Monte: Vizechampion Evans triumphiert in den Alpen
Viermal wechselte auf den sieben bisher absolvierten Prüfungen der 89. Rallye Monte Carlo die Führung. Obwohl die schmalen Bergstraßen in den französischen Alpen bei Gap fast durchweg schnee- und eisfrei waren, waren sie dennoch sehr tückisch. Und wie beim Saisonauftakt so üblich, spielten auch diesmal die Reifen eine entscheidende Rolle.
Ein Reifenopfer wurde in seiner Heimatregion der siebenfache Weltmeister Sébastien Ogier im Toyota Yaris WRC. Mit drei Bestzeiten hatte er am frühen Morgen die Führung erobert. Zu Beginn der zweiten Schleifen mit der erneuten Passage zweier Prüfungen vom Vormittag erwischte es den siebenmaligen Monte-Sieger Ogier. Er fing sich vorne links einen Reifenschaden ein und verlor deswegen 34,7 Sekunden auf die erste Bestmarke seines Teamkollegen Evans, der damit die Führung übernahm.
Doch Ogier gab in seiner Heimat nicht auf und markierte auf der letzten Freitag-Entscheidung seine vierte Bestzeit, mit der er um 17,9 Sekunden Ott Tänak im Huyndai i20 WRC vom zweiten Platz verdrängte und somit um 7,4 Sekunden hinter Evans für die Doppelführung von Toyota sorgte.
Evans, im letzte Jahr beim Toyota-Einstand Dritter, sicherte den Tagessieg. «Es war heute sehr knifflig. Ich war an einigen Stellen zu vorsichtig, aber das Auto hat manchmal einen eigenen Verstand. Die Bedingungen waren sehr tückisch», erklärte Evans.
Ogier gab sich mit dem Tagesergebnis zufrieden: «Es war nicht ideal, aber wir konnten nichts anderes tun. Wir hatten Pech mit der Reifenpanne auf der vorletzten Prüfung und mussten mit dem fertig werden.»
Tänak zeigte sich mit seinem Ergebnis trotz beschlagener Windschutzscheibe einverstanden: «Keine Probleme. Ich hatte keine Sicht und der Bildschirm war komplett beschlagen, aber sonst okay.
Für ein Ausrufezeichen sorgte am frühen Morgen der 20-jährige Kalle Rovanperä, der im Toyota Yaris WRC erstmals bei der «Königin der Rallyes» die Führung übernahm, leider nur von kurzer Dauer, denn die zehn Strafsekunden wegen einer Minute Nachzeit warfen ihn hinter Ogier und Evans auf den dritten Rang. An Nachmittag musste er auch Ott Tänak vorbeilassen. Das Etappenziel erreichte er als Vierter (+ 53,1).
«Wir müssen uns wehren. Dieser Tag war schwierig und es war mein erstes Mal mit den neuen Winterreifen unter diesen Bedingungen», meinte Rovanperä.
6,0 Sekunden hinter ihm reihte sich der Vorjahressieger Thierry Neuville mit seinem neuen Beifahrer Martijn Wydaeghe ein. Er fand noch ein paar versöhnliche Worte: «Das war eine wirklich schöne Etappe für uns. Martijn hat einen unglaublichen Job gemacht und ich war auch selbstbewusster. Es wird schwierig für uns, die Zeit zurückzugewinnen, die wir heute Morgen verloren haben, aber ich habe versucht, eine saubere Etappe zu haben, und es hat funktioniert.»
Andreas Mikkelsen sicherte im vom deutschen Toksport-Team eingesetzten Skoda Rally2 evo wie versprochen als Gesamtsiebter die Führung in der WRC2-Wertung, 47,1 Sekunden vor Adien Fourmaux im Fiesta MKII von M-Sport.
Die letzte Prüfung wurde nach dem Unfall von Pierra-Louis Loubet im Kunden-Hyundai i20 WRC abgebrochen. Loubet und sein Beifahrer Vincent Landais sind okay.
Reifenwahl (Pirelli):
Ogier, Evans, Rovanperä, Greensmith: 4 x Schneereifen, 2 x Spikes
Tänak, Neuville, Sordo, Loubet: 5 x Schneereifen
| Stand nach 7 von 14 Prüfungen: |
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Pos. | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit/Differenz |
1 | Evans/Martin (GB), Toyota | 1:33:57,5 |
2 | Ogier/Ingrassia (F), Toyota | + 7,4 |
3 | Tänak/Järveoja (EE), Hyundai | + 25,3 |
4 | Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota | + 53,1 |
5 | Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai | + 59,1 |
6 | Sordo/Del Barrio (E), Hyundai | + 1:49,6 |
7 | Mikkelsen/Floene (N), Skoda | + 3:50,8 |
8 | Katsuta/Barritt (JP/GB), Toyota | + 4:05,8 |
9 | Fourmaux/Jamoul (F/B), Ford MKII | + 4:37,9 |
10 | Greensmith/Admondson (GB), Ford | + 5:10,8 |