Monte Carlo: Toyota mit drei Yaris in den Top 6
Der letztjährige Tabellendritte Ott Tänak hätte die 87. Rallye Monte Carlo gewinnen können, wenn… Es war der Reifenwechsel auf der fünften Prüfung, der mehr als 2:30 Minuten kostete und den Tagessieger vom Donnerstag auf den neunten Rang abgleiten ließ. Ab dem Freitagnachmittag avancierte der 30-jährige Este zum Mann des Tages. Er setzte im Toyota Yaris WRC ab der neunten bis zur vierzehnten Prüfung alle Bestmarken und stieg zum dritten Platz auf. Am Ende lag er 2:15,2 Minuten hinter dem Sieger Sébastien Ogier (Citroën). Wäre der Reifenwechsel und die daraus resultierenden 2:30 Minuten Zeitverlust nicht gewesen, hätte Tänak rein rechnerisch die Rallye gewonnen.
Doch auch Jari-Matti Latvala kämpfte um einen Platz auf dem Podium. Letztlich aber musste er sich auf dem fünften Rang (+ 2:29,9), nur 1,7 Sekunden hinter Sébastien Loeb (Hyundai) einordnen, 14,4 Sekunden hinter Tänak. Technische Probleme und Reifenwechsel am Freitag und Samstag bremsten Kris Meeke bei seinem ersten Start im Toyota Yaris WRC. Er ordnete sich auf dem sechsten Platz (+ 5:36,2) direkt hinter Latvala ein. Immerhin gewann er die prestigeträchtige Power Stage und damit fünf zusätzliche Punkte. Damit war Toyota der einzige Hersteller, der bei der Rallye Monte Carlo alle drei gestarteten Fahrzeuge auch ins Ziel brachte, unter die Top 6.
Teamchef Tommi Mäkinen zeigte sich auch ohne den angepeilten Siegerpokal zufrieden: «Es war ein großartiger Abschluss der Rallye und ein sehr positives Ergebnis für uns. Wir haben gute Punkte für die Meisterschaft geholt. Wir waren auf neun von 15 Prüfungen (Anmerkung: die dritte Prüfung wurde abgesagt) hier am schnellsten, was die starke Leistung unseres Autos beweist. Die Leistung von Kris war bei seiner ersten Rallye mit uns besonders beeindruckend. Ich denke, er hat für den Rest der Saison eine Warnung an alle anderen gesendet, und alle werden ihn im Auge behalten.»
Ott Tänak: «Ich bin mit diesem Podiumsplatz zufrieden. Nach dem Freitag hatte ich keine so großen Hoffnungen. Ich bin überrascht, dass wir die ganze Zeit relativ trockene Bedingungen mit Asphalt hatten. Am Sonntag lief es gut für uns. Wir mussten nur unsere Position bis ins Ziel halten. Ich bin sehr zufrieden mit dem ganzen Team, mit meinen Eisspionen und natürlich auch mit dem Auto. Wir machten am Samstag und am Sonntag einen perfekten Job. Wir können stolz auf uns sein.»
Jari-Matti Latvala: «Es war das ganze Wochenende ein harter Kampf, aber ich muss sagen, ich war nicht in Bestform. Ich bin enttäuscht, dass ich nicht den vierten Platz belegen konnte. Ich habe aber jetzt gemerkt, dass ich bei unserem Test einen Fehler gemacht und das falsche Setup für die Rallye entwickelt habe. Deshalb hat das Auto für meinen Fahrstil zu viel untersteuert und ich hatte nicht das Selbstvertrauen, um schneller zu fahren. Aber wir hatten ein fehlerfreies Wochenende und haben gute Punkte geholt, was wichtig ist, wenn man eine Saison beginnt. Wir wissen, dass wir ein Auto haben, mit dem wir gewinnen können.»
Kris Meeke: «Die Power Stage zu gewinnen, war eine unglaubliche Möglichkeit, unsere erste Rallye für Toyota zu beenden. Wir haben an diesem Wochenende zwar nur eine Bestzeit gesetzt, aber als es zählte, waren wir zur Stelle. Andere Fahrer kämpften bis zum Schluss noch ihre Positionen. Da hat diese Bestzeit einfach gepasst und die fünf zusätzlichen Punkte taten gut. Wir hatten an diesem Wochenende technische Probleme, die sich auf unser Ergebnis auswirkten, der vierte Platz wäre möglich gewesen. Das Gefühl für das Auto ist wirklich gut. Das war meine erste Rallye. Wir müssen jetzt auf Schweden konzentrieren.»