Sechs Wochen Pause für Horst Saiger nach Armbruch
Horst Saiger mit Gattin Tamara und dem unvermeidlichen Eisbecher
Eigentlich sollte Horst Saiger für das Team GERT56 by rs speedbikes am dritten Lauf der Endurance-Weltmeisterschaft 2017/2018 auf dem Slovakia Ring teilnehmen, doch für den in Liechtenstein lebenden Österreicher war alles bereits nach fünf Runden vorbei. In der ersten Linkskurve rutschte dem BMW-Piloten bei hoher Geschwindigkeit unvermutet das Vorderrad weg.
Saiger blieb vorerst nach mehreren Überschlägen benommen im Kiesbett liegen. «Es war ein schlimmer Unfall. Ich habe mich mehrfach überschlagen und bin immer wieder auf Kopf, Beinen, Kopf, Beinen gelandet. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich mich das letzte Mal derart oft überschlagen habe. Ich habe gedacht, es reißt mir den Kopf ab. Mein X-lite Helm, meine iXS-Kombi und die Daytona-Stiefel haben mich vor schlimmeren Verletzungen bewahrt.»
«Der Langstrecken-Weltmeisterschaftslauf hätte ein wenig Entspannung für mich bedeutet. Montagnacht bin ich mit Mandy Kainz angereist und er hat mir erzählt, dass sein japanischer Fahrer Takuya Fujita einige Tage davor in Kurve 4 gestürzt ist. Ich habe ihm gesagt, dass auf dem Slovakia Ring alle dort stürzen. Das ist die erste Links nach ganz langer Zeit und ich lege da immer langsam um, damit sich der Reifen erwärmen kann. Du siehst ja, wie gut das funktioniert hat.»
Nach der Erstversorgung wurde er ins örtliche Spital von Orechová Potôn gebracht, wo ein mehrfacher Bruch des linken Handgelenks und ein schweres Trauma festgestellt wurde. Wegen der Verständigungsschwierigkeiten entschloss sich Saiger zur umgehenden Rückkehr in seine Wahlheimat, wo er sich im Kantonsspital von St. Gallen einer weiterführenden Untersuchung unterziehen wollte.
«Der Bruch ist leider viel komplizierter als ursprünglich angenommen. Ich werde noch am Montag operiert. Das ist gleichbedeutend, dass jetzt einige Wochen Pause anstehen. Meine Teilnahme am NorthWest 200 und der Tourist Trophy auf der Isle of Man TT fallen damit natürlich auch flach. Neben der herben Enttäuschung ist es auch ein finanzieller Schlag für mich. Die letzten sechs Wochen habe ich wie ein Tier dafür gearbeitet.»
Doch der bald 47-jährige Familienvater lässt sich nicht so leicht unterkriegen. «Die Fanreise zum North West 200 werde ich trotzdem durchführen, was aber bedeutet, dass ich nach der Operation fast direkt zum Flughafen muss, um nach Nordirland zu reisen. Mit meinen Sponsoren und Fans werde ich auch zur TT gehen. Ich fühle mich geehrt, eine solch tolle Unterstützung zu erfahren und solche Leute hinter mir zu haben.»
Auch ans Comeback denkt Saiger bereits. «Ich hoffe, dass ich in Terlicko wieder fahren kann. Wenn nicht, wird mein nächstes Straßenrennen in Imatra sein. Jetzt habe ich etwas mehr Zeit, meine Hostettler-Yamahas noch besser vorzubereiten. Ich freue mich auch auf die Classic-TT, wo ich mit Egli Racing und Greenall Racing wenigstens noch etwas von der einzigartigen Isle-of-Man-Athmosphäre mitbekommen kann.»