Ian Hutchinson (Kawasaki): Der lange Weg zurück
Ian Hutchinson ist wieder im Kreis der Favoriten angelangt
Auch wenn Ian Hutchinson in seiner Karriere bereits acht Rennen bei der Tourist Trophy auf der Insel gewonnen hat, kam seine Trainingsbestzeit doch etwas überraschend. Seit der denkwürdigen Veranstaltung 2010, bei der er bis auf die Zero-TT alle Solo-Rennen für sich entscheiden konnte und damit für einen einsamen Rekord sorgte, kämpfte er danach weniger um Siege als um seine Gesundheit.
Im September 2010 brach sich Hutchison bei einem Rennen zur BSB in Silverstone das linke Bein. Die Kunst der Ärzte war es zuzuschreiben, dass es nicht amputiert werden musste. Mehr als ein Jahr dauerte der Heilungsprozess. Ende 2011 wagte der Brite beim Macau Grand Prix. Trotz fehlender Fahrpraxis gelang ihm mit dem dritten Rang hinter Michael Rutter und Martin Jessopp ein erfolgreiches Comeback.
Im Februar 2012 brach sich Hutchinson beim Training für eine Stunt-Einlage bei der MCN Excel Motorcycle Show in London abermals das gerade verheilte linke Bein. Die Situation wurde durch eine Knocheninfektion zusätzlich verschlimmert. Der achtfache Tourist-Trophy-Sieger musste sich unzähliger Operationen unterziehen. Eine schnelle Rückkehr auf die Rennstrecke war erneut in weite Ferne gerückt.
Obwohl er bei einem neuerlichen Comeback beim Macau Grand Prix 2013 zur Überraschung aller gewinnen konnte, blieb es für mehr als ein Jahr der einzige zählbare Spitzenresultat. Erst in dieser Saison scheint Hutchinson auf der Kawasaki vom Team Paul Bird Racing wieder auf die Straße des Erfolgs zurückzukehren. Beim North West 200 stürmte er im Superstock-Rennen auf den dritten Rang, nur 0,419 Sekunden hinter dem Sieger.
Seine am Donnerstag aufgestellte Trainingsbestzeit (17.22,700; Schnitt 209,622 km/h) vor dem 21-fachen TT-Sieger John McGuinness und den Rundenrekordhalter Bruce Anstey bestätigt den Aufwärtstrend des erfolgsverwöhnten Mannes aus Bingley. Nicht nur für die heutige Superbike-TT ist Hutchinson damit einer der heißen Sieganwärter.