MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

St. Louis: Eli Tomac siegt, Probleme für Ken Roczen

Von Thoralf Abgarjan
Mit einem Dreifach-Sieg gewann Eli Tomac (Yamaha) das Triple Crown Event von St. Louis vor Cooper Webb (Yamaha, 5-6-2) und Hunter Lawrence (Honda, 8-2-4). Ken Roczen (Suzuki) haderte auf P12 mit technischen Problemen.

12. Lauf der US-Supercross-Meisterschaften im Dome at America’s Center von St. Louis, ausgefahren als das letzte Triple Crown Event der Saison 2024: HRC-Werksfahrer Jett Lawrence legte im Zeittraining mit einer Rundenzeit von 54,84 Sekunden die Bestmarke vor. Nach dem Start zum ersten Lauf des Triple Crown Events stürzte Mitchell Oldenburg (Honda) am Ende der ersten Rhythmussektion in Führung liegend und löste damit eine Kettenreaktion aus: Chase Sexton (KTM), Adam Cianciarulo (Kawasaki) und Vince Friese (Honda) gingen zu Boden und auch Tabellenführer Jett Lawrence (Honda) wurde aufgehalten. Auch Ken Roczen (Suzuki) strauchelte und geriet neben sein Bike. Der Deutsche konnte allerdings schnell wieder aufspringen und weiterfahren, während Adam Cianciarulo das Rennen mit angeschlagenem Fuß aufgeben musste.

Hunter Lawrence (Honda) übernahm die Führung, stürzte aber in Runde 2 am Ende der Whoops, so dass Eli Tomac (Yamaha) die Spitze erbte. Tomac führte das Rennen vor Plessinger und Roczen an, während sich Jett Lawrence nach dem Problem der ersten Runde immer weiter nach vorne kämpfte. In Runde 7 befand er sich an Roczens Hinterrad, als vom Kühler seines Motorrades plötzlich Wasserdampf austrat und er bei der Landung nach einem Sprung einen Sturz gerade noch verhindern konnte. Jett Lawrence setzte sich danach noch gegen Plessinger durch, doch Tomac konnte er am Ende nicht mehr erreichten. Der Star Racing Yamaha Pilot gewann gewann das erste Finale mit einem Vorsprung von 3,4 Sekunden vor Lawrence, Plessinger, Anderson und Webb, während Roczen mit qualmendem Bike bis auf P18 zurückfiel und dabei sogar noch überrundet wurde. Hunter Lawrence erreichte nach seinem Crash das Ziel auf P8.

Justin Cooper (Yamaha) gewann den Holeshot zum zweiten Finale vor Jett Lawrence und Eli Tomac. In Runde 2 setzte sich der australische Tabellenführer jedoch an die Spitze des Feldes, während Ken Roczen am Ende der Zielgeraden abgedrängt wurde und nur als Letzter in dieses Rennen startete. Jett Lawrence überquerte als Erster die Ziellinie, doch auf dem Zielhügel wurde in diesem Moment nicht nur die Zielflagge gezeigt, sondern auch die Rotkreuzfahne, weil zuvor Vince Friese an dieser Stelle gestürzt war und zwischen den beiden Hügeln von der Medical Crew versorgt wurde. Lawrence und die nachfolgenden Fahrer hätten also den Hügel nicht überspringen dürfen. Tomac erkannte die Situation und überrollte den Zielhügel ohne Sprung. Jett Lawrence, Cooper Webb, Chase Sexton und Aaron Plessinger sprangen und wurden von der Rennleitung um 2 Positionen nach hinten verschoben, Jason Anderson sogar um vier Plätze. Damit wurde Tomac als Sieger des zweiten Finales gewertet. Ken Roczen kam nach seinen Anfangsproblemen nur auf P13 ins Ziel.

Eli Tomac gewann den Holeshot zum dritten Finale, während Jett Lawrence in einer Linkskehre von Justin Barcia (GASGAS) unsanft vom Bike geholt wurde. Barcia stach nach innen in die Kehre und krachte in Jetts Bike. Barcia entschuldigte sich nach dem Rennen zwar beim Australier, doch das hatte für den australischen Tabellenführer der Crash Folgen, denn er musste zunächst die Medical Crew aufsuchen, bevor er das Rennen fortsetzen konnte. Zwar beendete Jett mit Rundenrückstand schließlich noch das Rennen, aber mehr als P21 war in dieser Situation nicht möglich. Mit einem 2-3-21-Ergebnis landete Jett am Ende nur auf dem 8. Platz. Immerhin hatte er trotzdem einigermaßen Glück im Unglück, denn der Einschlag hätte für 'Jettson' weitaus schlimmere Folgen haben können.

Tomac gewann das dritte Finale mit einem Vorsprung von 2,5 Sekunden vor Cooper Webb und Chase Sexton. Hunter Lawrence wurde in diesem Rennen Vierter und stand mit einem 8-2-4-Ergebnis erstmals in seiner Karriere in der 450er Supercross-Klasse auf dem Podium. Cooper Webb wurde mit einem 5-6-2-Ergebnis Zweiter und gewann damit die separat geführte Triple Crown-Wertung der Saison 2024.

Ken Roczen kam im dritten Finale auf P5 ins Ziel und beendete den Tag mit einem 18-13-5-Ergebnis auf dem 12. Platz. Damit fiel der Deutsche nach 12 von 17 absolvierten Rennen in der Tabelle von Platz 4 auf auf den 5. Tabellenrang zurück.

Jett Lawrence bleibt zwar weiterhin Tabellenführer aber sein Vorsprung gegenüber Cooper Webb halbierte sich in St. Louis von 16 auf 8 Punkte. Eli Tomac ist nach seinem ersten Sieg in diesem Jahr auf Tabellenrang 4 vorgerückt.

Die Supercross-Piloten haben nun eine Woche Pause. Der 13. Lauf der US Supercross-Meisterschaften findet am 14. April in Foxborough statt.

Ergebnis Triple Crown Event von St. Louis, 450:

1. Eli Tomac (USA) Yamaha, 1-1-1
2. Cooper Webb (USA), Yamaha, 5-6-2
3. Hunter Lawrence (AUS), Honda, 8-2-4
4. Aaron Plessinger (USA), KTM, 3-8-6
5. Chase Sexton (USA), KTM, 10-5-3
6. Justin Barcia (USA), GASGAS, 6-4-10
7. Malcolm Stewart (USA), Husqvarna, 7-9-8
8. Jett Lawrence (AUS), Honda, 2-3-21
9. Justin Cooper (USA), Yamaha, 9-10-9
10. Shane McElrath (USA), Suzuki, 12-11-7
11. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 4-7-19
12. Ken Roczen (D), Suzuki, 18-13-5
...
DNS: Dylan Ferrandis (F), Honda
DNS: Dean Wilson (GB), Honda
DNS: Christian Craig (USA), Husqvarna

Meisterschaftsstand nach Event 12 von 17:

1. Jett Lawrence (AUS), Honda, 244
2. Cooper Webb (USA), Yamaha, 236, (-8)
3. Chase Sexton (USA), KTM, 224, (-20)
4. Eli Tomac (USA) Yamaha, 215, (-29)
5. Ken Roczen (D), Suzuki, 202, (-42)
6. Aaron Plessinger (USA), KTM, 198, (-46)
7. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 188, (-56)
8. Justin Cooper (USA), Yamaha, 147, (-97)
9. Justin Barcia (USA), GASGAS, 138, (-106)
10. Malcolm Stewart (USA), Husqvarna, 133; (-111)

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