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Jett Lawrence (HRC): SMX-Sieg vor Ken Roczen (Suzuki)

Von Thoralf Abgarjan
In einem dramatischen Playoff-Finale in Los Angeles gewann der australische HRC-Werksfahrer Jett Lawrence jeweils beide Läufe vor Ken Roczen (Suzuki) und wurde Champion, nachdem Chase Sexton in Führung liegend stürzte.

Schon nach dem Start zum ersten Lauf des spannungsgeladenen Playoff-Finales im Memorial Coliseum von Los Angeles fiel eine Vorentscheidung: Der französische Yamaha-Werksfahrer Dylan Ferrandis startete im Bereich von P3, kollidierte aber in der ersten Kurve mit Shane Mc McElrath und Grant Harlan (beide Yamaha) und musste das Rennen angeschlagen aufgeben. Der Tag war für Ferrandis beendet, bevor er richtig begann.

Den Holeshot zum ersten Lauf gewann Adam Cianciarulo (Kawasaki) vor Justin Barcia (GASGAS). Barcia übernahm in Runde 2 die Führung vor Jason Anderson (Kawasaki), doch er schlug nach einem missratenem Sprung in den Gegenhang ein, flog über den Lenker ab und musste am Streckenrand medizinisch versorgt werden. Damit lag Cianciarulo wieder vorn, doch auch er stürzte am Wall-Jump und überließ die Führung Jason Anderson.

Hinter Anderson brachten sich die Titelaspiranten in Position: Ken Roczen übernahm P2 vor Tabellenführer Chase Sexton und Jett Lawrence (beide Honda), doch wegen des Crashs von Barcia wurde das Rennen mit roter Flagge abgebrochen und in der Reihenfolge der Positionen neu gestartet. Nach dem Neustart ging Aaron Plessinger hart zu Boden und Roczen setzte sich in Runde 6 an die Spitze des Feldes.

Jett Lawrence nahm in den folgenden Runden einen Vierfachsprung der Rhythmussektion voll und konnte sich so gegen Anderson durchsetzen. Das gelang ihm zwei Runden später auch gegen den führenden Roczen. In Runde 8 überrumpelte er den Deutschen nach dieser Passage und übernahm die Führung. Roczen reagierte und übersprang diesen Sprung danach ebenfalls in einem Satz. Auch Sexton und Anderson überwanden diese Sektion später komplett. Roczen blieb bis zum Ende des Rennens in Schlagdistanz zum Führenden, doch Lawrence behielt die Übersicht und gewann mit einem Vorsprung von 1,5 Sekunden vor Roczen, Sexton, Anderson und Webb.

Mit Roczen auf P2 und Sexton auf Rang 3 verbesserten sich die Chancen des Deutschen auf den Meisterschaftserfolg vor dem zweiten Lauf. Es war klar: Der Sieger des zweiten Laufs wird auch der Champion sein!

Der bis zu diesem Zeitpunkt in der Meisterschaft führende Chase Sexton gewann den Holeshot zum zweiten Lauf vor Cianciarulo und Roczen. In Runde 2 übernahm Roczen P3 und das wäre bei diesem Ausgang des Rennens auch das Endergebnis gewesen, doch in Runde 10 von 19 passierte das Unfassbare: Sexton rutschte von der Fußraste, flog nach einem Sprung in der Sand-Bergabpassage in Führung liegend über den Lenker ab und musste das Rennen mit angeschlagener Schulter aufgeben. Damit zerplatzen seine bis zu diesem Zeitpunkt intakten Titelchancen. Lawrence erbte kampflos die Führung und befand sich damit auf Titelkurs. Auch Jason Anderson musste das Rennen nach Sturz aufgeben. Roczen blieb bis zum Schluss am Australier dran, doch er kam nicht in Schlagdistanz zu ihm. Jett Lawrence beging keine Fehler, er gewann den zweiten Lauf mit einem Vorsprung von 1,6 Sekunden vor Roczen und Webb. Webb erreichte in Los Angeles sogar noch den dritten Podiumsrang mit einem 5-3-Ergebnis.

Mit diesem Meisterschaftsgewinn sicherte sich Jett Lawrence die Siegprämie in Höhe von einer Million Dollar. Ken Roczen wurde Zweiter der Tages- und Meisterschaftswertung. Sexton wurde nach seinem Crash Zehnter der Tageswertung und Dritter in der Meisterschaft. Cooper Webb konnte sich mit den 60 Punkten für P3 (beim letzten Playoff wird die dreifache Punktezahl vergeben) im letzten Rennen noch auf den 4. Meisterschaftsrang verbessern.

Roczen hatte die Chance auf den Gesamtsieg, doch am Ende war auch er zufrieden: «Ich bin stolz auf meine Leistung», sagte der Deutsche nach dem Rennen. «Über alle Playoff-Rennen konnte ich konstante Leistungen zeigen. Am Ende hat es nicht ganz für den Sieg gereicht, aber das Team hat eine tolle Arbeit geleistet und wir konnten die Titelentscheidung bis zum Schluss offen halten.»

SMX 450 Playoff#3, Los Angeles:

1. Jett Lawrence (AUS), Honda, 1-1, 75 Pt.
2. Ken Roczen (D), Suzuki, 2-2, 66 Pt.
3. Cooper Webb (USA), Yamaha, 5-3, 60 Pt.
4. Adam Cianciarulo (USA), Kawasaki, 7-4, 54 Pt.
5. Colt Nichols (USA), Kawasaki, 8-5, 51 Pt.
6. Garrett Marchbanks (USA), Yamaha, 6-7, 48 Pt.
7. Ty Masterpol (USA) Kawasaki, 9-9, 45 Pt.
8. Fredrik Noren (S), Suzuki, 11-8, 42 Pt.
9. Phillip Nicoletti (USA), Yamaha, 12-10, 39 Pt.
10. Chase Sexton (USA), Honda, 3-20, 36 Pt.
11. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 4-21, 33 Pt.
12. Aaron Plessinger (USA), KTM, 20-6, 24 Pt.

23. Justin Barcia (USA), GASAGAS, 21-DNS
24. Dylan Ferrandis (F), Yamaha, 22-DNS

SMX 450 Endstand nach Playoff #3 von 3:

1. Jett Lawrence (AUS), Honda, 163 Pt.
2. Ken Roczen (D), Suzuki, 146
3. Chase Sexton (USA), Honda, 126
4. Cooper Webb (USA), Yamaha, 120
5. Aaron Plessinger (USA), KTM, 104
6. Adam Cianciarulo (USA), Kawasaki, 96
7. Garrett Marchbanks (USA), Yamaha, 92
8. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 91
9. Colt Nichols (USA), Kawasaki, 90
10. Ty Masterpol (USA) Kawasaki, 84
11. Fredrik Noren (S), Suzuki, 79
12. Phillip Nicoletti (USA), Yamaha, 76
13. Dylan Ferrandis (F), Yamaha, 71
14. Justin Barcia (USA), GASAGAS, 59
15. Grant Harlan (USA), Yamaha, 44


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