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SuperEnduro-WM: Bolt siegt, Podium für Lettenbichler

Von Thorsten Horn
Sieger und Führender Billy Bolt

Sieger und Führender Billy Bolt

Trotz geheimnisumwitterter Knieverletzung gewann Billy Bolt auch den vierten Grand Prix der SuperEnduro-WM 2023/2024 in Rumänien. Jonny Walker konnte daraus kein Kapital schlagen, Manuel Lettenbichler wurde Dritter.

Zuletzt beim SuperEnduro Grand Prix Germany im sächsischen Riesa zog sich Billy Bolt bei einem Trainingssturz eine Knieverletzung zu und gewann trotzdem. Nach der genaueren Untersuchung hielten sich der Brite und auch sein Arbeitgeber Husqvarna mit Informationen über die Schwere der Verletzung zurück. Da auch keine Entwarnung gegeben wurde, hält sich hartnäckig das Gerücht, dass es sich um eine folgenreiche und stark beeinträchtigende Verletzung handelt.

Von dem scheinbar unbeirrt drehte der Brite auch beim vierten Saisonrennen zur SuperEnduro-WM 2023/2024, der Rumänien-Premiere in der BT Arena von Cluj-Napoca, zu deutsch Klausenburg, im freien wie auch im Zeittraining die mit Abstand schnellsten Runden.

Zur Superpole ging der Schwede Eddie Karlsson als Erster auf die Strecke und markierte dabei eine Zeit, die lange auf dem Tableau ganz oben stand. Dann baute der Bolt-Jäger Jonny Walker in seine Runde einen Sturz ein und holte so gar keinen der drei ausgelobten Sonderpunkte. Auch Manuel Lettenbichler knackte Karlssons Zeit nicht; und da zum Schluss auch Bolt eine für seine Verhältnisse schlechte Runde hinlegte, kam der Bayer vom Team Red Bull KTM erstmals in dieser Saison zu zwei Bonuspunkten.

Den ersten Heat gewann Walker, obwohl er nach seinem Missgeschick in der Superpole aus der hinteren der diesmal mangels Teilnehmer zwei gebildeten Startreihen losfahren musste. Bolt hatte anfangs geführt, begnügte sich aber nach einem kleinen Fehler mit dem zweiten Platz. «Letti» war wieder «flatschingfast» (seine Merchandising-Linie) unterwegs und wurde Dritter. Karlsson vermasselte den ersten Heat total. Trotz anfänglicher Führung wurde er mit drei Runden Rückstand nur Elfter und damit Vorletzter.

Im mittleren Heat hatte Walker bereits einen ziemlich großen Vorsprung, doch nach einer wahren Energieleistung und trotz eines kurzen Niedergangs ließ Bolt ihn gegen Rennende wieder seinen Atem spüren. Mit einer Art Motocross-Blockpass eingangs der letzten Runde ging der dreifache Weltmeister am ewigen Zweiten vorbei und gewann. Lettenbichler patzte in der Startrunde, schaffte es aber vom Ende des Feldes noch vor bis auf Platz 5.

Zu Beginn des dritten Heats sah es nach einem weiteren epischen Duell Bolt gegen Walker aus, doch im weiteren Rennverlauf demonstrierte der Pilot vom Team Husqvarna Factory eindrucksvoll, wer der Chef im Ring ist und distanzierte seinen Landsmann und Beta-Halb-Privatier um mehr als 20 Sekunden. «Letti» traf nur sieben Sekunden hinter Walker im Ziel ein und verdiente sich so seinen dritten Platz im Rennen wie auch in der Tageswertung redlich.

Anschließend führte der erneut klare GP-Sieger Billy Bolt aus: «Nach einem schwierigen Start in der Superpole und im ersten Rennen hat der Sieg im zweiten Rennen mein Selbstvertrauen gestärkt. Ich habe mich besser gefühlt und habe im letzten Rennen richtig Gas gegeben, um den Gesamtsieg zu holen. Trotz meiner Verletzung haben wir wieder gewonnen und die Führung in der Meisterschaft ausgebaut. Insgesamt bin ich mit diesem Ergebnis sehr zufrieden.»

Das ist auch der neue WM-Dritte Manuel Lettenbichler, der zu seinem Abend anmerkte: «Ich mache definitiv Fortschritte und finde mit jeder Runde mehr Tempo. Die beiden Top-Fahrer sind immer noch ein wenig schneller, aber ich bin zufrieden mit meiner Leistung. Hoffentlich kann ich den Speed und das, was ich in Rumänien gelernt habe, mit zum nächsten Rennen nach Budapest nehmen.»

Der zweite Deutsche im Feld, Tim Apolle, hatte gleich mehrmals Pech in der Startphase der Rennen, schaffte es aber immer irgendwie noch bis auf Platz 7. Das bedeutete in der Tageswertung Platz 8, den er auch im WM-Klassement einnimmt, punktgleich mit dem Siebten Karlsson.

In der Junior-Klasse fuhr der nach wie vor angeschlagene Norddeutsche Milan Schmüser solide auf die Heat-Plätze 4, 5 und 4, was in der Tageswertung Rang 5, punktgleich mit dem Vierten, bedeutete. Es gewann der Brite Ashton Brightmore und holte sich damit die Tabellenführung vom diesmal zweitplatzierten Israeli Suff Sella zurück.

Der nächste Event findet am 3. Februar in der ungarischen Hauptstadt Budapest statt.

WM-Stand Prestige nach 4 von 7 Läufen:

1. Billy Bolt (GB), Husqvarna, 237 Punkte
2. Jonny Walker (GB), Beta, 220 (-17)
3. Manuel Lettenbichler (D), KTM, 153 (-84)
3. William Hoare (GB), Beta, 146 (-91)
5. Dominik Olszowy (PL), Rieju, 132 (-105)
6. Mitchell Brightmore (GB), GASGAS, 115 (-122)
7. Eddie Karlsson (S), Husqvarna, 100 (-137)
8. Tim Apolle (D), Beta, 100 (-137)
9. Diogo Vieira (P), GASGAS, 96 (-141)
10. Alfredo Gomez (E), Rieju, 63 (-174)

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