Debüt: Ski-Star Aksel Lund Svindal fährt Rallyecross
Mehrfacher Weltmeister und Weltcupsieger im RX2e – der Norweger Aksel Lund Svindal hat bereits in seiner ersten Autorennsaison für Aufsehen gesorgt und ist bekennender Umweltschützer, der die neue elektrische Ära im Rallyecross erleben möchte.
Aksel Lund Svindal, zweifacher Olympiasieger, fünffacher Weltmeister und einer der erfolgreichsten alpinen Skifahrer der Geschichte, macht sich auf den Weg zu seinem neuesten Abenteuer abseits der Piste. Er bereitet sich auf sein Rallyecross-Debüt auf heimischen Boden in Hell am kommenden Wochenende (13./14. August) in der FIA RX2e-Meisterschaft vor.
In Ski-Kreisen eilt ihm sein Ruf voraus: Von vielen als der beste norwegische Alpin-Skifahrer angesehen, der jemals auf den Pisten in der Wintersportdisziplin zu sehen war, sind seine Leistungen mehr als beeindruckend. Seit er sich bei der Weltmeisterschaft 2001 in Österreich in die Öffentlichkeit katapultierte, hat er zwei Weltcup-Kronen errungen, 2007 und 2009, 36 Siege und 80 Podestplätze, ganz zu schweigen von neun WM-Medaillen und weiteren vier bei den Olympischen Spielen.
Das Aufstellen und Brechen von Rekorden ist für ihn nichts Neues, als einziger Mann sicherte er sich drei große globale Abfahrtstitel. Sein olympisches Gold im alpinen Skisport in Südkorea im Jahr 2018 machte Svindal im Alter von 35 Jahren zum ältesten Skifahrer, der eine solche Leistung vollbrachte. Er blieb konkurrenzfähig bis zu dem Moment, als er nach den FIS-Weltmeisterschaften 2019 in Åre, Schweden, seine Skier an den Nagel hängte. Er verabschiedete sich stilvoll mit Abfahrts-Silber, sein sechstes Karriere-Gold verpasste er um knapp zwei Hundertstelsekunden.
Der 39-jährige Red-Bull-Athlet hat seine Aufmerksamkeit einer anderen adrenalingeladenen Arena zugewandt, dem Rallyecross. Dies tat er, nachdem er in diesem Jahr bei der Porsche Sprint Challenge Scandinavia seinen Zeh in die Gewässer des Motorsports getaucht hat. Er hat erfahrene Beobachter durch den Sieg bei seinem Debüt beeindruckt und belegt derzeit den fünften Platz in der Gesamtwertung. Nun ist er bereit, sein Können bei einem einmaligen Einsatz zu testen, in der vollelektrischen Single-Spec-RX2e-Serie.
Der RX2e ist Teil des Unterstützungspakets für die FIA World Rallyecross-Weltmeisterschaft, die dieses Jahr ebenfalls vollelektrisch wird und in Hell beginnt, und ist eine hart umkämpfte Kategorie, in der sich die Konkurrenten in identischen Autos mit 250 kW (335 PS) Türgriff an Türgriff duellieren – mit bis zu 510 Nm Drehmoment, wobei eine Reihe anderer Parameter die Fähigkeiten des Fahrers über alles andere stellen.
Svindal testete das Auto letzte Woche auf dem spanischen Circuit Calafat, unter Anleitung der Schwedin Klara Andersson, die 2021 im RX2e fuhr und ihr Weltmeisterschaftsdebüt in Norwegen als erste permanente weibliche Teilnehmerin in der Geschichte der World RX geben wird, und seinem aufstrebenden Kollegen Nils Andersson, der letzten Monat in Höljes zum ersten Mal das Podium der Serie erreichte. Nachdem er seine ersten Runden hinter dem Lenkrad sichtlich genossen hat, gab der begeisterte Umweltschützer Svindal einen Einblick in die Motivation hinter seinem bevorstehenden RX2e-Auftritt.
Svindal sagte: «Norwegen hatte schon immer eine Leidenschaft für Rallyecross, und jetzt, mit dieser neuen Ära vollelektrischer Rallyecross-Autos, passt es perfekt zu unserer Einführung von Elektrofahrzeugen. Als Autoenthusiast die Gelegenheit zu bekommen, dieses Auto in Spanien auszuprobieren, war wirklich cool. Es ist wahnsinnig schnell und es macht wirklich Spaß, es zu fahren.»
Svindal weiter: «Ich habe großen Respekt vor Rallyecross-Fahrern, weil es ein Sport ist, der einfach actionreich ist. Es passiert so viel, und wenn man zum ersten Mal mit dem Auto rausfährt, ist es sicherlich schwierig, aber es fährt sich wirklich gut. Als Norweger sind wir mit der Beschleunigung von Elektroautos vertraut, aber sowohl die Beschleunigung als auch das Handling des RX2e-Autos auf solch rauen Oberflächen ist dennoch sehr beeindruckend. Auch wenn ich nur ein Amateur bin und das nur zum Spaß betreibe, in Hell zu fahren und alles aus der Nähe zu sehen und an der Action teilzunehmen, ist etwas, worauf ich mich wirklich freue. Es ist kein Geheimnis, dass ich ein großer Verfechter von Nachhaltigkeit und Innovation bin, und angesichts der zunehmenden Elektrifizierung des Motorsports und der damit verbundenen unglaublichen Leistung bin ich sehr gespannt, was die Zukunft bereithält.»
Arne Dirks, Geschäftsführer der Rallyecross Promoter GmbH, meinte: «Wir freuen uns sehr, einen so reinen, eingefleischten Rennfahrer und eine sportliche Ikone wie Aksel in der World RX-Familie in Hell willkommen zu heißen. Er ist ein Weltklasse-Athlet aus einer völlig anderen Sportart, aber seine Fähigkeiten, sein Engagement und seine blitzschnellen Reaktionen sollten ihn gut ausrüsten, um die verschiedenen Herausforderungen zu meistern, denen er sich in RX2e stellen wird. Wir können es kaum erwarten zu sehen, wie er nächstes Wochenende ankommt.»