Kove-Boss tritt ab: Was wird aus Superbike-Plänen?
Kove hat sich bisher als zuverlässiger Partner der Superbike-WM erwiesen
Aus dem Nichts baute Zhang Xue 2017 die Motorradmarke Kove Moto auf. Der Chinese betonte stets, dass es sich bei seinen Modellen nicht um Klone japanischer oder europäischer Werke handeln würde. Derartige Vorwürfe wurden gegen Kove, anders als bei anderen Herstellern aus China, nie erhoben.
Die Palette umfasst On- und Offroad-Motorräder mit 125 bis 800 ccm. Produziert wird in zwei Fabriken in Chongqing und Chengdu im Hinterland Südchinas. Motor, Rahmen, Auspuff, Bremsen und Tanks werden selbst hergestellt. Die Entwicklungsabteilung hat eigene Prüfstände für Motoren und ganze Motorräder, um den kompletten Prozess von der Entwicklung bis zur Serienproduktion selbst zu bewerkstelligen.
Xue, selbst begeisterter Enduro- und Rallye-Pilot, etablierte Kove erfolgreich in der Supersport-WM 300 und sorgte auch bei der Rallye Dakar für Aufsehen. Der Chinese agiert mit Weitblick und hat jede seiner Ankündigungen eingehalten. Er erkannte, dass die seriennahe Weltmeisterschaft eine hervorragende Marketing-Plattform ist. «Das langfristige Ziel ist es, die höchste Kategorie zu gewinnen – also die Superbike-WM», sagte Xue einst.
Nun aber sorgt ein Statement von Kove für Irritationen. Demnach ist Xue Ende Februar als CEO von Kove zurückgetreten. Da keinerlei Begründung angegeben wurde, ist der Zusatz ‹temporär› schwer einzuschätzen. Es ist schwer vorstellbar, dass sich der umtriebige Unternehmer ohne schwerwiegenden Grund eine Auszeit gönnt.
Zumindest kurzfristig soll die Personalie keinen Einfluss auf die verschiedenen Engagements von Kove Moto haben. Auf die Produktion und Entwicklung der Serienmotorräder sowie die Beteiligung an Rallye und Supersport-WM 300 habe der Rückzug des Firmengründers keinen Einfluss, hieß es weiter.