Guy Martin: «Ich möchte auch künftig Rennen fahren»
Guy MArtin
Im Dundrod 150, dem Superbike-Rennen das traditionellerweise bereits am Donnerstag durchgeführt wird, lag Guy Martin vor Bruce Anstey in Führung. In einer schnellen Links-Kurve verlor er die Herrschaft über seine BMW S1000RR und segelte bei mehr als 200 km/h von der Strecke. «An den Sturz habe ich keinerlei Erinnerung, weil ich sofort das Bewusstsein verloren habe», erzählt der Brite.
Die erste Diagnose aus dem Belfast Royal Hospital war niederschmetternd. Martin brach sich fünf Wirbel, einige Rippen, das Brustbein und einige kleinere Knochen in der rechten Hand. «Offensichtlich habe ich es meinen Helmausrüster AGV und meinem Dainese Lederdress zu danken, dass ich nicht noch schwerer verletzt worden bin. Obwohl der Einschlag ziemlich hart war, hatte ich nur ein blutunterlaufenes Auge.»
Die Wirbelbrüche mussten in einer mehrstündigen Operation stabilisiert werden. «Mein gesamter Brustkorb war wegen der zahlreichen Brüche instabil. Sechs Brustwirbel wurden verschraubt, weil die Gefahr bestand, dass das Rückenmark in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. Normalerweise sorgt das Brustbein und die Rippen für Stabilität, jetzt übernimmt eine Stange diese Aufgabe.»
Die massiven Verletzungen, die einen Normalsterblichen wochenlang ans Krankenbett fesseln würden, können einen Mann wie Martin nicht davon abhalten, nur wenige Tage nach dem chirurgischen Eingriff wieder an seinen Arbeitsplatz zurückzukehren. «Meine Partnerin hat mich als verrückt bezeichnet, so früh wieder arbeiten zu gehen. Für mich gibt es aber keine bessere Physiotherapie als an LKW zu arbeiten.»
«Im Krankenhaus hatte ich ausreichend Zeit, mir Gedanken über meine Zukunft zu machen. Ich weiß nur eines mit Bestimmtheit, ich möchte auch künftig Rennen fahren. Ich werde aber keine vorschnellen Entscheidungen treffen, was ich machen werde.»