TT-Opfer Jamie Hamilton denkt nicht ans Aufhören
Jamie Hamilton verfolgt 2016 das North West 200 als interessierter Zuseher
2015 stürzte Jamie Hamilton in der zweiten Runde der Senior-TT. Dass der junge Nordire den Highspeed-Unfall überlebt hat, ist dem Umstand zu verdanken, dass das Rennen von Rennleiter Gary Thompson entgegen den üblichen Gepflogenheiten abgebrochen wurde, weil das Motorrad die angrenzende Wiese in Brand gesteckt hatte. So konnten sich die Rettungskräfte um den Verunfallten kümmern.
Nach der Erstversorgung im Nobles Hospital von Douglas wurde der Suzuki-Pilot ins Aitree Hospital in Liverpool geflogen. Die erschütternde Diagnose der behandelnden Ärzte: Hamilton hatte beim Sturz schwerste Kopfverletzungen und multiple Brüche an Armen und Beinen davongetragen. Wochenlang mussten Verwandte und Freunde um das Leben des früheren britischen Superstock-600-Meister bangen.
Noch heute, über eineinhalb Jahre nach dem verhängnisvollen Unfall zeugt ein Fixateur extern, dass der Heilungsprozess am rechten Unterschenkel noch lange nicht abgeschlossen ist. Außerdem hat er bis heute kein Gefühl in den Fingern seiner rechten Hand. Trotzdem will sich Hamilton noch nicht mit dem Gedanken abfinden, dass er vielleicht nie mehr seinen großen Traum von einem Sieg bei der Tourist Trophy auf der Insel Man in die Tat umsetzen wird können.
«Im Juli wurde der Fixateur kurz abgelegt, aber er musste wieder montiert werden», erzählte der Nordire gegenüber dem «Belfast Newsletter». «Die Knochen in meinem Unterschenkel wurden total zertrümmert. Normalerweise unterstützt das Wadenbein das Schienbein, aber mein Wadenbein wird nie mehr seinen Dienst versehen. Es wird noch einige Zeit dauern bis die Muskeln so stark sind, dass der Fixateur endgültig entfernt werden kann.»
«Zum jetzigen Zeitpunkt gehe ich davon aus, dass ich irgendwann einmal wieder Rennen bestreiten werde», will Hamilton die Hoffnung auf ein Comeback nicht aufgeben. «Wenn der Fixateur erst einmal ab ist, kann ich wieder an meiner Fitness arbeiten. Ende des Jahres wird sich entscheiden, ob es gehen wird oder nicht. Aber ich werde nur dann zurückkommen, wenn die Chance auf einen Sieg bei der Tourist Trophy besteht.»