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Portugal: Vorjahressieger Evans wieder zurück

Von Toni Hoffmann
Die erste Etappe der Rallye Portugal, der vierten Station der Weltmeisterschaft, hat für reichliche Turbulenzen gesorgt, die Giganten Sébastien Loeb und Sébastien Ogier weg und Vorjahressieger Elfyn Evans wieder vorne.

Die Rallye Portugal, bei der die Rallye-Weltmeisterschaft ihr goldenes Jubiläum feiert, sollte nach Monte Carlo die Fortsetzung des spannenden Auftakt-Duells der Giganten zwischen dem neunfachen Rekordchampion Sébastien Loeb und dem achtfachen Titelgewinner Sébastien Ogier werden, sollte, wäre da nicht die Härte der ersten Schotterrallye des Jahres.

Bei seinem zweiten Einsatz im Ford Puma Rally1 übernahm der 80-fache Gesamtsieger Loeb in der vierten Entscheidung vom siebten Platz kommend die Führung. Doch in der ersten Kurve der ersten Prüfung am Nachmittag war diese schon Vergangenheit. Loeb war dort zu weit außen und traf vehement einen Betonpfeiler, der das rechte Hinterrad am Puma zerstörte und Loeb in den frühen Feierabend schickte. «Ich war einfach zu weit außen. Das war’s», meinte Loeb.

Für seinen Titelnachfolger Ogier war die siebte Prüfung vorzeitige Endstation am Freitag. Nach seinem zweiten Reifenschaden musste der 54-malige Laufsieger beim zweiten Start seinen Toyota GR Yaris Rally1 ohne Ersatzrad kampflos abstellen. Beide werden am Samstag wieder antreten, zuerst geht Loeb auf die Piste, dann folgt ihm Ogier.

Comeback von Evans

Ohne Probleme spulte Elfyn Evans im Toyota GR Yaris Rally1 sein Comeback an der Spitze eines WM-Laufes ab. Nach acht von 22 Prüfungen und vor der letzten Zuschauerprüfung auf der Rallycross-Piste von Lousada am Abend lag er als Leader 10,2 Sekunden vor seinem in der WM führenden Teamkollegen Kalle Rovanperä, der mit dieser Platzierung seine Rolle als erstes Auto auf der Schotterpiste mit Bravour meisterte. Dani Sordo beendete seine erste Etappe des Jahres im Hybrid-Hyundai i20 N Rally1 auf dem dritten Rang (+ 42.5).

«Das war bisher sehr hart. In dem losen Sand hatten wir an manchen Stellen keinen Grip, aber wir sind durch», sagte Evans zu seinem ersten Tagessieg 2022.

«Es war, wie erwartet, ganz schön rutschig auf dem Sand. Ich weiß nicht, wie viel ich für die Jungs hinter mir gesäubert habe, aber es war wirklich nicht leicht», erklärte der zweifache Saisonsieger und Tabellenführer Rovanperä. «Wir hatten sehr viel Staub im Auto.»

«Ich bin zufrieden, Das war kein schlechter Saisonstart. Ich hätte aber an einigen Stellen schneller sein können», meinte Sordo.

6,3 Sekunden hinter Sordo reihte sich Takamoto Katsuta im dritten Toyota auf der vierten Position ein. Die Ford-Fahne hielt Gus Greensmith im Puma Rally1 mit dem fünften Rang (+ 56,9) hoch. Mit seiner bislang besten Platzierung folgte ihm sein Ford-Partner Pierre-Louis Loubet, der seinen dritten Rang gegen Ende verlor und auf P 6 (+ 1:08,4) abrutschte.

Doch nicht nur Ogier wurde ein Opfer des brutalen Schottergeläufs in Portugal. Ott Tänak verlor in der sechsten Entscheidung seinen zweiten Platz, als in der Prüfung das Rad am Hyundai i20 N Rally1 wechseln musste. Der Zeitverlust warf ihn auf den zehnten Platz (+ 3:37,5) zurück. Craig Breen erlitt dort zwar auch einen Reifenschaden am Ford Puma Rally1, kämpfte sich dort aber ohne linken Vorderreifen auf der Felge über die Piste auf den achten Tagesplatz (+ 1:46,3). Sein Teamkollege Adrien Fourmaux reihte sich direkt dahinter nach einem Reifenschaden auf P9 (+ 2:02,7) ein.

Am späten Nachmittag schlug im Hyundai-Lager die nächste Hiobsbotschaft ein. Der bislang zweitplatzierte Thierry Neuville schleppte sich mit einem Antriebsschaden am i20 durch die vorletzte Prüfung und fiel auf den siebten Platz (+ 1:32,0) ab.

Mit einem Platz im vorderen Mittelfeld mussten sich die Deutschen Armin Kremer und Timo Gottschalk mit einem mechanischen Defekt am Skoda Fabia Rally2 in der vierten Prüfung vorzeitig verabschieden.

Rallye Portugal auf Servus TV:

 

Samstag, 21. Mai 2022:
08:30 Uhr MESZ: WP 10 (17,48 km)
15:30 Uhr MESZ: WP 13 (17,48 km)

Sonntag, 22. Mai 2022:
09:00 Uhr: WP 19 (11,18 km)
13:00 Uhr: WP 22 (11,18 km)

 

 

Stand nach der 8. von 22 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit

1

Evans/Martin (GB), Toyota

1:11:00,5

2

Rovanperä/Halttunen (FIN), Toyota

+ 10,7

3

Sordo/Carrera (E), Hyundai

+ 42,5

4

Katsuta/Johnston (J/IRL), Toyota

+ 48,8

5

Greensmith/Andersson (GB/S), Ford

+ 56,9

6

Loubet/Landais (F), Ford

+ 1:08,4

7

Neuville/Wydaeghe (B), Hyundai

+ 1:32,0

8

Breen/Nagle (IRL), Ford

+ 1:46,3

9

Fourmaux/Coria (F), Ford

+ 2:02,7

10

Tänak/Järveoja (EE), Hyundai

+ 3:37,5

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