Retro-Look für Sebring: BMW erinnert an ersten Sieg
Der BMW 3.0 CSL und der BMW Z4 GTLM
Sebring 1975, das älteste Langstreckenrennen der USA liegt in Trümmern und scheint dem Ende nah. Drei Jahre zuvor hat sich die Sportwagen-WM von dem alten Flugplatzkurs verabschiedet, es sollte bis 2012 dauern, bis wieder ein FIA-WM-Lauf in Sebring stattfindet. Mit der WM verabschiedete sich damals auch Promoter Alec Ulman und der das Rennen sanktionierende Verband. Für das Rennen 1973 sprang John Bishop mit seiner wenige Jahre zuvor gegründeten IMSA in die Bresche und veranstaltete die 12h als Lauf seiner IMSA GT-Meisterschaft. Durch die politischen Querelen hatten in Sebring die Sportwagen nun ausgedient und GT fahren um den Gesamtsieg. Doch schon im Jahr darauf kam der nächste Rückschlag, aufgrund der Ölkrise wurde das Rennen 1974 abgesagt und eine Austragung 1975 schien unwahrscheinlich.
Nach einem Jahr ohne Rennen lag die Strecke buchstäblich in Trümmern, ehe sich Rennfahrer und Teamchef John Greenwood dem Rennen annahm und das Event doch innerhalb von wenigen Wochen auf die Beine stellt.
Haushoher Favorit im Feld der insgesamt 84 GT-Fahrzeuge (genannt hatten sogar 91) war das BMW-Werksteam, das mit zwei 3.0 CSL antrat, in denen Brian Redmann/Ronnie Peterson und Hans Stuck/Sam Posey fahren sollten. Doch die FIA erteilte Peterson für das nun verächtete Rennen in Sebring Startverbot. Peterson Name stand zwar weiterhin auf der Startnummer #25, doch Redman fuhr so mit Allan Moffat und Posey startete mit Stuck.
Stuck startete von der Pole und dominierte das Rennen mit Posey, ehe ihr BMW kurz nach der Halbzeit ausschied. Beide stiegen in das Schwesterauto um und siegten so gemeinsam mit Redman und Moffat. Für BMW war der Erste von bisher zwei Sebring-Gesamtsiegen ein historischer Erfolg, denn es war der erste Triumph für die Münchner über so eine Renndistanz.
Zum 40. Geburtstag des historischen Triumph lackiert BMW seine Werks-Z4 GTLM von Rahel Letterman Lanigan für die 12h Sebring am kommenden Samstag (21. März) im Look des Siegerautos von 1975. Bei einer feierlichen Enthüllung im Rahmen des «Amelia Island Concours d’Elegance» im Norden Floridas präsentierte BMW of North America am Samstag in Beisein von Stuck, Redmann und Posey das Design des Retro-Z4 erstmals der Öffentlichkeit. Auch Jochen Neerpasch, seinerzeit BMW-Sportchef sowie BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt waren als Gäste vor Ort.
Gefahren wird der Z4 im legendären Look am kommenden Wochenende von Dirk Werner, Bill Auberlen und Augusto Farfus. Das Schwesterauto mit der #24 trägt das gleiche Dekor, allerdings auf mattschwarzem Grund und wird von Lucas Luhr, John Edwards und Jens Klingmann gesteuert.