Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

James Stewart und 'Mookie' versuchen es weiter

Von Thoralf Abgarjan
James Stewart meldete sich per Instagram zu Wort

James Stewart meldete sich per Instagram zu Wort

Zum Saisonauftakt in Anaheim traten weder James Stewart noch Malcolm Stewart an. Nun fährt der WM-Zug ohne die beiden Stewart-Brüder ab. Doch nach eigenem Bekunden wollen sie auf die Strecke zurückkehren.

Bis zuletzt war unklar, ob Malcolm oder James Stewart zur Saisoneröffnung der Supercross-WM in Anaheim starten oder nicht.

Sie sind nicht angetreten.

In den letzten Tagen kursierten vielerlei Gerüchte. Doch die Tatsachen zeigen, dass es einerseits eine Verquickung ungünstiger Umstände und andererseits auch taktische Manöver sind, die zur gegenwärtigen Situation führten.

Wir wollen einige Fragen rund um die Stewart-Saga beantworten, um das Statement, das James Stewart vor dem Rennen in Anaheim abgegeben hat, einordnen zu können.

Wie hat James Stewart seinen Job verloren?
Yoshimura Suzuki, die Team-Heimat vom James Stewart, wurde in den letzten vier Jahren hart gebeutelt. Der Doping-Skandal führte zum praktischen Totalausfall und hatte auch einen Imageverlust zur Folge. Das Comeback von James Stewart missglückte trotz vereinzelter positiver Ergebnisse. Die Situation mit Teamkollege Blake Baggett war nicht besser. Verletzungen führten zu Totalausfällen.

Warum reichen Stewarts persönliche Sponsoren nicht aus?
Stewart hat mit Red Bull, Oakley, DC Shoes, GoPro und Bell große persönliche Sponsoren an Bord. Aber ohne Ergebnisse werden auch sie ungeduldig. Besonders in den USA zählen allein Resultate. Bleiben Resultate aus, bleibt das Geld aus.

Was wird aus Yoshimura-Suzuki?
Yoshimura-Suzuki verlor nicht nur seinen Status als offizielles Suzuki-Werksteam, sondern musste die Tore komplett schließen. Zum Suzuki-Werksteam wurde RCH gekürt, das Team, in dem Ken Roczen die letzten beiden Jahre fuhr und letztes Jahr die Outdoors gewann.

Weshalb findet der Fahrer mit den meisten Siegen kein Team mehr?
Alle Plätze in den großen Werksteams sind schon seit Monaten vergeben. Zusätzlich findet eine Polarisierung statt: Ken Roczen, Ryan Dungey und Eli Tomac sind von den Werken extrem begehrt und umworben, mit etwas Abstand folgen Jason Anderson und Marvin Musquin. Das sind die Fahrer, für die sehr viel Geld ausgegeben wird. Selbst ein Justin Barcia hat seit zwei Jahren keinen Factory-Status mehr und Fahrer wie Ex-Champion Dean Wilson standen dieses Jahr beinahe ohne Team da.

Warum starten die Stewarts nicht als Privatiers?
Natürlich könnten sowohl James als auch Malcolm Stewart als Privatfahrer antreten, auch wenn die Wege (mit teilweise mehreren tausend Kilometern Distanz) weit sind. Trotz aller Liebesbekundungen zum Sport: Hier geht es nicht allein um den sportlichen Aspekt. Ein Cross-Bike kann sich jeder der beiden Brüder leisten. Einen Sprinter auch. 'Serien-Material' hätte sogar den Vorteil, dass sich ohne Rücksichtnahme auf politische Befindlichkeiten oder Sponsoren-Interessen eine maßgeschneiderte Maschine zusammenstellen ließe, eine KTM mit Öhlins-Fahrwerk, um ein beliebiges Beispiel zu nennen, welches es im Factory-Bereich niemals gäbe. Hier geht es darum, dass man als Champion oder Ex-Champion ohne Gage und ohne eine entsprechende Teamstruktur einfach nicht fährt, Liebe zum Sport hin oder her.

Das Statement von James Stewart
Unter Einbeziehung dieser Fakten, kann man das Statement von James Stewart besser einordnen. Vor dem Rennen in Anaheim äußerte er sich: «Es ist seit 16 Jahren das erste Mal, dass ich im Januar nicht in einem Stadion bin, um das zu tun, was meine Leidenschaft ist. Alles, was ich zur Zeit sagen kann: Es wird zumindest nicht mehr lange dauern, bis ich zurückkehre. Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr ich mich auf die Rückkehr auf die Rennstrecke freue. Nach vielen Monaten Vorbereitungszeit muss ich feststellen, dass alles, was ich probiert habe, letztendlich nicht geklappt hat.»

Zum Abschluss zeigt sich James Stewart noch einmal kämpferisch: «An Alle, die mich unterkriegen wollten: Diesen Gefallen werde ich euch vorerst nicht tun.»

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