MotoGP: Ducati – Datenroboter verfolgt Fahrer

Wie Honda Britain Racing die Tourist Trophy eroberte

Von Helmut Ohner
TT 1977: Phil Read auf der Britain Racing Team-Honda vor Mike Hailwood (Ducati)

TT 1977: Phil Read auf der Britain Racing Team-Honda vor Mike Hailwood (Ducati)

Nach dem Rückzug des Honda-Werksteams am Ende des Jahres 1967 überließen es die Japaner lokalen Importeuren die Flaggen hochzuhalten. Das Honda Britain Racing Team tat das bei der Tourist Trophy mit Bravour.

1959 nahm ein Honda-Team erstmals an den Rennen zur Tourist Trophy auf der Isle of Man teil. Nicht einmal die größten Optimisten konnten sich damals ausmalen, dass damit ein Player die Bühne betrat, der in den kommenden Jahren dem Motorradrennsport seinen Stempel aufdrücken sollte. 16 Weltmeistertitel durch Ralph Brans (1), Tom Phillis (1), Luigi Taveri (3), Mike Hailwood (5) und Jim Redman (6) später zog sich der japanische Motorradhersteller am Ende der Saison 1967 aus der Weltmeisterschaft zurück.

In den folgenden Jahren sollten unzählige Privatfahrer die Honda-Fahnen hochhalten, später dann lokale Händler und Importeure. So wurde 1977 das Honda Britain Racing Team gegründet. Für die neu ins Leben gerufene TT-Formula 1-Weltmeisterschaft wurde mit Werks-Unterstützung eine 820-ccm-Version der CB750F2 aufgebaut, mit der der siebenfache Weltmeister Phil Read bei der Tourist Trophy zum Sieg rasen sollte. Mit diesem Triumph holte er sich den achten WM-Titel und wurde er zum ersten Weltmeister dieser Klasse, die bis 1990 ausgetragen wurde.

Ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg der in den Farben Rot, Weiß und Blau gehaltenen Motorräder des Honda Britain Racing Teams war zweifelsohne ihr Teammanager Barry R. Symmons, der nicht nur den späteren Halbliter-Weltmeister Wayne Gardner in die Mannschaft holte, sondern vor allem das außergewöhnliche Talent des in dessen nordirischer Heimat nahezu unschlagbaren Joey Dunlop früh erkannte und unter Vertrag nahm.

Auch wenn Ron Haslam 1979 den Titel mit seinem Sieg auf der Isle of Man erneut für Honda gewinnen konnte, war es Dunlop, der das Honda Britain Racing Team mit seinen sagenhaften Erfolgen weltweit richtig populär machte. Der bescheidene Nordire, der im Jahr 2000 bei einem Rennen in Tallinn (Estland) tödlich verunglückte, raste von Erfolg zu Erfolg. Die meisten Siege bei der Tourist Trophy, dem North West 200 und dem Ulster GP errang er mit einem Produkt aus Hamamatsu. Von 1982 bis einschließlich 1986 dominierte er die TT-Formula 1-WM nach Belieben.

Nach 1986 wurde das Team in dieser Form aufgelöst, weil die Kosten in astronomische Höhen geklettert waren, die sich mit dem stark rückläufigen Verkauf von Motorrädern in Großbritannien nicht mehr abdecken ließen. Danach mussten verschiedene Titelsponsoren gefunden werden, um den Rennbetrieb weiterführen zu können. Der Name Honda Britain Racing Team verschwand aus den Nennlisten, die Mannschaft wurde zuerst zu Silkolene Honda, danach zu Castrol Honda, HM Plant Honda und Samsung Honda.

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