MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Mosiman/P2 und Lawrence/P4: Revancheakt in Indy

Von Thoralf Abgarjan
In Indianapolis übte Mosiman gegen Lawrence Revanche

In Indianapolis übte Mosiman gegen Lawrence Revanche

Nachdem Jett Lawrence (Honda) letzte Woche Michael Mosiman (GASGAS) abgeräumt hatte, übte Mosiman im Vorlauf von Indianapolis Revanche mit einer Kopie der Aktion des Australiers.

Im Finale von Houston-3 räumte Jett Lawrence den GASGAS-Werksfahrer Michael Mosiman unsanft von der Strecke, wofür er von der Rennleitung eine Verwarnung erhielt. Der Australier stach in einer Rechtskehre innen hinein und nutzte Mosiman quasi als Anlieger. Mosiman stürzte, verlor seinen Podestplatz und zeigte auch später wenig Verständnis für die Aktion des Australiers.

Gestern Abend in Indianapolis übte Mosiman Revanche, als die beiden Kampfhähne im Vorlauf 2 erneut direkt aufeinandertrafen. Die Rennsituation war eine Blaupause von Hoston-3, nur in umgekehrter Konstellation. Lawrence führte nach dem Start vor Mosiman, der in einer Rechtskehre innen hinein stach, das Gas aufdrehte und mit einem Drift Lawrence auf der Außenbahn vom Bike holte. «Der braucht nicht zu denken, dass nur er mit solchen Aktionen durchkommt», meinte Mosiman nach dem Rennen.

Mosiman gewann den Vorlauf, aber Lawrence schaffte es trotzdem noch, von P10 aus bis auf Rang 2 vorzufahren.

Jett Lawrence wird für seinen aggressiven und beherzten Fahrstil von den Fans geliebt und von seinen Gegnern gehasst. Sobald er hinter einem Fahrer auftaucht, werden die Ellenbogen ausgefahren. So geschehen auch im Finale von Indianapolis-1, als Lawrence in der letzten Runde Christian Craig (Yamaha) auf Rang 2 erreichte. Craig versuchte, den Australier in der letzten Runde in einer Linkskurve von der Strecke zu drängen. Dieser Versuch scheiterte. Nur Craig stürzte neben der Strecke und fiel von Platz 2 auf Rang 5 zurück. Jett Lawrence, der sonst wahrscheinlich Zweiter geworden wäre, musste trotzdem die Strecke verlassen, wurde durchgereicht und kam durch den Zwischenfall nur auf Platz 4 ins Ziel.

So stand in Indianapolis am Ende der Japaner Jo Shimoda (Kawasaki) erstmals in seiner Karriere auf dem Podium hinter Colt Nichols (Yamaha) und Michael Mosiman (GASGAS). In asiatischer Bescheidenheit erklärte der Japaner: «Ich freue mich, aber ich habe dieses Podium wirklich nicht verdient, denn ich war nur Profiteur der Aktion zwischen Craig und Lawrence. Ich will das Podium aber aus eigener Kraft schaffen.»

Solche Worte hört man auf Podien wahrlich selten.

Ergebnis 250SX East Finale Indianapolis-1:

1. Colt Nichols (USA), Yamaha
2. Michael Mosiman (USA), GASGAS
3. Jo Shimoda (JPN), Kawasaki
4. Jett Lawrence (AUS), Honda
5. Christian Craig (USA), Yamaha

Meisterschaftsstand nach Runde 4:

1. Colt Nichols, 96
2. Christian Craig, 88, (-8)
3. Jet Lawrence, 83, (-13)
4. Jo Shimoda, 77, (-19)

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