Ken Roczen (HRC) sprach im US-TV auf einmal Deutsch
Wer sich am letzten Wochenende wegen des deutschen HRC-Stars Ken Roczen die Nacht um die Ohren geschlagen hatte, wurde nicht enttäuscht: Ken wirkte beim Auftakt der US Nationals in Pala wieder wie früher und konnte in beiden Läufen die Pace der Spitze bis zum Schluss mitgehen.
Woher diese erfreuliche Wendung kam, verriet der Deutsche beim Siegerinterview auf dem Podium. Zum Erstaunen der Moderatoren und der Zuschauer schaltete Ken mitten im Satz auf Deutsch um und sagte in seinem unverkennbaren Thüringer Akzent: «Vater, vielen Dank für die 3 Wochen zu Hause. Wir arbeiten weiter bis wir ganz oben sind.»
Der Moderator sagte: «Es ist gut, dass wir nicht vergessen, dass er ja eigentlich Deutsch spricht. Er spricht so gut Englisch, dass man glatt vergessen könnte, dass er aus Deutschland kommt.» Übrigens waren in Pala auch einige deutsche Fans an der Strecke.
Ken hatte also zu Hause wieder mit Vater Heiko Klepka trainiert, so wie in seinen Anfangszeiten. «Ich habe einige wirklich gute Linien gefunden und nachdem Chase [Sexton] an mir vorbeiging, hat auch er einige Linien gefunden. Ich konnte die ganze Zeit bis zum Schluss dranbleiben.» Roczen beendete beide Läufe auf Rang 2 hinter seinem Teamkollegen Chase Sexton.
Roczen scheint auch seinen Kampfgeist wiedergefunden zu haben. «Das Wichtigste war für mich, nicht aufzugeben», sagte er nach dem Rennen. Rang 2 in Pala war ein guter Start in die Saison. Es war ein Start in eine Saison, die noch sehr, sehr lang werden wird. Am kommenden Wochenende geht es mit Runde 2 von 12 in Hangtown/Kalifornien schon weiter.
Ergebnis US Nationals Pala 450 ccm:
1. Chase Sexton (USA), Honda, 1-1
2. Ken Roczen (D), Honda, 2-2
3. Christian Craig (USA), 3-3
4. Eli Tomac (USA), Yamaha, 7-4
5. Ryan Dungey (USA), KTM, 5-5
Meisterschaftsstand nach Runde 1 von 12:
1. Chase Sexton (USA), Honda, 50
2. Ken Roczen (D), Honda, 44, (-6)
3. Christian Craig (USA), 40, (-10)
4. Eli Tomac (USA), Yamaha, 32, (-18)
5. Ryan Dungey (USA), KTM, 32, (-18)