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Matthias Walkner schnuppert in die Vierradbranche

Von Martin Gruhler
Matthias Walkner startet bei beim vierten Lauf des ADAC Opel-Electric-Cups bei der Rallye Weiz in der Steiermark im Vorausauto.

Der vorletzte Lauf der Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft wird am 12./13. Juli voraussichtlich in großer Hitze und durch Gewitterregen hinweg ausgetragen werden. Allerdings ein ziemlich großes Donnerwetter gab es schon im Vorfeld der Traditionsrallye mit der Bekanntgabe eines Starters mit bekanntem Namen: Offroad-Motorrad-Star Matthias Walkner fährt als «Pfadfinder» einen Opel Corsa Rallye Electric. Der 37-jährige aus Kuchl bei Salzburg ist als Motocross-Weltmeister (MX3-Klasse) im Jahr 2012, Gewinner der Enduro-Rallye-Motorrad-Weltmeisterschaftschaft in 2015 und dem Triumph bei der Dakar-Rallye in 2018 der bisher erfolgreichste österreichische Offroad-Motorradsportler. In diesem Jahr konnte der Red Bull-KTM-Werksfahrer nach einem Trainingssturz im vergangnen Dezember nicht an der Dakar teilnehmen. Schwerste Beinverletzungen, bei der durchaus lange die Gefahr von einer Amputation bestand, führten zu einem regelrechten Rehabilitationsmarathon.

Mit viel Motivation und positiver Energie arbeitet er an einem möglichen Comeback auf dem Motorrad, das mittlerweile wohl nicht vor 2025 stattfinden kann – wenn überhaupt. Realistischer Weise wäre ein Start wohl erst bei der übernächsten Dakar 2026 möglich. «Zunächst muss ich aber erst einmal wieder schmerzfrei Motorrad fahren können», erklärte Walkner am Vortag der Rallye». «Es ist dann einfach noch ein großes Fragezeichen wie sich der Fuß bei voller Belastung verhält. Bisher sieht es mit dem Heilungsprozess ganz gut aus, aber die Wahrheit kommt erst dann heraus wenn ich das Bein wirklich voll belasten kann. Auch muss ich meine Risikobereitschaft abwägen, ob ich wirklich weiter die Gefahren eingehen will. Da gibt es noch viele Fragezeichen, die ich auch mit meinem Team noch abklären will. Es soll eine sinnvolle Entscheidung getroffen werden».

Viele erfolgreiche Offroad-Motorradrennfahrer sind zu den Autos gewechselt. Walkner würde dies durchaus auch reizen. Überraschend faszinieren ihn erst einmal weniger die Langstreckenwüstenrallyes sondern die «normalen» WRC-Rallyes. «Wenn man die Inboard-TV-Aufnahmen betrachtert und sieht mit welcher Geschwindigkeit die WRC-Autos fahren dann denke ich mir: Bist du narrisch, wie schnell ist das!» Indes zeigt er sich realistisch. Vor zwei Monaten war er bei einem Shakedown bei der Rebland-Rallye mit Staatsmeister Hermann Neubauer (Skoda Rallye2) mitgefahren: «Das war ziemlich cool und ich war ziemlich geflasht von der Geschwindigkeit. Mir war aber ganz schnell klar, so schnell werde ich wohl nie werden können, weil mir einfach die Jahre an Erfahrung dazu hin fehlen um den Anschluss zu finden.

Die Teilnahme an Wüstenrallyes mit dem Auto kann er sich dann allerdings gut vorstellen, wie es bereits erfolgreich Stephan Peterhansel vorexerziert hat. Vor allem bei der Navigation würde er sich bei den tausenden von Kilometern gut aufgestellt sehen: «Ich würde mich sehr freuen da einmal ein Auto testen zu dürfen und: Faustgroße Steine wären nicht mehr so tragisch».

Beim Reinschmecken in den Automobilrallyesport fährt Walkner an diesem Wochenende einen Opel Corsa Electric. Der kleine Giftzwergstromer leistet 100 kW (136 PS). Copilot beim Debut wird Thomas Haider sein, der Walkner auch ansonsten bei seinen Motorsportaktivitäten helfend begleitet.

Die Rallye Weiz führt in der Oststeiermark in diesem Jahr über 13 Sonderprüfungen mit insgesamt 152 Kilometer. Zum dritten Mal ist der Neoklassiker das Terrain eines Wertungslaufs zum ADAC Opel Electric Rally Cup. Mit einem zweiten Saisonsieg bei der Rallye Vosges/Grand-Est in Frankreich hat der Österreicher Luca Pröglhöf in der Gesamtwertung des weltweit ersten elektrischen Rallye-Markenpokals den Vorsprung im Zwischenklassement auf den Franzosen Anthony Rott ausbauen können.

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