Ken Roczen (Suzuki/P2): «MX ist ein gutes Training»
Ken Roczen in High Point mit Sohn Griffin
Ken Roczen traf in High Point, dem 4. Lauf der US Nationals, erstmals im Wettkampf auf Jett Lawrence (Honda), der die US Nationals in diesem Jahr klar dominiert. Zwar absolvierte Roczen im ersten Lauf 11 von 15 und im zweiten Lauf 10 von 15 Führungsrunden, aber gegen Jett Lawrence fand auch er am Ende des Tages kein Mittel. Roczen beendete den Tag in High Point mit einem 7-2-Ergebnis auf Rang 2, punktgleich mit Adam Cianciarulo (Kawasaki), der Dritter wurde. Ausschlaggebend für Roczens zweiten Rang war der bessere zweite Lauf.
«Es war eine brutale Strecke, besonders für mich bei meinem ersten Motocross-Rennen in diesem Jahr», erklärte der 29-Jährige. Der Thüringer nimmt an den Rennen der US Nationals nur sporadisch teil, weil er sich für die Teilnahme an der WSX-Supercross-WM entschieden hat, bei der er noch dazu als Titelverteidiger antreten wird.
«Vom Ergebnis hätte es heute auch ein 2-2-Ergebnis werden können, aber ich bin anderthalb Runden vor dem Ziel des ersten Laufs gestürzt.» Durch diesen Zwischenfall verlor er eine Minute Zeit, weil er lange brauchte, um die Suzuki wieder anzutreten. «Im zweiten Lauf kam dann Ferrandis noch einmal nah an mich heran. Ich dachte trotzdem nicht, dass ich mit einem 7-2-Ergebnis tatsächlich noch auf dem Tagespodium stehe. Es gab ja Rennen, bei denen ich nach zwei dritten Plätzen auf Gesamtrang 4 landete», erinnert sich Roczen.
Auf dem Podium erschien er am amerikanischen Vatertag mit seinem Sohn Griffin: «Er hat es wirklich genossen», erinnert sich der Familienvater. «Griffin hat begonnen zu schreien, weil auch er auch sofort einen Adrenalinschub bekommen hat. Meine Frau mag eigentlich Motocross mehr als Supercross. Wir haben also das gemeinsame Wochenende hier sehr genossen.»
Nach diesem erfolgreichen Exkurs denkt Roczen jetzt über weitere Renneinsätze bei den US Nationals nach: «Ich werde mir den Kalender anschauen. Wenn es sich ergibt, würde ich gerne noch ein paar Rennen fahren. Es ist ja auch ein gutes Training und ich kann mich dabei weiter verbessern. Vor diesem Rennen habe ich kaum Motocross trainiert und hier hatten wir am Vormittag ziemlich tiefen Schlamm. Wir haben dann einige Änderungen am Setting vorgenommen, die gut funktioniert haben. Das Motocross-Fahren ist auch für den Supercross-Bereich von Vorteil – speziell in Sachen Fitness. Seit dem letzten Jahr bin ich keine 30-Minuten-Rennen mehr gefahren. Also war das Rennen hier ein guter Weckruf in Sachen Ausdauer.»
Ergebnis US Nationals High Point, 450:
1. Jett Lawrence (AUS), Honda, 1-1
2. Ken Roczen (D), Suzuki, 7-2
3. Adam Cianciarulo (USA), Kawasaki, 4-4
4. Dylan Ferrandis (F), Yamaha, 6-3
5. Cooper Webb (USA), KTM, 3-6
6. Garrett Marchbanks (USA), Yamaha, 2-8
7. Ty Masterpol (USA), Kawasaki, 5-7
8. Aaron Plessinger (USA), KTM, 8-5