Loris Veneman: Den Vater überholt, den Titel im Blick

Das belgische Kawasaki-Team MTM – das Kürzel steht für Moto Tuning Mol – ist das erfolgreichste Team der Supersport-WM 300. Der erste WM-Titel wurde 2019 mit Manuel Gonzalez gewonnen, es folgten weitere mit Jeffrey Buis (2020), Adrian Huertas (2021) und noch einmal Buis (2023). Anders gesagt: Vier von sieben Weltmeisterschaften Titeln hat MTM abgeräumt.

Und seit Portimão ist MTM wieder auf Kurs Titelgewinn. Durch zwei Nuller des bisherigen WM-Leaders Inigo Igleasias reichten Loris Veneman die Plätze 4 und 2 zur Übernahme der Gesamtführung. Die Siege räumte jeweils sein Teamkollege Mirko Gennai ab.

Der 17-jährige Loris ist Sohn von Barry Veneman. Der 47-Jährige fuhr selbst viele Jahre Supersport-WM, die meisten Rennen bestritt er mit Suzuki. Ein zweiter Platz in Magny-Cours 2008 war das Karrierehighlight des Niederländers. Mit drei Siegen und sechs Podestplätzen hat der Teenager seinen Vater bereits überholt.

Für sein jugendliches Alter ist Loris außerordentlich abgebrüht, taktierte im Rennen und riskierte nicht alles. «In den letzten Runden habe ich mich etwas zurückgehalten, um entspannter zu sein, denn es war sehr heiß auf dem Motorrad. Am Ende benutzte ich meinen Verstand», schilderte der Lockenkopf vom zweiten Lauf. «Die beiden Koves haben einander überholt und ich wusste, wenn ich jetzt attackiere, kann ich durchschlüpfen. Es hat geklappt. Mit dem zweiten Platz bin ich wirklich zufrieden. Ich wollte nicht alles riskieren, denn ich wusste, dass Inigo nicht vorn war. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich aber nicht, dass er gar nicht mehr dabei war.»

Die WM-Führung möchte Veneman bis zum Saisonende verteidigen und nach Buis zweiter 300er-Weltmeister der Niederlande werden. «Magny-Cours ist, glaube ich, fast meine Lieblingsstrecke. Ich hoffe, dass ich dort wieder richtig schnell sein und meine WM-Führung ausbauen kann», grübelte Veneman.