MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Foxborough: Marvin Musquin räumt Eli Tomac ab

Von Thoralf Abgarjan
In der letzten Runde des Finalrennens von Foxborough gerieten Marvin Musquin (KTM) und Eli Tomac (Kawasaki) aneinander. Musquin rammte Tomac vom Bike, während sich WM-Leader Anderson aus allen Scharmützeln heraushielt.

15. Lauf zur Supercross-WM in Foxborough (Massachusetts): Roczen-Ersatzmann Christian Craig gewann im Main-Event den 'holeshot', doch bereits in der ersten Runde touchierte der HRC-Pilot die Streckenbegrenzung und stürzte.

Marvin Musquin (KTM) übernahm die Spitzenposition und führte bis in die letzte Runde. Sein Verfolger, Eli Tomac (Kawasaki), blies jetzt zum Angriff und ging in der Waschbrettsektion am Franzosen vorbei in Führung. Musquin konterte, wählte in einer Rechtskehre die engere Innenlinie, krachte Tomac voll in die Seite und holte ihn vom Bike. Der gestürzte Tomac rappelte sich auf und musste sich mit Rang 2 begnügen.

«Das war kein sauberes Racing», kommentierte Tomac das Rennen. «Ich habe Musquin in der letzten Runde mit einem sauberen Manöver überholt, doch was er danach anstellte, war einfach nicht sauber. Das war ein ganz billiger Schuss.»

Musquin ahnte, dass nach seinem aggressiven Überholmanöver Erklärungsbedarf bestand. «Es ging schließlich um den Sieg», erklärte er etwas kleinlaut auf dem Podium. «Ich habe das gesamte Rennen angeführt und wollte mir den Sieg in der letzten Runde nicht wegnehmen lassen. Ja, es war ein hartes Manöver, aber das gehört eben auch zum Rennen dazu. Die Strecke war zerfurcht und an dieser Stelle besonders eng. Es war keine Absicht. Wir sind einfach unglücklich zusammengekracht.»

WM-Leader Jason Anderson hielt sich aus den Scharmützeln an der Spitze heraus und fuhr auf Rang 3 auf Sicherheit, ohne sich dabei in irgendwelche Zweikämpfe einzulassen. «Mir wurde beinahe langweilig», meinte der Husqvarna-Werkspilot, «aber wir haben nur noch zwei Rennen und ich muss langsam an die Meisterschaft denken.»

Anderson kann es sich leisten, denn sein Vorsprung beträgt immerhin noch 34 Punkte bei nur noch zwei ausstehenden Rennen.

Alle Einzelheiten vom 450SX-Finale von Foxborough erfahren Sie im nachfolgenden Renn-Stenogramm:

Start:
Christian Craig gewinnt den Start, stürzt aber in der ersten Runde, nachdem er in einer Rhythmus-Sektion die Streckenbegrenzung touchierte. Musquin übernimmt die Führung vor Tomac und Anderson.

Noch 19 Min:
Musquin kann sich leicht von Tomac absetzen.

Noch 17 Min:
Barcia kommt von der Strecke ab und fällt von P8 auf P11 zurück.

Noch 14 Min:
Tomac (P2) kommt nun näher an Musquin heran.

Noch 13 Min:
Tomac hat Musquin in Schlagdistanz!

Noch 11 Min:
Musquin kontert und gewinnt wieder ein paar Meter an Vorsprung. Tomac kann noch keinen Angriff auf den Spitzenreiter starten.

Noch 7 Min:
Anderson (P3) kommt nun näher an Tomac (P2) heran.

Noch 6 Min:
Anderson lässt wieder etwas abreißen und fährt auf Rang 3 auf Sicherheit.

Noch 4 Min:
Musquin wehrt den ersten Angriff Tomacs ab. Cunningham stürzt an einem Dreifachsprung schwer. Musquin ist direkt hinter ihm zum Überrunden, Der Spitzenreiter hat Mühe, den gestürzten Überrundeten nicht zu überrollen. Cunningham muss am Streckenrand medizinisch versorgt werden.

Noch 2 Min:
Tomac hat durch die Gelbphase etwas den Anschluss an die Spitze verloren.

Letzte Runde:
Führungswechsel! Tomac geht in einer Rhythmussektion an Musquin vorbei in Führung! Musquin kontert, sticht innen in eine Rechtskurve und holt Tomac vom Bike. Tomac ist sauer und kommt auf P2 ins Ziel vor Anderson.

Ergebnis 450SX-SX-WM in Foxborough:
1. Marvin Musquin (FRA), KTM
1. Eli Tomac (USA), Kawasaki
3. Jason Anderson (USA), Husqvarna
4. Blake Baggett (USA), KTM
5. Dean Wilson (GBR), Husqvarna
6. Weston Peick (USA), Suzuki
7. Malcolm Stewart (USA), Suzuki
8. Justin Brayton (USA), Honda
9. Justin Barcia (USA), Yamaha
10. Chad Reed (AUS), Husqvarna
11. Christian Craig (USA), Honda
...
15. Cedric Soubeyras (FRA), Suzuki

WM-Stand nach 15 von 17 Läufen:
1. Jason Anderson, 332
2. Marvin Musquin, 298 (-34)
3. Eli Tomac, 269, (-63)
4. Justin Brayton, 247 (-85)
5. Blake Baggett, 243 (-89)
6. Weston Peick, 219 (-113)
7. Broc Tickle, 184 (-148)
8. Dean Wilson, 183 (-149)
9. Cooper Webb, 181 (-151)
10. Malcolm Stewart, 150 (-182)


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