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TT 2019: Der Kreis der Sieganwärter & die Außenseiter

Von Helmut Ohner
2018 teilten sich Michael Dunlop, Peter Hickman, Dean Harrison, Michael Rutter sowie Ben und Tom Birchall die Siege bei der Tourist Trophy. Können dieses Jahr Außenseiter den Favoriten gefährlich werden?

Mit seinen Siegen Nummer 16, 17 und 18 in den Klassen Supersport, Superbike und Lightweight katapultierte sich Michael Dunlop hinter seinem Onkel Joey Dunlop (26) und John McGuinness (23) an die dritte Stelle der ewigen Bestenliste. Auch wenn es beim kürzlich abgehaltenen North West 200 nicht nach Wunsch lief, ist der 30-jährige Nordire eine fast sichere Bank für weitere Siege bei der diesjährigen Tourist Trophy.

Nach dem Todessturz seines älteren Bruders William im Juli 2018 gönnte sich Dunlop eine längere Nachdenkpause. Letztendlich fiel der Entschluss, seine Karriere fortzusetzen. Für die Saison 2019 ging Dunlop keine Experimente ein und verlängerte seinen Vertrag mit Tyco BMW für die Superbike-Klasse. Für die Lightweight-TT blieb er Paton treu und in den Klassen Supersport und Superstock ist er ohnedies sein eigener Teamchef.

Auch Peter Hickman sah nach der perfekten Saison 2018 – der 32-jährige Brite feierte auch beim North West 200, dem Ulster Grand Prix und dem Macau GP Siege – keine Veranlassung das Team zu wechseln. Der Rundenrekordhalter auf dem Snaefell Mountain Course und vielumjubelte Senior-TT-Sieger vertraut weiter auf Smith’s Racing und wird in den Klassen Superbike und Superstock eine BMW sowie in den Supersport-Rennen eine Triumph einsetzen.

Im Vorjahr ging der Sieg im zweiten Supersport-Rennen zwar an Dean Harrison, doch der 30-jährige Brite verließ die Isle of Man trotzdem nicht glücklich. Das Superbike-Rennen musste er in Führung liegend aufgeben und die Senior-TT hatte er denkbar knapp an Hickman verloren. Der Kawasaki-Pilot hat also eine Rechnung offen. Harrison hat sich vorgenommen, noch aggressiver ans Werk zu gehen. Es könnte also das Jahr des Briten werden.

Wer kann also den drei Favoriten gefährlich werden?

In den Supersport-Rennen haben sicher der Nordire Lee Johnston (Yamaha) und der Brite Davey Todd (Honda), seit dem Vorjahr zweitschnellster Newcomer bei der Tourist Trophy, die besten Chancen. Beide gewannen vor wenigen Tagen beim North West 200 je einen Lauf in dieser Kategorie. Aber auch Lokalmatador Conor Cummins (Honda) und der Brite James Hillier (Kawasaki) konnten sich mit dritten Plätzen gut in Szene setzen.

Bei den 1000ern wird am ehesten Hillier zugetraut, Dunlop, Hickman und Harrison ein Schnippchen zu schlagen. Der Kawasaki-Pilot, der bereits einen TT-Sieg und elf weitere Podiumsplatzierungen vorzuweisen hat, kommt mit viel Selbstvertrauen, hat er doch endlich auch beim North West 200 einen Sieg einfahren können. Ob die Dauerverletzten Ian Hutchinson (Honda) und John McGuinness (Norton) noch für Siege gut sind, wird sich weisen.

Sollte das Material mitspielen, wird Dunlop auf der Paton bei der Lightweight-TT schwer zu schlagen sein. Oder doch nicht? Im Vorjahr hatte sich der Brite Ivan Lintin (Kawasaki) bereits einen Vorsprung von zehn Sekunden erarbeitet bevor er sein Motorrad abstellen musste. Neben dem Nordiren Derek McGee, der in seiner Heimat der ungekrönte König dieser Klasse ist, könnte NW200-Sieger Stefano Bonetti (Paton) für eine Überraschung sorgen.

Den Sieg bei der Zero TT dürften sich die beiden Mugen-Fahrer Michael Rutter und John McGuinness unter sich ausmachen. Kein anderer Hersteller ist in der Lage, so viel Geld auszugeben wie das japanische Werk.

Noch vor den Rennen im Vorjahr hätte man es nicht für möglich gehalten, dass ein Seitenwagen für eine Runde auf dem Snaefell Mountain Course weniger als 19 Minuten benötigt, doch Ben und Tom Birchall machten das Unmögliche möglich. Kein Wunder also, wenn das britische Brüderpaar auch dieses Jahr als große Favoriten in die beiden Rennen gehen. Aber auch Tim Reeves/Mark Wilkes, John Holden/Lee Cain und dem 17-fachen TT-Sieger Dave Molyneux mit Beifahrer Harry Payne ist ein Sieg zuzutrauen.

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