MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Erste Deutschland-Etappe geht an Ott Tänak

Von Toni Hoffmann
An Spannung an der Spitze des zehnten Laufes zur Rallye-Weltmeisterschaft hat es mit dem fünfmaligen Führungswechsel auf den bisherigen acht Entscheidungen nicht gefehlt, Ott Tänak führt knapp vor Andreas Mikkelsen.

Seit die ADAC Rallye 2002 in die Weltmeisterschaft aufstieg, war sie elf Jahre rot gefärbt. Citroën holte beim deutschen Nachbarn elf Siege, neunmal stand der Rekordchampion Sébastien Loeb ganz oben. Ein wenig ließ Andreas Mikkelsen bei seinem dritten Einsatz im Citroën C3 WRC auf der ersten von drei Etappen die Erinnerung an glorreiche Zeiten wieder aufleben, als er von der vierten bis zur sechsten Entscheidung vorne lag. Letztlich aber musste sich der letztjährige WM-Dritte dem Druck von Ott Tänak im Ford Fiesta WRC beugen und diesen um 5,7 Sekunden zur Spitze ziehen lassen. 28,2 Sekunden hinter ihm reihte sich Thierry Neuville im Hyundai i20 Coupé WRC auf P3 ein.

«Es gab heute bei diesen wechselnden Bedingungen einige kniffelige Stellen. Man musste einen klaren Kopf behalten. Ich hatte aber für das Auto ein gutes Gefühl», meinte der Sardinien-Sieger und Tabellendritte Tänak.

Mikkelsen war bislang bei der zweiten Asphaltrallye des Jahres mit seinem dritten C3-Start sehr zufrieden: «Ich denke, wir hatten bisher eine gute Rallye, auch wenn manchmal der Grip fehlte. Ich bin mit dem, was ich hier erreicht habe, zufrieden. Morgen haben wir wegen der Startreihenfolge eine bessere Position», führte Mikkelsen an. Sein Citroën-Partner Craig Breen rangierte auf dem sechsten Platz.

Gar nicht zufrieden zeigte sich der WM-Leader Thierry Neuville. «Ich war immer am Maximum. Unsere Räder drehten viel zu viel durch und blockierten beim Bremsen. Wir flogen fast ab. Ich hatte fast gar keine Traktion», meckerte der dreifache Saisonsieger Neuville. Sein zu Beginn des Freitags führender Teamkollege Dani Sordo verabschiedete sich nach einem Abflug auf der vierten Prüfung vorzeitig aus. Hadyen Paddon wurde Neunter.

Wegen eines Drehers im Ford Fiesta WRC auf der letzten Freitag-Entscheidung musste Sebastien Ogier seinem punktgleichen Titelrivalen Neuville den dritten Platz um 2,4 Sekunden überlassen. «Wir haben und gedreht und 20 Sekunden verloren. Eine Schande ist es, aber es hat passiert. Ich hatte heute nicht das richtige Set-up. Morgen ist ein anderer Tag», gab der dreifache Deutschland-Sieger Ogier zu Protokoll.

Bester Toyota-Pilot ist diesmal Juho Hänninen auf dem sechsten Platz (Rückstand: 1:14,7 Minuten). Sein Kollege Jari-Matti Latvala wurde von Motorprobleme am Yaris WRC eingebremst und wurde Achter. Der Finnland-Sieger Esapekka Lappi scheid auf der siebten Entscheidung als Sechster aus.

Bester Deutscher wurde auf dem 14. Rang der Junioren-Europameister Marijan Griebel im Skoda Fabia R5. Der Ex-Europameister und dreifache deutsche Champion Armin Kremer beendete die erste Etappe seiner Jungfernfahrt im Ford Fiesta WRC nach seinem Pech auf der vierten Prüfung, als wegen Probleme mit der hinteren Aufhängung anhielt, auf dem 16. Platz.

Die WRC2-Wertung ging an Jan Kopecky im offiziellen Skoda Fabia R5 5,8 Sekunden vor seinem Teamkollegen Pontus Tiedemand, der in Deutschland vorzeitig den Titel in dieser Kategorie gewinnen kann.

Stand nach der 8. von 21 Prüfungen:

1. Tänak/Jarveoja (EE), Ford Fiesta WRC, 1:07:23,0 h.
2. Mikkelsen/Jaeger (N), Citroën C3 WRC, + 5,7 sec.
3. Neuville/Gilsoul (B), Hyundai i20 Coupé WRC, + 28,2
4. Ogier/Ingrassia (F), Ford Fiesta WRC, + 30,6
5. Evans/Barritt (GB), Ford Fiesta WRC, + 52,1
6. Hänninen/Lindström (FIN), Toyota Yaris WRC, + 1:14,7 min.
7. Breen/Martin (IRL/GB), Citroën C3 WRC, + 1:24,5
8. Latvala/Anttila (FIN), Toyota Yaris WRC, + 11:54,7
9. Paddon/Marshall (NZ/GB), Hyundai i20 Coupé WRC, + 2:29,5
10. Kopecky/Dresler (CZ), Skoda Fabia R5, + 3:36.2

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