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Horst Saiger: Comeback auf der Isle of Man abgesagt

Von Helmut Ohner
Horst Saiger

Horst Saiger

Trotz aller Beteuerungen kein Rennen mehr zu fahren, wollte Horst Saiger dieses Jahr beim Classic Superbike-Rennen auf der Isle of Man an den Start gehen. Doch das Einmal-Comeback wird nicht stattfinden.

Ende Juni 2020 verunglückte Horst Saiger auf dem Red Bull Ring schwer. Nach einem Bremsversagen landete er in der Auslaufzone der ersten Kurve in den Leitplanken. Nur durch das schnelle Eingreifen der Rettungskräfte an der Rennstrecke, der bestens funktionierenden Rettungskette und der Kunst der Ärzte im Landeskrankenhaus von Judenburg konnte das Leben des in Liechtenstein lebenden Österreichers gerettet werden.

Über ein Jahr lang arbeitete der Publikumsliebling an seinem Comeback, aber anlässlich seines 50. Geburtstages gestand er sich im Gespräch mit SPEEDWEEK.com ein, dass es die Nachwirkungen des verhängnisvollen Unfalls nicht zulassen, ein Motorrad rennmäßig zu bewegen und er deswegen nach reiflicher Überlegung die Entscheidung getroffen hatte, seinen Sturzhelm schweren Herzens an den Nagel zu hängen.

«Ich spüre zwar nach wie vor eine große Leidenschaft in mir, aber meine familiäre Situation hat sich mit der Geburt meiner Söhne geändert. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem man nicht mehr nur an sich denken darf. Vor allem Tamara hat viel mitgemacht», erklärte er damals. Aber trotz dieser Beteuerungen dachte er wieder an ein Comeback. Beim Classic Superbike Manx Grand Prix wollte er heuer nochmals an den Start gehen.

Kürzlich schwang sich Saiger in Mugello in den Sattel seiner Kawasaki ZXR 750, mit der er 2018 im Superbike-Rennen der Classic TT den zweiten Platz belegt hatte. Nach einigen emotionalen Runden auf der MotoGP-Strecke, die als Vorbereitung für seinen einmaligen Einsatz dienen sollte, wusste er, dass er sich auf dem Motorrad nicht gut genug bewegen kann, um sicher auf dem Snaefell Mountain Course unterwegs zu sein.

«Jetzt seht ihr mich da mit einem strahlenden Gesicht in Mugello und es hat einen anderen Grund als den, den ihr euch vielleicht denkt», eröffnete der umtriebige Steirer seine Erklärung auf seinem YouTube-Kanal. «Es ist eigentlich eine traurige Nachricht, aber sie hat den ganzen Druck von mir genommen und mir den Kopf frei gemacht. Ihr glaubt es nicht, aber ich habe die letzten Tage gar nicht mehr richtig schlafen können.»

«Seitdem ich mein Comeback geplant habe und die Umsetzung begonnen hat, ist eine Sache nach der anderen schief gegangen. Das Letzte war, dass ich vor einer Woche hier in Mugello in der ersten Kurve auf die Hüfte gestürzt bin. Obwohl ich es nicht wollte, muss ich mir eingestehen, dass ich mich auf dem Motorrad nicht so bewegen und nicht so fahren kann, damit ich auf der Isle of Man sicher unterwegs bin. Darum habe ich die Reißleine gezogen.»

«Die Kawasaki kommt jetzt wieder zurück zu Peter Hostettler in den Showroom. Manche werden sich denken, <Saiger, bist du noch zu retten? Zuerst willst du es unbedingt und jetzt sagst du es wieder ab.> Sicher wollte ich es, aber jetzt, wo ich es versucht habe, weiß ich wenigstens, dass es nicht mehr geht. Ich sehe es jetzt ein und ich bin erleichtert, den Schritt jetzt gemacht zu haben. Ich weiß, dass es die richtige Entscheidung ist.»

«Sorry für die, die sich darauf gefreut haben. Ich bin in Zukunft weiter mit meinen Fanreisen da. Ich werde bei jedem Event auf der Isle of Man sein, ich werde in Macau und auch beim North West 200 sein. Kommt mit und genießt die Show. Ich erzähle euch ein paar lustige Geschichten. Ich habe zu jeder Rennstrecke welche auf Lager. Also, schöne Grüße aus Mugello von einem sehr erleichterten Horst Saiger. Danke!»

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