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«Monte»: Drama für Neuville, Glück für Ogier

Von Toni Hoffmann
Mit einem Drama für den lange Zeit führenden Thierry Neuville endete der dritte Tag des Saisonauftaktes der Rallye-Weltmeisterschaft, Sébastien Ogier auf Kurs zu seinem vierten «Monte»-Sieg in Folge.

Der Vize-Champion Thierry Neuville übernahm bei der 85. Rallye Monte Carlo im Hyundai i20 Coupé WRC direkt die Führung und baute diese mit fünf Bestzeiten klar aus. In die letzte Samstag-Entscheidung, es war der zweite Durchgang der 25,49 km langen «Bayons/Breziers», startete er mit einem sauberen Vorsprung von 51 Sekunden auf Sébastien Ogier im Ford Fiesta WRC. Der erste Sieg des Belgiers bei der «Königin der Rallyes» war nahe. Die 51 Sekunden Vorsprung sollten für die letzten vier Prüfungen reichen. Nach einer fehlerfreien Vorstellung traf es nun auch ihn. Er zerstörte die Aufhängung am linken Hinterrad. Neuville und sein Beifahrer Nicolas Gilsoul reparierten nortdürftig und schleppten sich ins Ziel der 13. Prüfung. Mit einem Zeitverlust von 32:04,7 Minuten stürzten sie vom ersten auf den 15 Platz ab, hinter dem mehrfachen Schweizer Meister Olivier Burri im Ford Fiesta R5. Bester Hyundai wurde so Dani Sordo auf dem fünften Rang.

Damit wecheselte die Führung zum Ford-Neuling und Vorjahressieger Ogier. Mit einem Rückstand von 47,1 Sekunden schloss Ogiers neuer Teamkollege Ott Tänak den sportlichen Teil am Samstag ab. Der vierfache Weltmeister Ogier ist auf Kurs zu seinem vierten Sieg in Folge an der Côte d'Azur, und M-Sport dem vielleicht unerwarteten Doppelsieg nahe. Zudem erkämpfte sich Elfyn Evans nach drei Bestzeiten im Dmack-Ford Fiesta WRC von M-Sport inzwischen den sechsten Gesamtplatz.

Und es kann letztlich am Sonntagmittag noch eine Überraschung geben. Jari-Matti Latvala erreichte im Toyota Yaris WRC den dritten Rang, wenn auch schon um 2:20,6 Minuten leicht abgeschlagen. Tommi Mäkinen, Teamchef bei Toyota Gazoo Racing, würde den Japanern nach einer WM-Abstinenz von 17 Jahren schon gleich beim Comeback eine Podiumsplatzierung schenken.

Neuville erklärt

Ein sehr enttäuschter Neuville erklärte sein großes Pech: «Es passierte in einer langsamen Linkskurve. Am Ausgang ging ich, wie üblich, aufs Gas, das Heck brach weit aus und traf etwas. Ich weiß noch nicht einmal was. Das war's.»

«Ich denke, wir müssen sehen, was noch passiert. Für Thierry tut es mir sehr Leid», sagte der 38-fache Laufsieger Ogier. «Er hat einen sehr guten Job gemacht, mit einem tollen Speed. Wir hatten Glück nach unserem kleinen Fehler, als wir eine Schneewand trafen, aber es ist nichts passiert.» Ogier flog bei seiner Jagd auf Neuville für eine kurze Zeit von der Piste und kämpfte sich über ein Feld wieder auf die Strecke zurück.

«Die letzte Prüfung war schon ziemlich tückisch. Ich war mit dem Auto nicht so zufrieden. Es hat sehr viel untersteuert. Und das ist auf den schmierigen Passagen nicht leicht», erklärte Tänak.

Latvala studierte nach den meist vereisten und verschneiten Samstagspisten lange seine Bordkarte. «Ich bin mit dieser Zeit zufrieden, wenn man betrachtet, dass Elfyn Evans hier geflogen sein muss», führte der an.

Citroën enttäuscht

So hatte sich Citroën sein WM-Comeback nach einer einjährigen Entwicklungspause nicht vorgestellt. Trotz einer langen und sehr intensiven Entwicklungs- und Testphase musste das Zwei-Zacken-Team mit dem neuen C3 WRC einige Dämpfer, teils durch Fahrfehler, teils wegen der Technik, einstecken. Sowohl der Stammfahrer Kris Meeke als auch Stéphane Lefebvre elimierten sich selbst. Nach dem Re-Start kamen bei Meeke noch Probleme mit der Zündung hinzu. Lefebvre schaffte am Samstagnachmittag den elften Rang und Meeke mehr unter «ferner liefen» den 38. Platz. Die Citroën-Ehre rettete Craig Breen, allerdings im «alten» DS3 WRC mit dem vierten Gesamtplatz (Rücktand: 3:47,3 Minuten).

Die WRC2-Wertung beherrschte der Gesamtsiebte Andreas Mikkelsen im offiziellen Skoda Fabia R5 3:19,2 Minuten vor seinem Teamkollegen Jan Kopcky und 5:26,7 Minuten vor Bryan Bouffier im Ford Fiesta R5.

Stand nach der 13. von 17 Prüfungen:

1. Ogier/Ingrassia (F), Ford Fiesta WRC, 3:26:10,7 h.
2. Tänak/Javeoja (EE), Ford Fiesta WRC, + 47,1 sec.
3. Latvala/Anttila (FIN), Toyota Yaris WRC, + 2:20,6 min.
4. Breen/Martin (IRL/GB), Citroën DS3, WRC, + 3:47,3
5. Sordo/Marti (E), Hyundai i20 Coupé WRC, + 4:03,2
6. Evans/Barritt (GB), Ford Fiesta WRC, + 7:27,2
7. Mikkelsen/Jaeger (N), Skoda Fabia R5, + 9:15,2
8. Kopecky/Dresler (CZ), Skoda Fabia R5, + 12:34,4
9. Bouffier/Giraudet (F), Ford Fiesta R5, + 14:41,9
10. Tidemand/Andersson (S), Skoda Fabia R5, + 14:59,3

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