John McGuinness: «Road Racer sind nur eine Nummer»
Der 23-fache TT-Sieger steht dieses Jahr ohne Einkommen da
Ob das North West 200, die Tourist Trophy, der Ulster Grand Prix oder die Classic TT, die wichtigsten Veranstaltungen der Straßenrennsaison wurden allesamt Opfer der Coronavirus-Pandemie. Auch alle Rennen zur nationalen Irischen Road Racing Meisterschaft wurden auf dringliche Empfehlung der Motorsportbehörde «Motorcycling Union of Ireland» abgesagt.
Straßenrennfahrer wie der 23-fache TT-Sieger John McGuinness stehen damit ohne Einkommen da. Für den Briten sollte 2020 seine 30. Motorsportsaison werden. Aber anstatt seine Karriere im Team von Quattro Plant Kawasaki neu zu beleben, hat er sich damit abgefunden, Arbeiten rund ums Haus auszuführen oder stattdessen vor dem Fernsehschirm die Zeit zu vertreiben.
«Versteht mich nicht falsch, es wird Leute in einer schlechteren Position geben als mich, aber dieses Jahr gibt es für uns Straßenrennfahrer keinerlei Hilfe. Wir sind nur eine Nummer. Letztendlich spielen Motorradfahrer und Rennen in Regierungsentscheidungen keine Rolle - wir sind leider keine große Sportart wie Fußball», so McGuinness gegenüber «Bikesportnews».
«Für mich und meine Kollegen dreht sich normalerweise tagein, tagaus alles um Rennen und die Vorbereitung dazu. Und wenn wir nicht bei einem Rennen sind, besuchen wir Motorradmessen oder Chat-Shows, aber dieses Jahr hat sich absolut nichts getan und ich haben keinen Penny verdient», fasst der 48-jährige Familienvater seine missliche Lage zusammen.
«Das Jahr 2020 wäre für mich bei Bournemouth Kawasaki ein Neuanfang gewesen. Ich habe Glück, dass Pete Extance auch in der nächsten Saison mit mir zusammenarbeiten möchte, dann werde ich immerhin bereits 49 Jahre alt sein. Mit zunehmenden Alter wird es nicht einfacher, aber ich werde es auf alle Fälle noch einmal versuchen.»