MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Budds Creek: Anderson siegt vor Tomac und Roczen

Von Thoralf Abgarjan
Mit einem 2-2-Ergebnis gewann Kawasaki-Werksfahrer Jason Anderson den 10. Lauf der US Nationals in Mechanicsville vor Eli Tomac (Yamaha), der die Tabellenführung übernahm. Ken Roczen (Honda) wurde Dritter.

10. Lauf der US Nationals, Budds Creek National in Mechanicsville (Maryland): Spannender könnte es in der Endphase der US Nationals kaum noch zugehen: Chase Sexton (Honda) reiste mit einem hauchdünnen Vorsprung von nur einem Punkt zum 10. Lauf der US Nationals an. Am Ende des Tages übernahm Eli Tomac (Yamaha) zwar wieder die Tabellenspitze, doch auch er hat am letztendlich nur einen knappen Vorsprung von einem Punkt.

Polesetter Ken Roczen (Honda) zog den Holeshot zum ersten Lauf vor Ryan Dungey (KTM), Antonio Cairoli (KTM), Justin Barcia (GASGAS) und Chase Sexton (Honda). Cairoli verlor in der ersten Runde vor dem Absprung zu einem Table die Haftung und flog heftig ab. Seine Maschine blieb am Table liegen. Der Italiener musste dem Feld ausweichen, um nicht angefahren zu werden. Das Feld zog komplett an ihm vorbei. Er schien in Ordnung zu sein, nahm das Rennen als Letzter wieder auf und musste danach eine Aufholjagd starten.

Tomac orientierte sich nach gutem Start sofort nach vorne, während Tabellenführer Chase Sexton (Honda) in der Anfangsphase gleich zweimal nach Kollisionen stürzte und auf Rang 29 zurückfiel. In Runde 3 hatte Tomac Leader Roczen in Schlagdistanz und ging am Deutschen vorbei in Führung. In Runde 13 überholte Anderson Roczen, während Tomac das Rennen an der Spitze dominierte und mit einem Vorsprung von 13 Sekunden gewann.

Gaststarter Antonio Cairoli konnte sich nach seinem Crash von der letzten Position noch bis auf P19 vorarbeiten. Chase Sexton fuhr entschlossen und offensiv von Rang 29 bis auf P7 nach vorne und betrieb damit maximale Schadensbegrenzung in Hinblick auf die Meisterschaft.

Kawasaki-Werksfahrer Joey Savatgy zog den Holeshot zum zweiten Lauf, doch die frühe Führung übernahm zunächst Ryan Dungey. In Runde 3 setzte sich Roczen gegen Dungey durch und übernahm seinerseits die Führung, doch von hinten machte bereits Anderson mächtig Druck und ging in Runde 4 außen an Roczen vorbei.

Chase Sexton kam diesmal gut durch die erste Runde und rangierte anfangs auf P5. Er überholte nacheinander Savatgy, Dungey und Roczen und befand sich damit bereits in der Verfolgerposition von Leader Anderson. Sexton ging in einer Linkskurve innen an Anderson vorbei und übernahm in Runde 8 die Führung, bevor er erneut in einer Rechtskehre stürzte und wieder auf P3 zurückfiel. Roczen konnte in Runde 10 Anderson überholen und zum zweiten Mal in diesem Rennen die Führung übernehmen.

Nach seinem dritten Sturz holte Sexton jetzt mit Wut im Bauch und hoher Pace wieder auf, übernahm in Runde 12 wieder die Führung, die er diesmal bis ins Ziel nicht mehr aus der Hand gab. Sexton gewann den zweiten Lauf mit einem Vorsprung von 4,2 Sekunden vor Jason Anderson (Kawasaki) und Ken Roczen. Eli Tomac startete in den zweiten Lauf nur im Mittelfeld und erreichte am Ende nur P5. Tomac stand mit einem 1-5-Ergebnis auf dem zweiten Podiumsrang vor Roczen, der es mit zwei dritten Plätzen ebenfalls wieder aufs Podium schaffte.

Antonio Cairoli hatte im zweiten Lauf keinen guten Start. Nach P22 in der ersten Runde fuhr er auf P16 nach vorne. Offenbar blieb sein Crash im ersten Lauf doch nicht ganz ohne Folgen.

Die Verhältnisse an der Tabellenspitze blieben unterdessen eng: Tomac kommt mit dem Redplate des Meisterschaftsführenden zur vorletzten Runde nach Crawfordsville, doch er bringt nur einen knappen Vorsprung von einem Punkt mit. Anderson konnte sich durch seinen Tagessieg in Mechanicsville auf Tabellenrang 3 weiter von Roczen auf P4 absetzen. Roczens Rückstand zu Anderson ist beim Budds Creek National von 21 auf 25 Punkte angewachsen. Diesen Rückstand in den verbleibenden 2 Veranstaltungen aufzuholen, wird für den Deutschen schwierig.

Ergebnis US Nationals Mechanicsville 450 ccm:

1. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 2-2
2. Eli Tomac (USA), Yamaha, 1-5
3. Ken Roczen (D), Honda, 3-3
4. Chase Sexton (USA), Honda, 7-1
5. Ryan Dungey (USA), KTM, 4-4
6. Christian Craig (USA), 5-7
7. Joey Savatgy (USA), Kawasaki, 9-6
8. Justin Barcia (USA), GASGAS, 8-8
9. Aaron Plessinger (USA), KTM, 10-9
10. Malcolm Stewart (USA), 12-11
11. Fredrik Noren (S), KTM, 16-10
12. Alex Martin (USA), Yamaha, 14-13
13. Dylan Ferrandis (F), Yamaha, 6-37
14. Garrett Marchbanks (USA), Yamaha, 13-15
15. Dean Wilson (GB), Husqvarna, 18-12

21. Antonio Cairoli (I), KTM, 19-16

Meisterschaftsstand nach Runde 10 von 12:

1. Eli Tomac (USA), Yamaha, 449
2. Chase Sexton (USA), Honda, 448, (-1)
3. Jason Anderson (USA), Kawasaki, 369, (-80)
4. Ken Roczen (D), Honda, 344, (-105)
5. Christian Craig (USA), 303, (-146)
6. Ryan Dungey (USA), KTM, 300, (-149)
7. Justin Barcia (USA), GASGAS, 272, (-177)
8. Aaron Plessinger (USA), 253 (-196)
9. Joey Savatgy (USA), Kawasaki, 222, (-227)
10. Shane McElrath (USA), Husqvarna, 176, (-273)

16. Antonio Cairoli (I), KTM, 96, (-353)

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