Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Neuville: «Ich wollte in der Türkei gewinnen»

Von Toni Hoffmann
Die Hoffnungen von Thierry Neuville, nach fünf Vizemeisterschaften in der Top-Liga in diesem Jahr endlich den Titel zu gewinnen, sind fast gleich null, bei noch zwei Läufen liegt er 32 Punkte hinter dem WM-Leader Evans.

Thierry Neuville setzte beim drittletzten WM-Lauf auf den teils brutalen Schotterpisten der Rallye Türkei im Hyundai i20 WRC sieben von zwölf möglichen Bestzeiten und lag am Samstag auch vorne. Der Reifenschaden auf der Killer-Prüfung Cetibeli, mit 38,15 km die längste Türkei-Entscheidung, kostete ihn nicht nur 1:48 Minuten auf die Bestmarke von Elfyn Evans (Toyota Yaris WRC), sondern er verlor die Führung und fiel um 47,7 Sekunden auf den späteren Sieger Evans auf Rang drei zurück. Der Ausfall des vor ihm liegenden Sébastien Ogier wegen Motorschadens am Toyota Yaris WRC auf der vorletzten Prüfung hievte ihn auf den Ehrenrang. In der Tabelle liegt Neuville, Sieger beim WM-Auftakt in Monte Carlo, nach fünf von sieben Läufen mit 65 Punkten auf dem fast aussichtslosen fünften Platz. Sein Frust ist dementsprechend.

«Ich habe den Sieg in der Türkei erwartet», sagte der Ostbelgier Neuville, der zuvor bei der estnischen WM-Premiere ohne Punkte geblieben war. «Nach dem, was uns hier in den vergangenen Jahren passiert ist, haben wir wirklich geglaubt, dass P1 dieses Jahr uns gehören würde. Wir waren nahe dran, aber wir haben es nicht verstanden. Ich war von der Reifenpanne enttäuscht. Wir waren mitten auf der Straße und es fühlte sich an, als würden wir das Rennen kontrollieren, aber wir waren nicht die einzigen, die mit den Reifen Pech hatten.» Betroffen waren dort auch Sébastien Ogier, Kalle Rovanperä, Sébastien Loeb und Esapekka Lappi.

«Es gibt auch positive Aspekte», führte Neuville weiter aus, «und die Tatsache, dass wir Ogier und Ott Tänak näher sind, ist gut. Ich konnte den zweiten Platz sichern und das stimmt mich etwas positiv. Ich denke, wir haben in der Türkei einen außergewöhnlichen Job gemacht, es gab keine Fehler von unserer Seite und wir haben die Veranstaltung sehr gut gemanagt. Wir haben sehr schnell auf die Setup-Änderungen am Auto reagiert und sie haben das Auto schneller gemacht, sie haben funktioniert. Wir waren das stärkste Team, aber wir waren immer noch nicht P1. Aber jetzt konzentrieren wir uns auf Sardinien. Wir werden dort Fünfter auf der Straße sein und das sollte je nach Wetter gut sein», fügte er hinzu.

Neuville hat gute Erinnerungen an die Rallye Sardinien, die er dort 2018 einen Thriller gegen Ogier gewonnen hatte.

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