Ogier: In der Höhe Mexikos zurück zur Spitze
Die erste Schotterrallye des Jahres in Mexiko ist auch die Rallye mit den am höchsten gelegenen Prüfungen im WM-Kalender. In der Sierra de Lobos und in der Sierra de Guanajuato bei Leòn geht es bis auf 2.746 Meter N.N. Die Motorleistung reduziert sich bis zu 20 Prozent. Der Siegeswille des Titelverteidigers Sébastien Ogier im Ford Fiesta WRC ist hingegen weiter bei 100 Prozent. Es weiß, er muss dort auf den Schotterpisten Mexikos zu 100 Prozent perfekt sein. Dort werden Fehler noch härter bestraft, weil es angesichts des Leistungsverlustes etwas länger dauert,, bis die volle Geschwindigkeit wieder erreicht ist. Erschwerend kommen noch de Temperaturen hinzu, die außen 30° C erreichen können, im Cockpit gar auf 50° C klettern können. Zudem gelten die mexikanischen Schotterpisten als besonders rau.
Die Rallye Mexiko gilt als die farbenfrohste und lebendigste Veranstaltung im WM-Kalender. Als besonderes Highlight gilt in diesem Jahr der Start in der 20-Millionen-Metropole Mexiko City mit dem Zuschauer-Parcours auf dem Zocalo-Platz in der Stadtmitte. Dort werden 100.000 Zuschauer erwartet. Das Zentrum bleibt die mittelmexikanische Großstadt Leòn 400 km von Mexiko City.
Malcolm Wilson, Teameigner von M-Sport: «Wir hatten einen fantastischen Start in die Saison. Nun wartet auf uns die erste Schotterrallye. Wir haben viele Kilometer auf unserem Gelände auf Schotter getestet und sind daher zuversichtlich. Natürlich gibt es keinen Ersatz für den echten Wettbewerb. Aber jeder ist gespannt zu sehen, ob wir unsere starke Leistung, die wir in den ersten beiden Rallyes gezeigt haben, auch fortsetzen können. Ich sehe aber keinen Grund, warum wir das nicht machen sollten, auch wenn diesmal unsere Startposition eher ein Nachteil ist. Wir haben viele tolle Erinnerungen an die Rallye Mexiko. Die Atmosphäre ist einmalig.»
Der Titelverteidiger Sébastien Ogier kommt als Tabellenzweiter nach Mexiko, was bedeutet, dass er erstmals seit 2014 mit seinem Ford Fiesta WRC nicht als erstes Fahrzeug auf die rauen Schotterpisten muss. Und das heißt auch, dass diesmal der mögliche Zeitverlust nicht so groß sein wird. Seit 2008 stand er fünfmal auf dem Podium und dabei dreimal ganz oben.
Sébastien Ogier sagte: «In Mexiko hatte ich meine WM-Premiere. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich hier bin. Die Fans sind sehr begeistert und haben eine echte Leidenschaft für unseren Sport. Wir werden zwar zum ersten Mal seit Jahren nicht das erste Fahrzeug auf der Strecke sein, aber es bleibt immer noch eine große Herausforderung. Wir müssen versuchen, gut über die erste Etappe zu kommen und dann sehen, was wir erreichen können. Wir hatten einen guten Start in die Saison, aber in Mexiko haben wir andere Bedingungen. Ich hoffe, ich habe gleich ein gutes Feeling für das Auto auf Schotter, auch wenn wir letzte Woche viele Kilometer auf Schotter abgespult haben. Auf uns wartet eine interessante Rallye.»
Tänak und die Rallye Mexiko 2015
Die Erinnerungen seines Teamkollegen Ott Tänak sind zweigeteilt. 2011 übernahm er im Ford Fiesta S2000 kurzfristig die Führung. 2015 aber hatte er ein besonderes Erlebnis. Auf der dritten Prüfung überschlug sich Tänak mit seinem Ford Fiesta RS WRC und landete in einem See. Er und sein Beifahrer Raigo Möller konnten sich aber retten. Jetzt hofft der WM-Dritte, dass er an seine starke Leistungen aus den vorherigen Rallyes anknüpfen kann.
Ott Tänak: «Es gibt zwei Dinge, die man in Mexiko im Auge behalten muss, die Hitze und die Höhe. Die Höhelage bedeutet, dass wir weniger Leistung haben werden. Daran muss man immer denken. Die Prüfungen können ziemlich rau werden. Wir haben letzte Woche noch viel getestet. Nun müssen wir sehen, wie wir das bei dieser Rallye auch umsetzen können. Wir werden sehen, was wir machen können.»
Der WM-Sechste Elfyn Evans startet im Dmack bereiften dritten Ford Fiesta WRC von M-Sport.