Julian Trummer: Mit Tipps von Horst Saiger nach Macau
Einmal muss die Yamaha R1 von Julian Trummer noch herhalten
Eigentlich hatte sich Julian Trummer bereits damit abgefunden, dass seine Saison nach dem Manx Grand Prix Ende August beendet ist, deswegen stellte er seine Yamaha YZF-R1 auf die Seite und schaffte sich eine Honda CBR1000RR an, um genügend Zeit zu haben, das Motorrad seinen Bedürfnissen anzupassen, um damit für den Auftakt der Straßenrennsaison 2023 rechtzeitig bereit zu sein.
Jetzt muss seine Yamaha, die bereits in einem Schauraum eines befreundeten Motorradhändlers auf einen neuen Besitzer wartet, überraschenderweise nochmals für ein Rennen reaktiviert werden. «Vor zwei Tagen habe ich ein E-Mail in meinem Postfach vorgefunden, in dem ich gefragt wurde, ob ich dieses Jahr nicht am Macau Grand Prix teilnehmen möchte», erzählte der 31- jährige Österreicher.
«Welcher Rennfahrer lässt sich solch eine Chance entgehen? Ich auf alle Fälle nicht! Ich wollte immer schon einmal bei diesem Rennen dabei sein, deshalb freut es mich extrem, dass ich diese Gelegenheit bekomme. Und es ist auch eine Ehre, immerhin kann man für den Macau GP wie bei einem anderen Rennen ja keine Nennung abgeben, man muss vom Veranstalter eingeladen werden.»
Da stört es Trummer, der dieses Jahr bei der Senior-TT den 17. Platz belegte, auch nicht, dass er nach seiner Ankunft in China sieben Tage in Quarantäne gehen muss. «Laut der Nachricht, die ich und das Team WH Racing, das mich wieder betreuen wird, erhalten haben, werden wir in einem Fünf- oder Sechs-Sterne-Hotel untergebracht. Am dritten Tag dürfen wir dann das Hotelgelände inklusive der Fitnessräume nutzen.»
Trummer, der nach seinen steirischen Landsleuten Karl Truchsess, Horst Saiger und Erwin Wilding sowie dem Vorarlberger Thomas Hinterreiter erst der fünfte Österreicher ist, der die begehrte Einladung zu dieser Veranstaltung erhalten hat, wird es so wie bei jedem Debüt auf einer für ihn neuen Strecke, mit Vernunft angehen. «Wahrscheinlich werde ich nicht viel reißen, aber darum geht es im ersten Jahr auch nicht.»
«Ich betrachte das Ganze als zweiwöchigen Urlaub mit ein bisschen Motorrad fahren. Für mich geht es hauptsächlich darum, mich langsam ans Limit heranzutasten und zu lernen. Horst Saiger, der in Macau über einen großen Erfahrungsschatz verfügt, hat mich bereits mit dem einen oder anderen wertvollen Tipp zur Fahrwerksabstimmung und Reifenwahl versorgt.»
Das Rennen der Motorräder, das die letzten beiden Jahre wegen der Coronavirus-Pandemie nicht ausgetragen wurde, geht am Samstag, dem 19. November, über die Bühne. Auch wenn es noch keine bestätigte Nennliste gibt, darf man davon ausgehen, dass auch dieses Jahr die britischen Road-Racing-Spezialisten den Ton angeben werden.