Cooper Webb (KTM) siegt in Houston, Ken Roczen P10
Der 13. Lauf zur Supercross-WM im NRJ-Stadium von Houston (Texas) war zugleich das dritte und letze Saisonrennen im 'triple crown' Format, bei dem der Sieger aus der Summe von 3 Finalrennen ermittelt wird.
Das erste Finale gewann Ken Roczen (Honda) souverän vor WM-Leader Cooper Webb (KTM). Webb hatte sich im ersten Lauf ein beinhartes Duell gegen seinen Teamkollegen im Red Bull KTM Werksteam Marvin Musquin geliefert und den Franzosen dabei unsanft von der Strecke geschoben. Bei seiner Aufholjagd stürzte Musquin von der Strecke und musste sich in Moto-1 mit Rang 5 begnügen.
«Das Manöver von Webb war nicht sauber», reklamierte Musquin nach dem Rennen, «aber ich werde bei nächster Gelegenheit eine Antwort auf der Strecke finden», kündigte Musquin an. Dean Wilson (Husqvarna) legte mit P3 im ersten Finale den Grundstein für sein späteres Tagespodium.
Der Start zum zweiten Lauf wurde zum Desaster von Roczen: Beim Anbremsen zur ersten Linkskurve krachte er in das Heck von Wilson, verlor das Gleichgewicht und stürzte rechtsseitig zu Boden. Roczen hinkte zu seinem Bike und versuchte, das Rennen fortzusetzen. Bereits nach wenigen Metern bog er mit schmerzverzerrtem Gesicht in Richtung Fahrerlager ab. In der kurzen Pause zwischen Finale 2 und 3 wurde der Thüringer untersucht und eine Röntgenaufnahme von seinem rechten Fuß angefertigt. Roczen erhielt die ärztliche Freigabe für das dritte Rennen und humpelte ans Startgatter. Tapfer startete er im Mittelfeld auf Rang 12 und kämpfte sich bis auf Rang 8 nach vorne. In der Gesamtwertung landete Roczen damit auf Rang 10.
Cooper Webb (KTM) nutzte seine Chance und fuhr im 2. Finale von der Spitze aus ein fehlerfreies Rennen. Auch Dean Wilson zeigte in Moto 2 erneut eine konstante Leistung während Marvin Musquin in der Sandsektion erneut von der Strecke abkam und den Anschluss zur Spitze verlor.
Das dritte Finale stand dann aber ganz im Zeichen von Marvin Musquin, der diesmal gut startete und das Rennen von der Spitze aus kontrollieren konnte. Eli Tomac, der in den ersten beiden Finalrennen über die Plätze 6 und 7 nicht hinauskam und schon den ganzen Tag mit der Strecke haderte, konnte im 3. Rennen auf Rang 2 wieder Boden gegenüber dem gut aufgelegten Cole Seely (Honda) gutmachen. Tomac rettete mit Platz 2 im dritten Lauf am Ende des Tages Rang 4 in der Tageswertung.
Mit seinem Sieg in Houston steht Cooper Webb als der Sieger der separat geführten 'triple crown'-Wertung fest. Wichtiger dürfte dem Red Bull KTM Werksfahrer jedoch der weitere Ausbau seiner Tabellenführung in der Supercross-WM sein. Webb hat bei nur noch 4 verbleibenden Rennen seinen Vorsprung auf 17 Punkte gegenüber Musquin ausbauen können. Tomac hat auf Rang 3 bereits einen Rückstand von 26 Zählern und Roczen auf P4 liegt nun mit 36 Punkten Rückstand auf Webb weiterhin auf Platz 4.
Auch für Justin Barcia (Yamaha) endete der Tag in Houston desaströs. Der Yamaha-Werksfahrer stürzte im zweiten Finalrennen des Abends, verletzte sich und konnte im dritten Rennen nicht mehr antreten. Details zu Barcias Verletzungen sind bisher nicht bekannt, aber zumindest gibt es insofern Entwarnung, dass Barcia das NRJ-Stadium von Houston auf eigenen Füßen verlassen konnte.
Kawasaki-Werksfahrer Joey Savatgy haderte in Texas mit einer Grippe und beendete den Tag mit den Plätzen 7,11 und 9 auf Gesamtrang 9.
Ergebnis 450SX (triple crown) Houston:
1. Cooper Webb (USA), KTM, 2-1-3
2. Marvin Musquin (FRA), KTM, 5-3-1
3. Dean Wilson (GBR), Husqvarna, 3-2-5
4. Eli Tomac (USA), Kawasaki, 6-7-2
5. Cole Seely (USA), Honda, 4-4-11
6. Zach Osborne (USA), Husqvarna, 10-6-4
7. Justin Bogle (USA), KTM, 8-5-7
8. Blake Baggett (USA), KTM, 9-9-6
9. Joey Savatgy (USA), Kawasaki, 7-11-9
10. Ken Roczen (GER), Honda, 1-21-8
11. Justin Hill (USA), Suzuki, 14-8-10
12. Tyler Bowers (USA), Kawasaki, 12-10-12
13. Kyle Chisholm (USA), Suzuki, 15-12-13
...
17. Justin Barcia (USA), Yamaha, 11-19-20
...
DNS: Chad Reed (AUS), Suzuki
DNS: Justin Brayton (USA), Honda
DNS: Aaron Plessinger (USA), Yamaha
WM-Stand nach 13 von 17 Rennen:
1. Cooper Webb, 288
2. Marvin Musquin, 271, (-17)
3. Eli Tomac, 262, (-26)
4. Ken Roczen, 252 (-36)
5. Blake Baggett, 215, (-73)
6. Dean Wilson, 201, (-87)
7. Joey Savatgy, 173, (-115)
8. Cole Seely, 142 (-146)
9. Chad Reed, 151, (-137)
10. Justin Barcia, 150 (-138)