Eli Tomac (Kawasaki): Wie Phönix aus der Asche
Eli Tomac gewann den zweiten Lauf von High Point
Seit Eli Tomac seinen Abschied von Kawasaki zum Saisonende bekannt gegeben hatte, schien der Ofen aus zu sein. Tomac hatte Mühe, bei den US Nationals noch in die Top-10 zu fahren. Er begann die Saison in Pala mit den Plätzen 9 und 8. In Thunder Valley kam er nicht über die Ränge 11 und 10 hinaus. Auch in High Point am letzten Wochenende schien Tomac nichts reißen zu können. Rang 6 im ersten Lauf war dann immerhin das bis dahin beste Ergebnis der Saison. Seine Schwäche sind die Starts. Im zweiten Lauf von High Point gelang Tomac endlich ein guter Start und prompt konnte er im Rennen den Schalter umlegen und gewinnen. Er setzte sich in einem harten Fight gegen seinen Teamkollegen Adam Cianciarulo durch.
«Endlich konnte ich mich nach dem Start wieder in eine gute Ausgangsbasis bringen. Das war der entscheidende Unterschied zu allen anderen Rennen. In der ganzen bisherigen Saison fuhr ich nicht wie ich selbst. Ich fand keine Linien und keinen Flow. Ich habe keine Ahnung weshalb, aber ich konnte nun endlich den Schalter umlegen und so fahren, wie ich eigentlich will.»
Der Paukenschlag in Moto-2 kam wie aus dem Nichts. Die Streckenbedingungen waren nach leichten Regenfällen optimal. «Ich dachte mir: Hey, diese Strecke sieht gut aus. Ich denke es war eines der besten High Point Rennen, die wir hier je gefahren sind.»
Eine Schlüsselstelle der Strecke war ein weiter Vierfachsprung. Dylan Ferrandis (Yamaha) war einer der ersten Piloten, der den Gewaltsprung wagte. Auch Eli Tomac versuchte sich an der gefährlichen Stelle. «Im ersten Lauf habe ich es probiert, aber mein Hinterrad setzte an der vierten Kuppe auf. Nach dem zweiten Lauf der 250er bildeten sich dort aber einige Bremswellen. Ich habe eine Linie gefunden, die gut funktioniert hat. Ich denke, das war entscheidend für den Sieg in Moto-2.»
In den ersten Rennen der Saison haderte Tomac insgesamt mit seinen Leistungen. «Im ersten Rennen hatte ich ein anderes Setup, das nicht gut funktionierte. In Runde 2 haben wir das Fahrwerk verändert, aber es hat auch nicht funktioniert. In High Point hatten wir ein ähnliches Chassis wie in Thunder Valley [Anm.: Runde 2], aber es hat funktioniert. Es sind manchmal Kleinigkeiten, die vielleicht auch mit mir selbst zu tun haben. Ich war sehr frustriert über meine Ergebnisse in dieser Saison. Im zweiten Lauf von High Point ist der Knoten endlich geplatzt. Darüber bin ich so froh.»
Ergebnis US Nationals High Point, 450 ccm:
1. Dylan Ferrandis (F), Yamaha, 2-2
2. Adam Cianciarulo (USA), Kawasaki, 1-4
3. Eli Tomac (USA), Kawasaki, 6-1
4. Ken Roczen (D), Honda, 3-3
5. Chase Sexton (USA), Honda 4-5
6. Aaron Plessinger (USA), Yamaha, 5-8
7. Justin Barcia (USA), GASGAS, 9-6
8. Marvin Musquin (F), KTM, 10-7
9. Joey Savatgy (USA), KTM, 8-9
10. Cooper Webb (USA), KTM, 7-11
Meisterschaftsstand nach Runde 3 von 12:
1. Dylan Ferrandis (F), Yamaha, 133
2. Ken Roczen (D), Honda, 130, (-3)
3. Aaron Plessinger (USA), Yamaha, 103, (-30)
4. Adam Cianciarulo (USA), Kawasaki, 101, (-32)
5. Chase Sexton (USA), Honda, 101, (-32)
6. Justin Barcia (USA), GASGAS, 96, (-37)
7. Eli Tomac (USA), Kawasaki, 86, (-47)
8. Cooper Webb (USA), KTM, 76, (-57)
9. Marvin Musquin (F), KTM, 76, (-57)
10. Christian Craig (USA), Yamaha, 54, (-79)