GP-Sieger Jeremy McWilliams kann’s nicht lassen
NW200: Jeremy McWilliams (99) 2019 auf dem Weg zum Sieg in der Supertwin-Klasse
Jeremy McWilliams blickt auf eine bewegte Motorsportkarriere zurück. Der in Belfast geborene Nordire fuhr einige Jahre in der Halbliter-Weltmeisterschaft bevor er in die Viertelliterklasse wechselte, in der er 1998 beim Großen Preis von Deutschland auf dem Sachsenring noch vor Valentino Rossi beachtlicher Zweiter wurde.
1999 schaffte er bei der Dutch TT in Assen als Dritter nochmals den Sprung aufs Podium und beim Grand Prix von Australien konnte der Aprilia-Pilot mit der Pole-Position ein weiteres Highlight setzen.
Im Jahr darauf versuchte sich McWilliams auf der Werks-Aprilia nochmals in der Königsklasse. Bei den Großen Preisen von Italien und Großbritannien steuerte er die gegen die Vierzylinder-Maschinen unterlegenen V2-Maschine auf den dritten Platz und zum Saisonende verblüffte er beim GP von Australien mit der schnellsten Zeit im Zeittraining.
2001 schlug für den zweifachen Familienvater die große Stunde. In Assen düpierte er die gesamte Elite und holte sich den Sieg. Es sollte der einzige Erfolg in einem Weltmeisterschaftslauf bleiben.
Dass die Strecke auf Phillip Island zu seinen bevorzugten Rennstrecken gehört, stellte McWilliams 2002 auf einer Proton in der MotoGP unterwegs, mit einer neuerlichen Pole-Position unter Beweis.
Im Alter von 48 Jahren ließ er sich zu einem Einsatz beim North West 200 überreden. Bei seinem ersten Einsatz belegte er 2012 bei den Supertwins den zweiten Platz und im Jahr darauf verblüffte er mit einem ersten Triumph bei einem Road Race. Auch 2015 und 2019 hieß der Sieger in dieser Klasse Jeremy McWilliams.
Dieses Jahr findet sich der Name des mittlerweile 58-Jährigen nicht nur in der Zweizylinder-Kategorie in der Nennliste für das North West 200, in der Klasse Supersport springt der Evergreen im Team von Burrows Engineering/RK Racing für Mike Browne ein, der sich beim Cookstown 100 beide Knöchel gebrochen hat.
«Ich wünsche Mike, der nächste Woche sicher gerne in der Startaufstellung gestanden wäre, eine schnelle Genesung. Natürlich hoffe ich auf ein gutes Ergebnis, weil ich weiß, dass das Supersport-Motorrad bestens vorbereitet sein wird. Die Zusammenarbeit mit John und seinem Team wird sicher spannend», so McWilliams.
Für Teamchef John Burrows ist es ein wahr gewordener Traum, den ehemaligen Grand-Prix-Sieger auf einer seiner blau-gelb lackierten Maschinen zu haben. «Solange ich den Rennsport verfolge, habe ich immer sein Talent und sein Können auf dem Motorrad bewundert und tue das auch heute noch», zollt er McWilliams Respekt.