Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

STARD aus Österreich mit zwei Piloten im Semi-Finale

Von Toni Hoffmann
Heiße Sache in Höljes mit Janis Baumanis

Heiße Sache in Höljes mit Janis Baumanis

Beim sechsten Saisonlauf zur Rallycross-Weltmeisterschaft in Schweden brachte das österreichische STARD-Team mit dem Letten Janis Baumanis und dem Finnen Jere Kalliokoski beide Fahrer ins Semifinale.

Mit dem WM-Lauf im schwedischen Höljes erlebte die Rallycross-Weltmeisterschaft an diesem Wochenende den bisherigen Saisonhöhepunkt. Vor Tausenden heißblütigen nordländischen RX-Fans lieferten die absolut besten Piloten der Welt ein Riesenspektakel und versetzten diese letztendlich mit einem schwedischen Doppelsieg durch Sebastian Eriksson vor Kevin Hansen in Ekstase. Erfreulicher Weise präsentierte sich mittendrin auch das österreichische STARD-Team mit Sitz in Großenzersdorf bei Wien in tragender Rolle.

Neben dem Letten Janis Baumanis hatte die rotweißrote Crew rund m Teamchef Manfred Stohl diesmal den jungen Finnen Jere Kalliokoski im zweiten STARD Ford Fiesta Supercar im Einsatz. Auf den 21-jährigen Rookie, der auch in der finnischen Meisterschaft unterwegs ist, hat Manfred Stohl schon länger ein Auge geworfen, weshalb Kalliokoski auch bereits in der skandinavischen Titeljagd RallyX Nordic mit einem Vorjahrs-Fiesta des STARD-Teams um Punkte kämpft.

Der Rallyecross-Kurs in Höljes gilt ob seiner vielen Sprünge als einer der spektakulärsten des ganzen WM-Kalenders. Und als wäre die Strecke nicht schon anspruchsvoll genug, machte auch noch das wechselhafte Wetter an diesem Wochenende den Teams das Taktieren in den Vorläufen schwer. Das STARD-Team erwischte einen Traumstart. Baumanis und Kalliokoski begannen entfesselt, beendeten der ersten Vorlauf, als Fünfter und Siebenter und holten sich das verdiente Lob von Teamchef Stohl: «Weil da kein bisschen Glück dabei war, sondern sie sich das allein durch fahrerisches Können erarbeitet haben.» Im Vorlauf von Janis Baumanis sorgte dessen lettischer Landsmann übrigens mit einem wilden Überschlag für die Action des Tages.

Das Pech freilich stellte sich dann schneller für STARD ein als gewollt, und zwar schon im zweiten Vorlauf. Manfred Stohl: «Das war leider ein Desaster für uns. Es wurde ausgelost, dass in Q2 die Schnellsten zuerst und die Langsamsten danach fahren. Leider hat es bei den Schnellsten, wo unsere Fahrer dabei waren, voll geschüttet, während die zweite Gruppe dann im Trockenen gefahren ist. Aber ja, das ist ein Freiluftsport, und wir müssen es so nehmen, wie es ist.» Die Folge: nur Platz 18 für Kalliokoski, nur Platz 21 für Baumanis.

Am Sonntag besserten die STARD-Piloten die unverschuldete Scharte dennoch aus. Mit zwei grundsoliden Vorläufen hievten sich beide ins Semifinale, in dem sich dann Baumanis als Gesamtzehnter und Kalliokoski als Gesamtzwölfter direkt gegenüberstanden. Die weiteren Kontrahenten  waren der Schwede (und spätere Sieger) Sebastian Eriksson, der Finne Niclas Grönholm, der Lette Reinis Nitiss und der Litauer Rokas Baciuska, der leider eine unglückliche Rolle einnehmen sollte. Er verhinderte nämlich mit einer etwas übermotivierten Attacke auf Janis Baumanis einen möglichen Finaleinzug für den STARD-Fahrer, der dadurch das Semifinale schlussendlich nur als unbedankter Vierter beenden konnte. Für Jere Kalliokoskis fünften Platz wiederum war kein direkter Gegner verantwortlich, sondern schlicht und einfach ein Reifenschaden zum ungünstigsten Zeitpunkt.

Trotzdem – und nicht nur deshalb, weil er heute Geburtstag hatte - jubelte STARD-Teamchef Manfred Stohl: «Das Wetter hat uns leider nicht in die Karten gespielt, aber es freut mich sehr, dass Jere Kalliokoski zeigen konnte, was er für ein Rohdiamant ist, Ich muss sagen, hier, bei diesem Starterfeld von 25 Supercars, in denen die absolut weltbesten Piloten gesessen sind, zwei Autos ins die Finalphase der besten zwölf zu bringen, das ist eine sensationelle Leistung.» Und wohl auch eine eindrucksvolle Bestätigung für den ersten Podestplatz, den Janis Baumanis vor drei Wochen als Dritter des WM-Laufs von Norwegen für das österreichische Privatteam geholt hat.

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