Ken Roczen erinnert sich an Loretta Lynn 2008
Vom 1. bis 5. August werden die US-Amateurmeisterschaften auf der Ranch von Loretta Lynn ausgetragen. Das Event gilt als das größte Motocross-Event der Welt. Hier entscheidet sich, wer Hobbyfahrer bleibt und wer ins knallharte US-Profigeschäft wechselt.
Die Countrysängerin Loretta Lynn verstarb 2022 im Alter von 90 Jahren. Sie gilt als eine der erfolgreichsten Songwriterinnen in der Musikgeschichte. Auf der Familienranch in Hurricane Mills, Western Town/Tennessee, werden seit 4 Jahrzehnten alljährlich die US-Amateurmeisterschaften ausgetragen. Hier begannen große Karrieren: Von Jeff Emig bis Damon Bradshaw, von Ricky Carmichael bis Ryan Villopoto, von James Stewart bis Austin Forkner. Die Liste großer Namen ist endlos!
Ken Roczen nahm 2008 als 14-Jähriger an den Rennen in Loretta Lynn teil. Seine ersten Interviews gab er damals teilweise noch in deutscher Sprache und sein mediales Talent blitzte damals schon durch: «Ich will erst in die WM gehen und dann in die USA wechseln.»
Ken Roczen erinnerte sich anlässlich der in dieser Woche ausgetragenen Amateurmeisterschaften an seine eigenen Anfänge in den USA: «Für mich war 2008 nicht das beste Jahr. Ich hatte mir das Schlüsselbein gebrochen und hatte dann in der Europameisterschaft EMX2 beim Start in Portugal einen schweren Sturz. Dabei habe ich mir erneut das Schlüsselbein gebrochen, hatte 8 gebrochene Rippen und eine kollabierte und mit Blut gefüllte Lunge.»
Sein schwerer Crash ereignete sich am 18. Mai 2008 in Cortelha. Roczen stürzte in das Hinterrad von Rasmus Jorgensen und musste schwer verletzt ins Krankenhaus. Sein geplanter US-Einsatz stand auf der Kippe: «Wir haben darüber nachgedacht, nicht in Loretta anzutreten, weil es ein schwieriges Jahr war und ich auf der 250er noch relativ neu war. Ich habe mit 13 Jahren mit der 250er begonnen. Bei meinem Start in Loretta war ich 14 Jahre alt. Wir entschieden uns, trotzdem teilzunehmen, da es für uns ein einmaliges Erlebnis war und wir ein paar Erfahrungen sammeln wollten. Das haben wir dann auch getan! Ich war ungefähr 12 Sekunden pro Runde langsamer als Justin Barcia und ich hatte nie zuvor eine solche Hitze erlebt. Auch war ich es nicht gewohnt, um 6:30 Uhr morgens Rennen zu fahren. Wir hatten trotzdem eine verdammt gute Zeit. Ich wurde damals übrigens von Cernics Cycle [Anm: US-amerikanischer Händler] unterstützt. Ich wünsche allen Teilnehmern viel Spaß bei den Rennen von Loretta Lynn.»