Michael Dunlop: «Den Namen zu tragen, war eine Bürde»
Der 19-fache TT-Sieger Michael Dunlop
Nach Onkel Joey und Vater Robert zahlte William Dunlop im Vorjahr den höchsten Preis für seine Leidenschaft. Im Training zum Skerries 100 verlor der 32-jährige Nordire, der unmittelbar bevor stand zum zweiten Mal Vater zu werden, sein Leben.
Sein Tod löste nicht nur in der Gemeinschaft des Straßenrennsports einen weithin spürbaren Schock aus, sie stürzte auch Bruder Michael in eine schwere Krise. Monatelang wusste er nicht, ob er seine Karriere überhaupt fortsetzen soll. Erst vor wenigen Wochen kehrte er beim North West 200 ins Fahrerlager zurück.
Bereits in den ersten Tagen der Tourist Trophy war deutlich zu sehen, dass Dunlop offensichtlich das Training auf dem Motorrad fehlt. Zusätzlich behinderte ihn eine Handgelenksverletzung, die er sich bei einem Trainingssturz zugezogen hatte.
Bis zur Lightweight-TT verlief die TT für den erfolgsverwöhnten Dunlop nicht nach Wunsch. Er schaffte es nicht einmal auf Podium zu kommen. Im Superstock-Rennen verlor er den dritten Platz sogar noch knapp vor der Zieldurchfahrt.
«Ja, ich hatte meine Probleme. Es war eine ziemlich schwere Woche für uns alle. Die ständigen Absagen haben mir auch nicht wirklich geholfen, deshalb hat mich mein Sieg im Lightweight-Rennen selbst überrascht», gab Dunlop gegenüber britischen Medien zu.
«Irgendwie habe ich gefühlt, dass es dieses Mal eine noch größere Bürde war, den Namen Dunlop zu tragen. Meine Ergebnisse haben bis zum Sieg in der Lightweight-TT zu wünschen übriggelassen. Ich habe das Gefühl seit dem letzten Jahr an Sicherheit eingebüßt zu haben», so der 19-fache TT-Sieger, der trotz aller Probleme den 50. TT-Triumph der Dunlop-Familie sicherstellte.
«Langsam, aber sicher bekomme ich meine alte Sicherheit zurück. Vielleicht habe ich seit dem Vorjahr etwas von meinem unbändigen Mut verloren, aber ich bin davon überzeugt, dass er langsam wieder zurückkommen wird.»