Starke Mannschaftsleistung von Toyota auf Sardinien
Es geht doch. Das galt für Toyota auf den teils knüppelharten Schotterpisten der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien. Bei der siebten WM-Station und der vierten Schotterrallye des Jahres fuhr das Team unter Leitung des vierfachen Champions Tommi Mäkinen nicht nur seine bestes Ergebnis auf losem Untergrund, sondern das bisher beste Team-Resultat beim WM-Comeback ein.
Jari-Matti Latvala war im Toyota Yaris WRC teils in der Nähe eines zweiten Sieges auf der Ferieninsel nach 2009, am Ende musste er sich aber Ott Tänak (Ford Fiesta WRC) bei dessen ersten Triumph geschlagen geben. Eine sehr starke Performance zeigte Esapekka Lappi bei seinem zweiten Einsatz in einem World Rally Car. Er schaffte den beachtlichen vierten Rang. Aussagekräftiger aber ist die Tatsache, dass er mit sechs Bestzeiten inklusive der Power Stage die meisten Bestmarken setzte. Juho Hänninen, ins italienische Finale auf Rang fünf gestartet, fiel wegen eines Problems mit der Servolenkung auf den sechsten Platz ab. Damit brachte Toyota drei Yaris WRC unter die besten Sechs und ließ die bisherige Schotterschwäche vergessen.
Teamchef Mäkinen war stolz auf diese Teamleistung: «Das war bislang unsere stärkste Rallye. Die Ergebnisse, die wir hier erreichten, sprechen für sich. Alles, was ich sagen kann, ist ein großer Dank an das Team: Fahrer, Beifahrer, Ingenieure, Mechaniker, eben allen im Team. Wir haben in der ersten Saisonhälfte viel erreicht, aber wir haben noch viel zu tun.»
Latvala verschmerzte den nahen Sieg ganz gut. «Am Ende war wir ganz nah dran, aber ich bin glücklich über dieses Ergebnis und auch ein wenig enttäuscht von mir nach den Fehlern, die ich am letzten Tag gemacht habe. Auf der zweiten Etappe musste ich wegen der tiefen Rille das Auto kurz anhalten. Am Sonntag habe ich eine Kreuzung ein wenig verpasst. Aber ich bin glücklich für das Team.»
Hänninen war wegen der defekten Lenkung am Schlusstag etwas enttäuscht: «Es gibt aber viel Positives, das wir von hier mitnehmen können. Leider hatten wir am Ende Lenkungsprobleme, die uns, wie auch am Samstag, etwas Zeit gekostet haben. Es war aber mein bestes Ergebnis mit dem Yaris WRC. Der Fehler auf der letzten Prüfung am Freitag ärgert mich immer noch. Ohne ihn hätten wir eine bessere Startposition gehabt. Hauptsache aber ist, dass wir mit allen drei Autos ein gutes Teamergebnis erzielt haben.»
Lappi, der im letzten Jahr im Skoda die WRC2-Wertung gewonnen hatte, war rundum zufrieden. «Ich bin sehr zufrieden. Wir haben sehr viel gelernt, vor allem auf der Power Stage, weil dort jeder gerne vorne sein möchte. Heute Morgen hielt ich mich ein wenig zurück, um meine Reifen zu schonen. Auf der Power Stage aber pushte ich wieder sehr hart. Ich fuhr dort fehlerfrei. Was hier auch gelernt habe, meinen Fahrstil den langsamen und kurvenreichen Strecken anzupassen. Jetzt muss ich nur lernen, das Auto auf schnellen Straßen richtig zu steuern.»