Über Peter Sauber
Peter Sauber wurde am 13. Oktober 1943 in Zürich geboren und ist gelernter Elektromonteur. Mit 23 Jahren fuhr er sein erstes Autorennen, im Alter von 26 wurde er in seinem ersten eigenen Rennwagen, dem C1, Schweizer Sportwagen-Meister. Dann gab er seine Rennkarriere jedoch auf, um sich ganz dem Bau von Rennwagen zu widmen und gründete die Sauber Rennsport AG. 1976 wurde Herbert Müller in einem Sauber C5 Gesamtsieger der Interserie.
1982 folgte der Einstieg in die Sportwagen-Weltmeisterschaft, vier Jahre später, 1986, siegte ein Sauber-Mercedes C8 beim 1000-Kilometer-Rennen auf dem Nürburgring. 1989 gewann Sauber die Sportwagen-Weltmeisterschaft für Teams und Fahrer und feierte beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans einen Doppelsieg. 1990 folgte ein erneuter Gewinn der Sportwagen-Weltmeisterschaft für Teams und Fahrer und Peter Sauber gründete ein Junior-Team, in dem Michael Schumacher, Karl Wendlinger und Heinz-Harald Frentzen Teamkollegen waren.
1993 stieg Sauber mit einem eigenen Team in die Formel-1-WM ein, obschon Mercedes (entgegen ersten Plänen) nicht mit von der Partie war, und schon das erste Rennen in Südafrika beendete JJ Lehto auf Platz 5. Sauber nannte den Formel-1-Einstieg immer «einen vernünftigen Schritt in die Unvernunft».
Im Laufe der Jahre erarbeitete sich der Rennstall den Ruf eines Teams, das aus beschränkten Mitteln viel zu machen weiss und das hervorragend mit jungen Piloten umgeht. Immer wieder war Sauber Steigbügelhalter für grosse Talente: Wendlinger, Frentzen, Räikkönen, Massa, um nur einige zu nennen.
2001 wurde der Rennstall von Peter Sauber WM-Vierter – für ein privates Team ein sensationelles Ergebnis.
2006 übernahm der Autohersteller BMW die Mehrheit am Team, Peter Sauber wurde Berater im BMW Sauber F1 Team. Im selben Jahr wurde er zum Schweizer der Jahres gewählt.
BMW-Sauber erreichte 2007 den zweiten und 2008 den dritten Schlussrang im Konstrukteurs-Pokal, 2008 feierte das Team mit Robert Kubica und Nick Heidfeld in Kanada einen Doppelsieg.
Nach dem Ausstieg von BMW aus der Formel 1 kaufte Sauber sein Team Ende 2009 wieder zurück. Es war der einzige Weg, den Kollaps des Rennstalls zu verhindern und die Arbeitsplätze im Hinwiler Werk sowie bei Dutzenden von Lieferanten in der Region zu sichern.
Peter Sauber sich in den folgenden Jahren aus dem Tagesgeschäft immer mehr zurück, am 11. Oktober 2012 übergab er den operativen Bereich an Monisha Kaltenborn, die einen Drittel der Anteile am Rennstall hält.
Für die Rettung seines Rennstalls bezahlte Peter Sauber einen hohen Preis: Natürlich war der Rückkauf von BMW nicht alleine zu finanzieren, Sauber holte sich Hilfe von mehreren Banken. Mit den Jahren wurde die Schuldenlast grösser und grösser. Sportlich magere Zeiten verschlimmerten die Situation. Einige Male war es für den viertältesten Formel-1-Rennstall (nach Ferrari, McLaren und Williams) wirklich fünf vor zwölf. Aber im Juli 2016 kam endlich Entwarnung: Die Sauber-Holding (mit dem Rennstall Sauber Motorsport AG) ging zu hundert Prozent in den Besitz der Schweizer Investmentfirma Longbow (Langbogen) über, Peter Sauber konnte sein Büro in Hinwil mit gutem Gewissen räumen.
Peter Sauber ist verheiratet mit Christiane und hat zwei Söhne.