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SuperEnduro-WM: Bolt top, Letti mit Nachholbedarf

Von Thorsten Horn
Billy Bolt (li.) gegen Manuel Lettenbichler

Billy Bolt (li.) gegen Manuel Lettenbichler

Der SuperEnduro-WM-Auftakt in Frankreich war eine weitere von Billy Bolt gehaltene Lehrstunde für die Konkurrenz. Manuel Lettenbichler brachte sich bei seinem Hallen-Comeback mit einigen Fehlern selbst um die Früchte.

Nach dem perfekten Triumphzug von Manuel Lettenbichler bei der Hard-Enduro-WM 2023 hofften die Fans, dass der KTM-Werksfahrer auch bei seinem Comeback in der Halle den dreifachen Weltmeister Billy Bolt zumindest etwas ärgern würde können. Dem war beim Auftakt der SuperEnduro-WM 2023/2024 in Lievin im Nordosten Frankreichs allerdings nicht so. Der britische Husqvarna-Werksfahrer machte so weiter, wie er es des Öfteren die letzten drei Saisons gezeigt hat: Mit Siegen in allen Punkte-bringenden Sessions, sprich einem weiteren glatten Durchmarsch.

Manuel Lettenbichler war 2016 SuperEnduro-Weltmeister bei den Junioren und ist zuletzt 2021 in dieser Serie gefahren. Damals war er Bolt ziemlich ebenbürtig, doch inzwischen ist das Hard-Enduro genau sein Ding, was er mit sechs von sechs möglichen Saisonsiegen 2023 und der erfolgreichen Titelverteidigung eindrucksvoll unter Beweis stellte. In diesem Winter entspricht er dem Wunsch seines Arbeitgebers KTM und kehrte in die Halle zurück.

Als Schnellster beider Trainingsläufe entschied Bolt im Main-Event zunächst die Superpole für sich und schnappte sich damit die ersten drei WM-Punkte der neuen Saison der Top-Kategorie Prestige. In den drei Heats über sechs Minuten plus einer Runde war er ebenfalls eine Klasse für sich und verwies jeweils den Vizemeister der US-Endurocross-Meisterschaft, seinen Landsmann Jonny Walker, auf den zweiten Platz. Dabei hatte der Dominator zunächst über 20 Sekunden Vorsprung auf den Beta-Piloten sowie danach mehr als 13 bzw. 14 sec. William Hoare machte mit seinem Plätzen 5, 4 und 3 das rein britische Podium komplett.

«Das war eine gute Nacht. Ich war vielleicht noch ein wenig eingerostet, bin aber sehr glücklich über den Sieg. Nach dem Ende der Hard-Enduro-WM blieb nicht viel Zeit, mich auf SuperEnduro vorzubereiten. Aber ich habe meine Zeit in Spanien offensichtlich gut genutzt», meinte Bolt gegenüber SPEEDWEEK.com, nachdem er am Ende der Veranstaltung den auf die Strecke vorgedrungenen Fans viel Zeit gewidmet hatte.

Indem er sagte, dass er sich von Mal zu Mal besser fühlte, wann immer er rausging, und dass er das für seinen Geschmack zu kurz bemessene Training weiter intensivieren werde, klang das wie eine Drohung. «Ich will in Polen (zweiter Lauf am 9. Dezember – der Autor) noch stärker und sicherer sein», fügte er an.

Hinter dem Polen Dominik Olszowy und dem Spanier Alfredo Gomez Cantero wurde Lettenbichler infolge einiger Blessuren-bringender Abwürfe nur Gesamtsechster: «Ich habe zu viele Fehler gemacht und bin nicht sauber gefahren. Ich habe mit dem Bike kämpfen müssen und war bei den Positionskämpfen vielleicht ein bisschen zu freundlich. Von daher passt das schon. Das kann man halt nicht ändern.»

Auf die Frage, wo er sich bei den weiteren Rennen sieht, meinte der Bayer: «Podest? Wenn das aufgeht, wäre es natürlich schön. Ich werde mein Bestes geben, aber die Jungs sind echt schnell. Man muss aber auch berücksichtigen, dass viele Fahrer sich auf SuperEnduro spezialisiert haben und nichts anderes mehr machen – zum Beispiel in den USA. Bei mir war der Fokus ein anderer.»

Nach dem Ende der Hard-Enduro-WM waren drei Wochen Zeit bis zum SuperEnduro-Saisonauftakt. «Davon habe ich eine Woche Pause gemacht, weil ich die brauchte. Wenn sich jemand drei Monate vorbereiten kann, ist das natürlich etwas ganz anderes. Aber ich kann es nicht ändern. Ich bin ein kleines bisschen enttäuscht, aber das gehört im Sport dazu. Ich denke aber, dass das Podium für mich wieder drin sein sollte. In Polen ist eine neue Strecke und ein neues Rennen, schauen wir mal», richtete Letti den Blick bereits voraus.

Tim Apolle aus Finne in Sachsen-Anhalt war mit den Heat-Plätzen 11, 7 und 10 sowie Gesamtrang 10 einverstanden.

In der Juniorenklasse gewann der Israeli Suff Sella ebenfalls alle drei Heats und nahm den Briten Ashley Brightmore sowie den Ungarn Roland Liszka mit aufs Podest. Milan Schmüser aus Tensfeld wurde Vierter.

WM-Stand Prestige nach 1 von 7 Läufen:

1. Billy Bolt (GB), Husqvarna, 63 Punkte
2. Jonny Walker (GB), Beta, 53 (-10)
3. William Hoare (GB), Beta, 39 (-24)
4. Dominik Olszowy (PL), Rieju, 35 (-28)
5. Alfredo Gomez (E), Rieju, 34 (-29)
6. Manuel Lettenbichler (D), KTM, 32 (-31)
7. Mitchell Brightmore (GB), GASGAS, 25 (-38)
8. Diogo Vieira (P), GASGAS, 24 (-39)
9. Norbert Zsigovits (H), KTM, 24 (-39)
10. Tim Apolle (D), Beta, 21 (-42)

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