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Lettland-Rallye: Rovanperä triumphiert souverän

Von Martin Gruhler
Toyota-Ass Kalle Rovanperä stellte auch am Finaltag der WRC Rallye-Lettland eine Klasse für sich dar. Lokalmatador Martins Seks (Ford) verpasste wegen Getriebeproblemen das Podium.

Die über herausforderende mitzahlreichen Sprungehügeln gespickte Schotterpisten führende Rallye gestaltete Rovanperä für sich zu einer wahren Triumphfahrt. Bei einer erstmals in Lettland ausgetragenen Weltmeisterschafts-Rallye führte der 23-jährige Finne vom Start der ersten Wertungsprüfung weg bis hin zur 20. und letzten im Ziel.

Der Rallyeweltmeister wurde während der viertägigen Veranstaltung, die in der Hauptstadt Riga begann und schließlich in die Region um Liepaja unweit der Ostseeküste führte, nie ernsthaft herausgefordert. Mit seinem Toyota GR Yaris Rally1 baute er auf den ersten beiden Etappen einen komfortablen Vorsprung aus und gewann den achten Lauf der WM-Saison schließlich mit 39,2 Sekunden Vorsprung.

«Es war ein großartiges Wochenende», meinte Rovanperä. Zusammen mit seinem Beifahrer Jonne Halttunen hatte der Blondschopf schon eine ähnlich dominante Leistung beim vorherigen WRC-Lauf in Polen gezeigt.

Rovanperä weiter: «Hier den ersten Sieg heraus geholt zu haben, ist großartig denn Lettland ist ein besonderer Ort für mich.» Im balitschen Küstenstaat hatte Rovanperä seine ersten Schritte im Rallyesport bereits vor über zehn Jahren unternommen.

«Vielen Dank an meinen Beifahrer Jonne und das gesamte Team. Wir waren stärker als erwartet. Nun haben wir zusammen jetzt einen richtig gehenden Lauf. Wir genießen den Erfolg. Unverzüglich werden wir aber auch gleich wieder hart arbeiten um in Finnland bei der nächsten WRC-Rallye erfolgreich zu sein», so der zweifache WM-Champion.

Der achtfache Weltmeister Sebastien Ogier komplettierte den Doppelsieg für Toyota, während Ott Tanak den letzten Podiumsplatz von Martins Seks übernehmen konnte. Lokalmatador Seks, fuhr gerade erst seinem zweiten Weltmeisterschaftseinsatz und schien nach den beiden ersten Hauptetappen sensationell schnell klar auf Podiumskurs zu sein, als er mit einem Getriebedefekt in der Wolf-Power Stage eingebremst wurde.

Pechvogel Sesks wurde auf frustrierende Weise um den ersten Podiumsplatz gebracht. Der 24-jährige WRC-Neuling hatte am Freitag zwei Etappen gewonnen und ging mit 4,6 Sekunden Vorsprung vor Tanak in den letzten Wertungstag. An seinem M-Sport Ford Puma Rally1 offenbarte sich gleich zu Beginn der letzten Etappe indes ein Getriebeproblem.

«Es passierte schon in der ersten Kurve»“, seufzte Sesks, der durch das Malheur fast zwei Minuten verlor und auf den siebten Platz zurückfiel. Er erläuterte weiter: «Wir wissen nicht genau, ob es ein Differenzialproblem war. Aber gleich wurde uns offenbar - es ist vorbei mit einem Platz auf dem Podium. Ich freue mich aber, dass wir eine sehr gute Leistung über die gesamte Rallye hinweg gezeigt haben. Dabei dürften wir auch die einheimischen Fans ein bisschen glücklich gemacht haben. Mit den Problemen zum Schluss war es heute halt nicht unser Tag».

Der Kampf um die Fahrerweltmeisterschaftspositionen ging zu Ende, als Tanak am Super Sunday die maximale Punktzahl holte und in der Zwischenwertung nun auf den zweiten Platz vorkletterte.

Fünf Runden vor der WM-Finalrallye liegt er nur noch acht Punkte hinter seinem Hyundai-Teamkollegen Thierry Neuville. Elfyn Evans rutschte in der Gesamtwertung auf den dritten Platz zurück.

Neuville und Evans belegten in Lettland die Plätze acht bzw. fünf. Beide hatten Mühe, sich von den Zeitverlusten zu erholen, den sie bereits am Freitag erlitten hatten. Mit den vorderen Startplätzen waren sie als «Straßenkehrer» auf den Schotterpisten benachteiligt gewesen.

M-Sport-Ford-Fahrer Adrien Fourmaux kam trotz kleinerer Motorenproblme auf den letzten beiden Prüfungen mit 27,0 Sekunden Rückstand auf Tanak als Vierter ins Ziel. Toyota-Star Evans platzierte sich mit weitere 11,2 Sekunden Rückstand dahinter.

Takamoto Katsuta brachte seinen Yaris als Sechster ins Ziel, vor Sesks und Neuville. Gregoire Munster wurde Neunter, nachdem der Motor des Hyundai von Esapekka Lappi auf der letzten Etappe seinen Geist aufgegeben hatte. WRC2-Sieger Oliver Solberg (Skoda) komplettierte die Top Ten-Rangliste.

Mit der Rallye Finnland stellt der nächste WM-Lauf gleichfalls ein spektakuläres Schotterevent dar. Der neunte Lauf der Saison findet vom 1. bis 4. August in der Region um Jyvaskyla statt.

Gesamtwertung nach nach 20 Wertungsprüfungen:

1. Rovanperä/Halttunen (Finnland), Toyota 2h 31m 47.6s
2. Ogier/Landais (Frankreich), Toyota +39,2s
3. Tanak/Jarveoja (Estland), Hyundai +1m 4.5s
4. Fourmaux/Coria (Frankreich) Ford +1m 31,5s
5. Evans/Martin (Großbritannien) Toyota +1m 42,7s
6. Katsuta/Johnston (Japan), Toyota +2m 7.0s

Stand in der Fahrerwertung (nach Runde 8 von 13):

1. Neuville, 145 Punkte
2. Tanak 137
3. Evans 132

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