Daytona 200: Sensationeller Sieg für Triumph
Am Freitag sicherte sich Josh Herrin die Pole-Position für den Langstrecken-Klassiker in Daytona, es war die erste Pole für den italienischen Hersteller seit Ben Bostrom 2004 bei diesem Rennen. Weil der Lauf über 57 Runden auf dem Daytona International Speedway unter dem neuem Supersport-Reglement abläuft, war es gleichzeitig ein erstes Kräftemessen der neuen Konzepte. Während Herrin mit einer Panigale V2 an den Start ging, fuhren Brandon Paasch und Danny Eslick mit einer Triumph Street Triple RS in den Top-10 los. Auch das bewährte Material (Yamaha R6, Suzuki GSX-R600 und Kawasaki ZX-6R) war an der Spitze des größten Motorrad Straßenrennens in den Vereinigten Staaten vertreten.
Bei 16 Grad Celsius im Schatten und 22 Grad Celsius Asphalttemperatur wurde das 200-Meilen-Rennen am Samstag gestartet und Herrin erwischte den besten Start. In der Folge entwickelte sich eine große Kampfgruppe zwischen dem Ducati-Fahrer, Paasch, Eslick, Cameron Petersen (Yamaha), Richie Escalante (Suzuki) und Kawasaki-Pilot Max Angles. US-Superbike-Champion Jake Gagne (Yamaha) musste das Rennen frühzeitig beenden, weil er nach einem Sturz zuvor zu viele Schmerzen auf seiner R6 hatte. Mit einer Führung von Angles wurde das Rennen in Runde 8 unterbrochen, weil nach einem Zwischenfall zu viele Teile auf der 5,6 km langen Strecke lagen.
Beim Neustart über 50 Runden brachte sich ein alter Bekannter ins Spiel. Der ehemalige Supersport-WM-Pilot und aktuelle Endurance-WM-Pilot Sheridan Morais (Yamaha) setzte sich erstmals in Führung. Die großartigen Windschattenschlachten sorgten jedoch dafür, dass die Positionen in der Spitzengruppe ständig wechselten. Auch Yamaha-Pilot Josh Hayes, der das Rennen vom letzten Startplatz aufgenommen hatte, meldete sich an der Spitze. Bei der Rennunterbrechung konnten die Fahrer zwar nachtanken, jedoch keine Reifen wechseln. Somit ging es in Runde 13 zu den ersten Boxenstopps, die Reifen waren allerdings bereits mehr als 20 Runden alt.
Während Triumph-Pilot Brandon Paasch nach 20 Runden die Box aufgesucht hatte, kämpften Teamkollege Danny Eslick und Ducati-Star Josh Herrin mit technischen Problemen. Beide konnten ihre Bikes wieder in Bewegung setzen, jedoch außerhalb der Top-10. Nach dem ersten Boxenstopp an der Spitze: Die Yamaha-Fahrer Cameron Petersen (Südafrika) und Sheridan Morais der in Portugal lebt sowie Josh Hayes. Auf Platz 4 lag 28 Runden vor Ende Brandon Paasch (Triumph) knapp vor Kawasaki-Pilot Max Angles und Suzuki-Fahrer Richie Escalante.
17 Runden vor dem Ende des Daytona 200 fuhren die ersten Piloten der Spitzengruppe zum letzten planmäßigen Boxenstopp. Während Sheridan Morais neue Reifen und neuen Kraftstoff holte, stürzte Kawasaki-Fahrer Max Angles. Petersen folgte Morais eine Runde später in die Box. Auch sein Yamaha-Team erledigte einen fehlerfreien Stopp.
Nach 39 Runden waren alle Fahrer aus der Spitze bei ihren Boxencrews und Cameron Petersen setzte sich in Führung. Bei elf verbleibenden Rennrunden lag der Südafrikaner mehr als zwei Sekunden vor Paasch (Triumph), Morais (Yamaha) und Josh Hayes. Die drei Daytona-Experten kämpften sich in der Folge langsam an Petersen ran, der erstmals beim legendären Rennen in Daytona Beach unterwegs war. Drei Runden vor dem Fallen der Zielflagge hatte die Dreiergruppe die Lücke zum Yamaha-Piloten geschlossen und ein Vierkampf sollte über den Sieg entscheiden.
Morais, der für das deutsche Penz13-Team unterwegs war, kam als Führender aus der letzten Schikane, doch der Windschatten brachte Brandon Paasch die größten Vorteile, sodass der US-Amerikaner mit seiner Triumph an den anderen Piloten vorbeizog und am Ende mit einem Vorsprung von 0,007 Sekunden gewann. Hinter dem US-Amerikaner kamen Cameron Petersen und Sheridan Morais auf das Podium beim Daytona 200. Für den britischen Hersteller Triumph war es der erste Sieg nach Danny Eslick 2014. Polesetter Josh Herrin kam nach den Problemen vor dem ersten Boxenstopp mit seiner Ducati auf Platz 10 ins Ziel.
Ergebnis 80. Ausgabe Daytona 200:
1. Brandon Paasch, Triumph Street Triple RS, 57 Runden
2. Cameron Petersen, Yamaha R6, + 0,007 sec
3. Sheridan Morais, Yamaha R6, + 0,057
4. Josh Hayes, Yamaha R6, + 0,126
5. Richie Escalante, Suzuki GSX-R600, + 46,053
6. Danny Eslick, Triumph Daytona Street Triple RS, + 1:00,688 min
7. Harry Truelove, Yamaha R6, + 1:00,762
8. Geoff May, Suzuki GSX-R600, + 1:08,009
9. Hayden Gillim , Suzuki GSX-R600, + 1:16,124
10. Josh Herrin, Ducati Panigale V2, + 1:29,837