Ken Roczen: «Der Sport braucht Charakter-Typen»
Ein Star zum Anfassen: Ken Roczen nach seinem MX-Sieg in Hangtown
Schon vor seinem Supercross-Titelgewinn in der 250-ccm-Klasse Anfang Mai in Las Vegas haben die Amerikaner Ken Roczen längst in ihr Herz geschlossen. Die Fans goutieren, dass der Thüringer den kalifornischen Lebensstil pflegt, ausgezeichnet Englisch spricht und eine amerikanische Freundin hat. Die Beliebtheit des KTM-Werkfahrers spiegelt sich auch auf der Internetplattform Twitter. Roczen (@KenRoczen94) weist bereits 68.333 Followers auf, das sind deutlich mehr als seine 250-ccm-Rivalen Eli Tomac (43.557), Blake Baggett (28.521) oder Marvin Musquin (27.583) aufweisen können.
Sogar 450-ccm-Shootingstar Justin Barcia, eine der grossen US-Zukunftshoffnungen muss mit 62.689 Followern hinter Roczen anstehen. Mit dem Aufstieg nächstes Jahr in die grosse Hubraumklasse des deutschen Ausnahmekönners wird seine Beliebtheit weiter in Richtung James Stewart (181.426) oder Ryan Dungey (125.290) steigen.
Das Magazin Red Bulletin hat sich bei Roczen über seine Fannähe erkundigt.
Du fährst seit 2012 Supercross-Rennen in den grössten Stadien der USA. Wie wird man als Deutscher Publikumsliebling in Amerika?
Vor jedem Rennen sind zwei Stunden nur für das Autogrammschreiben vorgesehen – die schreibe ich jedes Mal durch. Gerade als neuer Fahrer aus dem Ausland solltest du offen auf die Fans zugehen. Was Gott sei Dank nie ein Problem für mich war.
Bei Interviews und Twitter-Posts: lieber zweimal vorher nachdenken oder frei drauflosreden?
Die Leute hier mögen es, wenn man ihnen Einblicke ins Privatleben gibt. Ich nutze dafür Twitter oder Instagram und hau alles ungefiltert raus. Ich habe sogar Fotos meiner Hand-OP getwittert.
Dein Rat für den Umgang mit Medien?
Du kannst es ohnehin nie allen recht machen. Darum: Sag immer deine Meinung. Der Sport braucht Typen mit Charakter.
Dein bestes Fan-Erlebnis in den USA?
Die Leute basteln Flaggen und Bilder von dir. Ich werde jedes Mal überrascht.
Mehr von Ken Roczen zeigt TV-Sender ProSieben FUN in der Serie «WildOnes» über aufstrebende Sportler. Die bisher ausgestrahlten Episoden gibt es HIER zu sehen.