Ken Roczen: Kawasaki und Suzuki interessiert für 2015
Im Fahrerlager der Supercross-WM laufen praktisch bei allen Spitzenfahrern die Verträge Ende der Saison aus, mit Ausnahme von Ryan Dungey bei Red Bull KTM und Eli Tomac bei Geico Honda. Wenig überraschend ist Ken Roczen bei allen Herstellern und Teams weit oben auf dem Einkaufszettel.
In der US-Szene ist zu hören, dass der Thüringer drei hauptsächliche Optionen hat. Die offensichtlichste ist eine Vertragsverlängerung bei KTM, so könnte er langjährige Partnerschaften mit Sponsoren wie Red Bull und Fox weiter pflegen.
Roczen wurde angeblich vor dem Motocross der Nationen im September von japanischen Herstellern umworben, aber er blieb bei KTM, fand mit Aldon Baker in Florida eine neue Trainingsumgebung und kann sich nun nicht über mangelnde Konkurrenzfähigkeit beschweren. In seiner ersten Saison in der Königsklasse belegt er aktuell auf der KTM 450 SX-F den zweiten Tabellenrang. Ein neuer Deal bei KTM würde bedeuten, dass der Mattstedter bereits im Alter von 20 Jahren (Geburtstag im April) das Potential hat, einer der bestbezahlten Fahrer bei den Österreichern werden kann.
Das Ausnahmetalent aus Deutschland wird anscheinend auch von Team RCH Suzuki umworben, Ricky Carmichael ist dort Co-Besitzer und die Mannschaft kann auf eine enge Verbindung zum Werk zählen. Das wäre zweifellos ein lukrativer Wechsel, aber Roczen würde keinen Status als offizieller Werksfahrer haben, was er bei Honda, KTM oder Kawasaki sein könnte. Auf Suzuki fuhr der MX2-Weltmeister von 2011 bereits als Junior und junger GP-Pilot vor seinem Wechsel zu KTM bis zur Saison 2010.
Ein Transfer ins grüne Lager, womöglich an der Seite von Superstar Ryan Villopoto (es sei denn, der dreifache Weltmeister entscheidet sich ebenfalls für einen Neuanfang und wechselt zum ersten Mal in seiner Karriere die Marke) hat ebenfalls einen grossen Reiz, weil das Kawasaki-Team mit seinem Budget und seiner Konkurrenzfähigkeit eine Fixgrösse im Sport ist. Es würde aber bedeuten, Red Bull zu verlassen. Monster Energy ist aber hungrig auf Roczen, da dieser ein logischer Nachfolger für «RV» wäre, der auch schon laut über den Rücktritt nachdachte.
Villopoto ist aber noch immer der schnellste Fahrer im Supercross, möglicherweise auch in der weltweiten Cross-Szene. Aber seine Erfolge in den letzten fünf Jahren dürften ihn für die meisten Teams in Amerika unerschwinglich machen. Die Verbindung zu Roczen besteht ohnehin schon, da sie beide bei Aldon Baker trainieren. Derzeit liegen sie hintereinander an der Spitze der SW-WM. Wenn sich das Titelrennen verschärft, könnte sich das herzliche Verhältnis aber verändern.