MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Dominique Thury (Yamaha) möchte in den USA bleiben

Von Thoralf Abgarjan
Dominique Thury und Garrett Marchbanks sind Teamkollegen

Dominique Thury und Garrett Marchbanks sind Teamkollegen

Nach seiner ersten Saison in der Supercross Lites Westküstenmeisterschaft will Dominique Thury mit einer privaten Yamaha YZ 450F an ausgewählten Rennen der US Nationals teilnehmen und hofft auf ein Engagement.

Der Weg von Dominique Thury aus Europa in die USA könnte der Plot eines Hollywoodstreifens sein. Ein mutiger Glücksritter, der in Zeiten der weltweiten Pandemie aufbricht, um am anderen Ende der Welt auf sich allein gestellt sein Glück zu suchen. Nur wenige Europäer haben den Sprung über den großen Teich gewagt. Einer von ihnen ist Ken Roczen. Doch die Geschichten von Thury und Roczen sind sehr unterschiedlich. Roczen fiel schon als Teenager als Jahrhunderttalent auf und weckte bei allen Werken und Teams Begehrlichkeiten. Er kam zu jener Zeit zu KTM, als sich die Österreicher noch in der Aufbauphase ihres US-Engagements befanden. So war es für sie ein Glücksfall, dass sich Roczen frühzeitig in Richtung USA orientierte und dort auch schnell Erfolg hatte.

Thury reiste als Unbekannter in die USA. Erst nachdem er sich in Arlington erstmals für das Finale qualifizierte, sind die US-Medien auf ihn aufmerksam geworden. Dass er aus Deutschland kommt, ist allerdings noch nicht überall angekommen. Vermutlich wegen seines französisch anmutenden Vornamens halten ihn viele für einen Franzosen. Wichtiger als seine genaue Herkunft ist aber, dass Thury mit seiner freundlichen und offenen Art bei den Amerikanern sehr gut ankommt.

Sein erklärtes Ziel, in die Top-10 zu fahren, hat Thury bislang noch nicht erreicht. Doch er war nahe dran. In Arlington-3 zum Beispiel erreichte er im Vorlauf Rang 6 und im Finale P13. Die letzten beiden Rennen in Atlanta liefen weniger gut. Thury haderte mit der Strecke, stürzte und verfehlte den Finaleinzug. In der Gesamtwertung liegt Thury mit 22 Punkten auf Rang 24. Vor dem letzten Rennen in Salt Lake City macht sich der Schneeberger Gedanken um seine Zukunft.

Thury möchte in den USA bleiben. Am 29. Mai beginnen in Pala/Kalifornien die US Nationals. «Ich würde gern die US Nationals fahren, aber ich werde nicht so viel Geld in die Hand nehmen, wie ich für Supercross ausgegeben habe. Ich werde mir hier eine 450er Yamaha kaufen und weiterhin bei Club MX trainieren. Ich werde versuchen, ein oder zwei Rennen der Nationals fahren, vielleicht auch als Ersatzfahrer. Ob ich nächstes Jahr wieder Supercross fahren kann, weiß ich im Moment noch nicht. Ich habe mit Brandon [Anm.: Teamchef] noch nicht gesprochen, ob ich bleiben kann.»

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