BPROM kauft Supermoto-Rechte von Youthstream
Giuseppe Luongo (li.) und Danilo Boccadolce
Hinter vorgehaltener Hand ist die Rede davon, dass sich der Italiener Giuseppe Luongo mit seiner Firma Youthstream die Rechte vom Motorrad-Weltverband FIM über eine Laufzeit von 25 Jahren, also bis 2029, gesichert hat. Luongo sah damals im Supermoto das Spektakulärste, was es auf zwei Rädern gibt. Die Kombination der besten Zutaten aus Roadracing und Motocross – und das alles in einer Sportart. Er prophezeite der Supermoto-WM eine goldene Zukunft.
2013, nach zehn Jahren Youthstream, findet die Supermoto-WM unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, während die Motocross-WM boomt und bestens floriert. Dass Luongo es kann, hat er mit der MX-WM bewiesen. Warum hat er dieses Wissen, Engagement und Geld nicht auch in die Supermoto-WM fließen lassen? War er der Meinung, dass die Offroad-Welt zu klein für beide Sportarten ist und wollte durch den Kauf der Supermoto-Rechte nur einen in der Zuschauergunst unliebsamen Wettbewerber unter Kontrolle bringen?
Nachdem die Supermoto-WM erfolgreich heruntergewirtschaftet war, bereitete Youthstream den Ausstieg vor und gründete im November 2011 die Firma Youthstream Events, mit Danilo Boccadolce als Geschäftsführer. Boccadolce organisierte bis dahin mit seiner Firma DB Organisation die Italienische Supermoto-Meisterschaft. Von nun an war Youthstream Events verantwortlich für die Supermoto-WM. Zugriffe auf die Ressourcen von Youthstream wie TV-Teams, Übertragungswagen etc. gab es nicht mehr.
Boccadolce engagierte sich stark. Waren in den vorherigen Jahren nur wenige Events geplant, von denen dann noch ein Teil ausfiel, so gelang es Youthstream Events mehr Veranstaltungen zu planen und auch durchzuführen.
Die WM muss anders und besser werden
2014 nun die endgültige Trennung. BPROM hat sämtliche Rechte an der Supermoto-WM erworben und die Planung für 2014 steht. Boccadolce hat die Organisation der Italienischen Meisterschaft abgegeben, um sich ganz auf die WM zu konzentrieren. «Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll». Dieses Zitat des deutschen Schriftstellers Georg Christoph Lichtenberg ist sicherlich der Punkt hinter den Veränderungen.
Boccadolce bringt viel Engagement und Liebe zum Sport mit. Warum sollte er Investitionen in den Rechtekauf tätigen, wenn er keine Zukunft für die Supermoto-WM sieht? Er hat angefangen, alte Zöpfe abzuschneiden. War die WM in der Vergangenheit eine italienische Meisterschaft mit ein oder zwei Auslandsrennen, so finden sich im Kalender 2014 nur zwei von acht Veranstaltungen in Italien. Boccadolce hat mit Estland und Mettet neue Märkte erschlossen. Er ist bereit zur Veränderung und muss es auch sein – er hängt mit seinem Geld drin! Hoffen wir, dass er es schafft, die Supermoto-WM in die Öffentlichkeit und zu den Zuschauern zu bringen. Supermoto hat das Zeug dazu.