SX 2 Stuttgart: Julien Lebeau siegt überraschend
Julien Lebeau ist ein unbeschriebenes Blatt, seit gestern Abend kennen ihn allerdings ein paar tausend Menschen mehr. Der Youngster aus Nismes schaffte am Freitagabend beim schwäbischen ADAC Supercross in Stuttgart bei seinem internationalen Debüt auf der 250er Kawasaki sofort den ersten großen Erfolg.
Danach sah es allerdings im ersten Finale der SX2-Klasse gar nicht aus, Lebeau zahlte als Sechster Lehrgeld, während der schnelle Holländer Dave Versluis den Rest des Feldes klar und deutlich dominierte. Auch der Kanadier Kade Tinkler-Walker und Matt Bayliss in Diensten Ihrer Majestät zeigten, dass sie mit der sehr selektiven Strecke in der Schleyerhalle gut zurechtkommen.
Auch im zweiten Finale sah alles nach einem sicheren Tagessieg für den 20-jährigen Vesluis aus, der Holländer fuhr ohne jeglichen Druck als Dritter dem Ziel entgegen. Doch die tückische Wellensektion wurde Versluis zum Verhängnis, er stürzte durch einen Moment der Unachtsamkeit und fiel an das Ende des Feldes zurück. Immerhin rettete er sich bis zum Zielsprung noch auf Position 10, das reichte knapp noch für den dritten Tagesrang.
Matt Bayliss zeigte seine Kämpfernatur und passierte in einer der letzten Kurven Tinkler-Walker und schaffte tatsächlich als Tageszweiter sein erstes SX-Podium. Ganz oben aber war nur Platz für Julien Lebeau, der den zweiten Lauf klar beherrschte und auch kurz nach der Siegerehrung ein wenig verdutzt ob seines Erfolges wirkte.
«Vom Podium hatte ich geträumt, aber zu gewinnen, das kann ich kaum glauben», freute sich der Franzose. «In der Wellenpassage muss man wirklich extrem aufpassen, ich glaube, das ist der Knackpunkt heute gewesen.»
Bester Deutscher im internationalen Feld war Niklas Raths als Achter, im zweiten Lauf gelang dem 21-Jährigen mit dem vierten Rang ein Achtungserfolg.