MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Denver: Jett Lawrence (HRC) siegt vor älterem Bruder

Von Thoralf Abgarjan
Die beiden australischen Brüder, Jett und Hunter Lawrence (HRC), dominierten das Finale zum 16. Lauf der US Supercross-Meisterschaften in Denver. Cooper Webb (Yamaha) konnte auf Rang 5 nur Schadensbegrenzung betreiben.

16. Lauf der US Supercross-Meisterschaften im Field at Mile High von Denver: Wie das Yamaha-Werksteam am Rande des vorletzten Meisterschaftslaufs bekanntgab, zog sich Titelaspirant Cooper Webb schon beim 13. SX-Event am 13. April in Foxborough eine Verletzung am linken Daumen zu, genauer gesagt eine Bänderdehnung. Mit diesem Handicap startete er dann auch bei den nächsten Rennen in Nashville und Philadelphia. Da Webb keine Pause einlegen konnte, verschlimmerte sich die Lage in Denver, was auch an seiner Leistung deutlich ablesbar war.

Webbs Teamkollege Eli Tomac verletzte sich in Denver bei einem Sturz im Finale ebenfalls am Daumen und war am Ende nicht mehr in Vollbesitz seiner Kräfte. Auch für ihn war das Rennen von Denver ein herber Rückschlag.

Der Meisterschaftsführende Jett Lawrence dominierte in Denver sowohl das Qualifying als auch den zweiten Vorlauf. Jetts älterer Bruder Hunter, der den ersten Vorlauf hinter Webb auf P2 beendet hatte, gewann den Start zum Finale und führte das Rennen 11 Runden lang an. Red Bull KTM Werksfahrer Chase Sexton stürzte schon in der ersten Kurve über das Vorderrad und zog Malcolm Stewart mit ins Verderben. Beide Piloten zeigten danach eine tolle Aufholjagd, doch beide Fahrer stürzten erneut, so dass für Stewart auf P7 und Sexton auf Rang 8 nur noch Schadensbegrenzung angesagt war. Auch Eli Tomac stürzte in der Anfangsphase beim Umlegen seines Motorrades in einer Rechtskurve und konnte danach mit verletztem Daumen auf P10 nur noch Schadensbegrenzung betreiben.

Im Windschatten von Leader Hunter Lawrence befand sich Jett, der schließlich in einer Rechtskehre innen am Bruder vorbei in Führung ging und das Rennen mit einem Vorsprung von 1,8 Sekunden gewann. Erstmals in der Geschichte des US-Supercross standen in Denver zwei Brüder auf dem obersten Treppchen. Dritter wurde Kawasaki-Werksfahrer Jason Anderson.

Cooper Webb quälte sich mit seinem Handicap auf P5 hinter GASGAS-Werksfahrer Justin Barcia ins Ziel. Mit 20 Punkten Rückstand zu Leader Jett Lawrence sind seine Titelchancen beim Finale kommende Woche in Salt Lake City nur noch theoretischer Natur. Der Kampf um Platz 3 ist vor dem Saisonfinale aber weiterhin offen: Sexton und Tomac liegen mit 282 Punkten gleichauf.

Ergebnis SX Denver 450:

1. Jett Lawrence (AUS), Honda
2. Hunter Lawrence (AUS), Honda
3. Jason Anderson (USA), Kawasaki
4. Justin Barcia (USA), GASGAS
5. Cooper Webb (USA), Yamaha
6. Justin Cooper (USA), Yamaha
7. Malcolm Stewart (USA), Husqvarna
8. Chase Sexton (USA), KTM
9. Dylan Ferrandis (F), Honda
10. Eli Tomac (USA), Yamaha
...
DNS: Ken Roczen (D), Suzuki
DNS: Aaron Plessinger (USA), KTM
DNS: Christian Craig (USA), Husqvarna

Meisterschaftsstand nach Event 16 von 17:

1. Jett Lawrence (AUS), Honda, 336 Punkte
2. Cooper Webb (USA), Yamaha, 316, (-20)
3. Eli Tomac (USA), Yamaha, 282, (-54)
4. Chase Sexton (USA), KTM, 282, (-54)
5. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 264 (-72)
6. Ken Roczen (D), Suzuki, 223, (-113)
7. Justin Cooper (USA), Yamaha, 205, (-131)
8. Hunter Lawrence (AUS), Honda, 200, (-136)
9. Justin Barcia (USA), GASGAS, 200, (-136)
10. Aaron Plessinger (USA), KTM, 198, (-138)


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