Heimspiel für Solberg in der norwegischen «Hölle»
Einmal im Jahr bekommt die Rallycross-Weltmeisterschaft reichlich Gelegenheit für höllische Wortspiele rund um eine der feinsten Rennstrecken im WRX-Kalender – die im norwegischen Städtchen Hell.
PSRX Volkswagen Schweden reist als Führender in der Fahrer- und Teamwertung zum ersten von zwei aufeinanderfolgenden Heimrennen. Zunächst ist Petter Solberg in Norwegen dran, sich seinen Fans zu präsentieren, bevor es am Monatsende über die Grenze nach Schweden geht und der Tabellenführer Johan Kristoffersson an der Reihe ist.
Das Team reist in guter Verfassung an. Neben dem Sieg in Norwegen in der vergangenen Saison gingen in der aktuellen Saison drei von bislang vier Siege auf das Teamkonto – der jüngste nach einer weiteren fahrerischen Glanzleistung von Johan im recht chaotischen Halbfinale in Silverstone.
Pernilla Solberg, Teamchefin von PSRX Volkswagen Schweden: «Das Ziel ist klar: Wir machen weiter das, was wir bisher auch getan haben. Wir haben den Grundstein für eine sehr, sehr starke Saison gelegt. In der Teamwertung haben wir 22 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten. Und in der Fahrerwertung steht Johan noch besser da als vor einem Jahr. Es war ein phantastischer Saisonstart. Darauf wollen wir aufbauen und den Schwung mitnehmen. Norwegen liebt Rallycross, und so viele großartige Fans werden dieses Wochenende mit uns verbringen. Petter will den Sieg, und den bei seinem Heimrennen zu feiern, wäre ein guter Zeitpunkt. Bisher hatte er in der aktuellen Saison leider einige Male Pech. Jetzt müssen wir uns auf die kleinen Details konzentrieren – hier holt man die Zehntelsekunden heraus. Und genau das wollen wir in Hell machen.»
Solberg: «Brauche ein gutes Ergebnis»
Petter Solberg, Besitzer und Fahrer von/bei PSRX Volkswagen Schweden und dreimaliger FIA-Weltmeister, ergänzt seine Frau: «Jeder macht zurzeit Witze über Hell, dabei hat die Strecke nichts mit Hölle zu tun. Tatsächlich ist es einer der besten Kurse der Saison. Ich freue mich darauf. Es ist eine Rallycross-Strecke im wahrsten Sinn des Wortes. Es mag mein Heimrennen sein, aber es war nicht immer nett zu mir. Ich hatte hier etwas Pech, was sich diese Woche bitte ändern soll. In Silverstone das Finale verpasst zu haben, das war frustrierend. Und natürlich bin ich nicht zufrieden mit meinem Platz in der Fahrerwertung. Daran muss ich in Norwegen arbeiten. Ich brauche ein Ergebnis, mit dem ich wieder in die Spur komme. An so einem Punkt war ich schon mal in meiner Karriere. Aber auf einmal findet man ein kleines Puzzleteil und dann läuft es wieder. Das Team macht einen phantastischen Job. Volkswagen Motorsport und R haben uns ein unglaublich gutes Auto gegeben und ich denke, dass meine Fahrleistung gut ist – ich brauche nur eine Pause.”
Johan Kristoffersson, aktueller FIA World Rallycross Champion, möchte seine Tabellenführung beim norwegischen Nachbarn verteidigen: «Ich mag diese Strecke. Ich habe hier vergangenes Jahr gewonnen. Das Volkswagen Polo R Supercar war dort unglaublich schnell. Ich hoffe, das wird auch in diesem Jahr so sein. Es ist eine echte Rallycross-Strecke, mit echtem Rhythmus. Was ich auch sehr mag, ist die Einfahrt zur Joker Lap in der ersten Kurve, was das Feld schon zu Beginn des Rennens etwas auseinander zieht. Es wird in der ersten Kurve weniger turbulent zugehen, als wir das bei einigen der vergangenen Rennen gesehen haben. Silverstone war ein herausfordernder Kurs – eine Kurve nach der anderen. Und es waren nur wenige Schotterpassagen da. Es war gut für mich, dass ich vorn war, mit sauberer Luft, um mich vom Feld abzusetzen und mein Rennen zu fahren. Das gab es in der aktuellen Saison bisher nicht so oft, aber ich hoffe, dass es auch dieses Wochenende wieder der Fall ist.»