Im Fokus: Vater Petter und Sohn Oliver Solberg
Oliver Solberg kann kaum als Neuling in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) angesehen werden, in mancher Hinsicht scheint sich sein ganzes Leben um die Meisterschaft gedreht zu haben. In der Europameisterschaft kämpft er bereits um den Titel.
Derzeit steigt im WRC-Bereich eine Generation von Fahrern mit starken Rallye-Stammbäumen auf. Hierzu zählt zweifelsohne die Familie Solberg. Die Karriere von Vater Petter ist wohl hinlänglich bekannt. Die Mutter Pernilla, Tochter des schwedischen Rallyefahrers Per-Inge Waldfridsson, zählte vor ihrer Heirat mit Petter Solberg lange zu den schnellsten Rallyepilotinnen der Welt. Kein Wunder, dass der Sohn Oliver viele Rallyegene abbekommen hat.
Der Plan war letztes Jahr einfach. Im Rahmen seiner «Farewell Tour» genoss Petter es im Allgemeinen, als dreimaliger FIA-Weltmeister gelobt zu werden, der er ist.
Goodwoods weltberühmtes Festival of Speed war eine Station auf der Tour. Beim Showdown am letzten Tag war Petter Solberg in typisch schneller Form und wurde Zweiter.
Aber der Solberg Senior war im letzten Sommer im Süden Englands nicht in aller Munde. Es war sein damals 17-jähriger Sohn Oliver.
Der Fortschritt von Solberg Junior ging rasant voran. Bei der Rallye Estland im September erzielte er bereits beim vierten Start auf dem höchsten Rallye-Niveau seinen ersten Erfolg bei der WRC 3 und landete in den Top 10 der Gesamtwertung. 2019 gewann er als bisher jüngster Pilot den Lauf zur Rallye-Europameisterschaft in Lettland, den er 2020 wiederholte.
«Wir konnten schon sehr früh erkennen, dass Oliver dieses Potenzial hat», sagte Vater Petter. «Man konnte sehen, dass er ein echtes Verständnis hatte, ein wirklich gutes Gefühl, wenn er auf einem Quad war oder so.»
Es ist nichts Neues, einen Rallye-Vater zu haben, aber Oliver ist besser als die meisten anderen. Seine Mutter Pernilla entwickelte sich zu ihrer Zeit zu einer der schnellsten Rallyefahrerinnen in der Kategorie Production Car der WRC.
Pernilla erklärte: «Wie man sich vorstellen kann, waren Autos für Oliver alles. Als Petter für Subaru fuhr und Oliver noch sehr jung war, wollte er nur die ganze Zeit bei ihm sein. Er wollte in dieser Umgebung sein und ist darin aufgewachsen.»
Sohn Oliver seinerseits wollte es auch nicht anders haben. «Es ist fantastisch», merkte er an. «Wenn wir zu Hause sind, reden wir eigentlich über nichts anderes. Ich liebe es! Meine Eltern waren wirklich gut, sie üben auf mich überhaupt keinen Druck aus. Als ich letztes Jahr für Subaru in Amerika fuhr, wussten sie als erstes, dass ich ein Flugticket für meinen ersten Test brauche!»
Petter Solberg lächelt bei dieser Erinnerung. «Das stimmt tatsächlich», berichtete er. «Pernilla und ich setzten uns und Oliver kam herein und sagte uns: ‚Hey, ich bin jetzt auch ein Subaru-Fahrer!’ Es war ein sehr schöner Moment. Alles, was wir wollen, ist dasselbe wie bei jedem Elternteil. Wir möchten, dass er glücklich ist und Spaß daran hat, was er tut. Es ist fantastisch, dass er in diesem Sport ist, aber er ist da, weil er Oliver ist - nicht weil er ein Solberg ist. Was kann er tun? Ich weiß es nicht. Ich weiß, was er tun möchte, aber jetzt ist es noch früh. Er hat noch viel Erfahrung und viel zu lernen.»