Jason Anderson siegt in Anaheim, Ken Roczen 5.
Eli Tomac (Kawasaki) und Trey Canard (Honda) gewannen ihre Vorläufe, während Ken Roczen (Suzuki) in seinem Heatrace gleich nach dem Start heftig zu Boden ging und ausfiel.
Der Deutsche kollidierte in der Startkurve mit Barcia, stürzte und wurde am Boden noch von einem weiteren Piloten angefahren. Zum Glück blieb der Thüringer unverletzt. Mit Wut im Bauch musste er seinen Weg über das Semifinale antreten, das er hinter Justin Bogle (Honda) und Marvin Musquin (KTM) auf Platz 3 beendete.
Für Roczen war das eine denkbar schlechte Ausgangssituation für das abendliche Finale, denn er musste sich mit einem Startplatz weit außerhalb der Ideallinie begnügen.
Nach dem ersten Finalstart lag Roczen zunächst auf Rang 8, doch das Rennen musste nach einer Kollision zwischen Dungey und Stewart abgebrochen und neu gestartet werden.
Ryan Dungey (KTM) krachte in einer Linkskehre in das Heck von James Stewart. Stewart ging hart zu Boden und musste noch an der Strecke medizinisch versorgt werden. Immerhin hob der Suzuki-Pilot den Daumen, als er von der Asterisk-Crew aus dem Angel-Stadium gefahren wurde. Doch der Abend war für ihn gelaufen.
Nach dem Neustart wurden die Karten komplett neu gemischt und plötzlich sah sich Cole Seely (Honda) in der Position des Gejagten.
Jason Anderson (Husqvarna) war von Anfang an mit von der Partie, brauchte ein paar Runden, um sich zu sortieren und den Führenden zu erreichen, ging dann aber entschlossen in Führung und fuhr zu seinem ersten 450-SX-Supercross-WM-Erfolg.
Auch für Husqvarna war der Sieg von Anaheim der erste WM-SX-WM-Triumph der Geschichte.
Ken Roczen hatte auch beim zweiten Start Probleme und fand sich nach einem Zwischenfall in der ersten Runde am Ende des Feldes wieder. Doch er fuhr beständig und zielstrebig nach vorn und wurde am Ende mit Platz 5 belohnt - kein Traumstart für den Deutschen, aber auch kein Desaster, denn die WM geht über 17 lange Runden. Es ist noch nichts verloren.
Justin Barcia war den ganzen Tag über stark, haderte aber im Finale und erreichte am Ende nur Platz 15.
Alle Einzelheiten zum Rennverlauf der Eröffnungsrunde der Supercross-WM 2016 erfahren Sie im nachfolgenden Renn-Stenogramm:
Renn-Stenogramm:
Start:
Barcia gewinnt den Start vor Stewart und Anderson, Roczen nur 10ter.
2. Runde:
Barcia führt vor Stewart, Anderson, Dungey, Reed, Canard, Pourcel, Roczen und Bogle. Stewart greift bereits Barcia an, Anderson will außen vorbei, muss aber zurückstecken.
3. Runde:
Barcia führt. Dungey sticht zu optimistisch in eine Linkskehre und kracht in Stewarts Heck. Stewart geht hart zu Boden und benötigt medizinische Hilfe. Das Rennen wird mit roter Flagge abgebrochen.
Neustart:
James Stewart kann nicht am Finale teilnehmen. Cole Seely gewinnt den Start vor Barcia, Roczen kommt nur als Letzter aus der 1. Runde und ist in Runde 2 nur 13ter.
Runde 3:
Seely führt vor Barcia, Tomac und Dungey.
Runde 5:
Canard drängt Dungey mit einem Blockpass ab, Dungey geht zu Boden, kann sich rasch aufrappeln, verliert aber Positionen.
Runde 6:
Canard geht an Tomac vorbei auf Rang 3. Roczen hat die Top-10 im Visier.
Runde 7:
Roczen liegt schon auf Rang 8!
Runde 8:
Canard geht an Barcia vorbei auf Rang 3!
Runde 9:
Seely führt vor Canard, Anderson, Barcia und Tomac, Reed, Dungey und Roczen. Anderson erreicht Rang 2.
Runde 10:
Roczen ist wieder im Spiel: Direkt vor ihm liegen Barcia, Dungey und Reed.
Noch 8 Runden:
Roczen geht in einer Rhythmuspassage an Reed vorbei auf Rang 6!
Noch 7 Runden:
Canard hadert und Dungey geht an Tomac vorbei auf Rang 3.
Noch 6 Runden:
Anderson erreicht mit viel Schwung Seely und geht am Ende einer Rhythmuspassage in Führung!
Noch 5 Runden:
Anderson führt vor Seely, Dungey, Tomac und Roczen. Barcia geht zu Boden und fällt auf Rang 15 zurück.
Noch 2 Runden:
Dungey quetscht sich an Seely vorbei auf Rang 2!
Letzte Runde:
Anderson siegt vor Dungey und Seely. Roczen wird 5ter.
Jason Anderson war im Ziel überglücklich: «Das ist für mich und Husqvarna der erste Supercross-Erfolg. Davon habe ich mein Leben lang geträumt.»
Titelverteidiger Ryan Dungey glänzte in Anaheim wieder durch Konstanz und schob sich in der WM in eine gute Ausgangslage. Er erklärte nach dem Rennen: «Ich hoffe, dass James okay ist. Es tut mir wirklich Leid, dass dieser Zwischenfall passiert ist, aber es war eine Verkettung unglücklicher Umstände, die zu diesem Crash führte. Ich freue mich, dass es nach dem Neustart gut geklappt hat und ich bis auf das Podium nach vorn fahren konnte.»
Ergebnis 450SX-WM Anaheim 1:
1. Jason Anderson (USA), Husqvarna
2. Ryan Dungey (USA), KTM
3. Cole Seely (USA), Honda
4. Eli Tomac (USA), Kawasaki
5. Ken Roczen (GER), Suzuki
6. Chad Reed (AUS), Yamaha
7. Trey Canard (USA), Honda
8. Davi Millsaps (USA), KTM
9. Dean Wilson (GBR), KTM
10. Justin Brayton (USA), KTM
11. Broc Tickle (USA), Suzuki
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14. Marvin Musquin (FRA), KTM
15. Justin Barcia (USA), Yamaha
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18. Christophe Pourcel (FRA), Husqvarna